Karl August Pfannkuche (Oberst)

deutscher Oberst

Karl August Pfannkuche (* 28. September 1909 in Dortmund; † 15. Dezember 1981 in Freiburg im Breisgau)[1][2] war ein deutscher Offizier der Wehrmacht und Bundeswehr, zuletzt Oberst.

Leben Bearbeiten

Karl Pfannkuche diente in der Legion Condor und wurde für seinen Einsatz mit dem Spanienkreuz ausgezeichnet. Bei der Eroberung von Bilbao, Ende Juni 1937, nahm er gemeinsam mit vier anderen Soldaten drei Kompanien Infanterie gefangen und hisste die spanische Nationalflagge auf dem Regierungsgebäude.[3][4] Zeitgenössische Quellen schreiben sogar von zwei Kompanien Polizei und drei Kompanien Soldaten.[5] Am 1. August 1938 wurde er zum Oberleutnant befördert und war 1939 in der Panzerlehrabteilung der Panzertruppenschule in Wünsdorf.[6]

Anfang 1944 übernahm er noch als Hauptmann das Training der II./Panzer-Regiment 33, wobei die Abteilung einige Panzer von der 155. Reserve-Panzer-Division übernahm. Mit der Landung der Alliierten in der Normandie verlegte die Abteilung, welche der 9. Panzer-Division unterstellt war, nach Südfrankreich. Mitte September 1944 folgte sein Einsatz am Westwall bei Mausbach. Als Major und Abteilungskommandeur von II./Panzer-Regiment 33 bei der 9. Panzer-Division führte er eine Panzergruppe, welche seinen Namen trug, u. a. aus Panthern bestand und in Gressenich stationiert wurde.[7] In der Folge kämpfte die Panzergruppe Pfannkuche noch um Stolberg gegen die 3rd Armored Division.[8] Im August 1944 wurde die Abteilung der 116. Panzer-Division unterstellt. Am 17. März 1945 erhielt Pfannkuche das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.[2][9]

In den Jahren darauf geriet Pfannkuche zwischenzeitlich in französische Kriegsgefangenschaft, aus der er 1949 entlassen wurde. Pfannkuche arbeitete danach als Autoverkäufer.[10]

Ab dem Frühsommer 1956 gehörte er zu den ersten Offizieren des Heeres, welche in Sonthofen unter amerikanischer Führung geschult wurden. Als Oberstleutnant gehörte er dem sogenannten Hörsaal Panzer an.[11] Zum Oktober 1956 wurde er erster Kommandeur des Panzerbataillons 3 (später Panzerbataillon 174),[12] welches er bis 30. September 1958 führte.[13] Vom 21. August 1959 bis 29. Januar 1962 war er zweiter Kommandeur der Panzerbrigade 21.[14][15] 1964/65 war er Kommandeur des Verteidigungsbezirkskommandos 45 in Neustadt[16] und wechselte von dort an das Militärgeschichtliche Forschungsamt nach Freiburg.[17]

Am 18. Januar 1968 erhielt er das Verdienstkreuz 1. Klasse verliehen.[18]

Pfannkuche verstarb am 15. Dezember 1981 in Freiburg.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Clemens Range: Die geduldete Armee: 50 Jahre Bundeswehr. Translimes Media, 2005, ISBN 978-3-00-015382-2, S. 255 (google.de [abgerufen am 5. Januar 2021]).
  2. a b Veit Scherzer: Ritterkreuzträger 1939–1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs. 2. Auflage. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 566.
  3. Albert Kropp: So kämpfen deutsche Soldaten, von Rittern des goldenen und brillantenen Spanienkreuzes. W. Limpert, 1939, S. 32 (google.de [abgerufen am 5. Januar 2021]).
  4. Ingo Niebel: Cuando el teniente Pfannkuche tomó el Hotel Carlton. In: Bidebarrieta: Revista de humanidades y ciencias sociales de Bilbao, ISSN 1137-4888, Nr. 18, 2007, S. 61–78.
  5. Illustrierter Beobachter: IB. F. Eher Nachf., 1939, S. 1695 (google.de [abgerufen am 5. Januar 2021]).
  6. H. H. Podzun (Hrsg.): Das Deutsche Heer 1939; Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3.1.1939. Verlag Hans-Henning Podzun, 1953, S. 819 (google.de [abgerufen am 9. Februar 2021]).
  7. Timm Haasler: Hold the Westwall: The History of Panzer Brigade 105, September 1944. Stackpole Books, 2011, ISBN 978-0-8117-1056-5, S. 268 (google.de [abgerufen am 5. Januar 2021]).
  8. Timm Haasler: Hold the Westwall: The History of Panzer Brigade 105, September 1944. Stackpole Books, 2011, ISBN 978-0-8117-1056-5, S. 339 (google.de [abgerufen am 5. Januar 2021]).
  9. Carl Hans Hermann: Die 9. Panzerdivision 1939-1945: Bewaffnung, Einsätze, Männer, Podzun-Pallas-Verlag, 1976, S. 173 [1]
  10. Stephan-Thomas Klose: Hamburger Hausbrigade: 1959 - 1993 : Geschichte der Panzergrenadierbrigade 17. O. Heinevetter, 1993, ISBN 978-3-929171-47-1, S. 18 (google.de [abgerufen am 5. Januar 2021]).
  11. Helmut R. Hammerich, Dieter H. Kollmer, Martin Rink, Rudolf J. Schlaffer: Das Heer 1950 bis 1970: Konzeption, Organisation und Aufstellung. Oldenbourg Verlag, 2014, ISBN 978-3-486-71187-5, S. 216 (google.de [abgerufen am 5. Januar 2021]).
  12. 50 Jahre Panzertruppe der Bundeswehr, 1956-2006. Schneider, 2006, ISBN 978-3-935107-05-1, S. 73 (google.de [abgerufen am 5. Januar 2021]).
  13. Stephan-Thomas Klose: Hamburger Hausbrigade: 1959 - 1993 : Geschichte der Panzergrenadierbrigade 17. O. Heinevetter, 1993, ISBN 978-3-929171-47-1, S. 36 (google.de [abgerufen am 5. Januar 2021]).
  14. Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955–1995, Militair-Verlag K.D. Patzwall, S. 62 [2]
  15. Gottfried Ewert: 30 Jahre I. Korps 1956-1986: Geschichte und Chronik der Heeresverbände im nordwestdeutschen Raum. Biblio Verlag, 1986, ISBN 978-3-7648-1479-3, S. 207 (google.de [abgerufen am 5. Januar 2021]).
  16. Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955–1995. Militair-Verlag K.D. Patzwall, 1996, ISBN 978-3-931533-03-8, S. 74 (google.de [abgerufen am 5. Januar 2021]).
  17. Pfälzer Heimat. 1967, S. 38 (google.de [abgerufen am 5. Januar 2021]).
  18. Bundesanzeiger, Jahrgang 20, Nummer 12, 18. Januar 1968.