Karim Benyamina

deutscher Fußballspieler

Karim Benyamina (arabisch كريم بن يمينة) (* 18. Dezember 1981 in Dresden) ist ein ehemaliger algerisch-deutscher Fußballspieler und jetziger Fußballtrainer.

Karim Benyamina
Benyamina (2017)
Personalia
Geburtstag 18. Dezember 1981
Geburtsort DresdenDDR
Größe 178 cm
Position Sturm
Junioren
Jahre Station
MSV Normannia 08
0000–2000 1. FC Lübars
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
2000–2001 Berliner AK 07 30 0(4)
2001–2004 Reinickendorfer Füchse 92 (34)
2004–2005 SV Babelsberg 03 33 (18)
2005–2011 1. FC Union Berlin 189 (62)
2011–2012 FSV Frankfurt 21 0(3)
2012–2013 Karlsruher SC 13 0(0)
2012–2013 Karlsruher SC II 8 0(4)
2014 MC El Eulma 1 0(0)
2014–2015 Berliner AK 07 41 (19)
2016–2017 FC Viktoria 1889 Berlin 52 (24)
2018–2019 Tennis Borussia Berlin 39 (19)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
2010–2011 Algerien 2 0(0)
Stationen als Trainer
Jahre Station
2021– 1. FC Wilmersdorf
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.
Stand: Saisonende 2018/19

Vereinskarriere Bearbeiten

Anfänge in Berlin Bearbeiten

Der gebürtige Dresdner mit algerischen Wurzeln begann in Berlin mit dem Fußballspielen. Seine erste Station als Jugendspieler war der MSV Normannia 08, der im Märkischen Viertel beheimatet ist, wo Benyamina aufwuchs. Von dort wechselte er zum benachbarten 1. FC Lübars, bei dem er sich mit seinem späteren Union-Sturmpartner Shergo Biran anfreundete.[1][2] Im Jahr 2000 zog er weiter zum Berliner AK 07 in die Oberliga Nordost und von dort ein Jahr später zum Ligakonkurrenten Reinickendorfer Füchse, mit dem er 2003 überraschend gegen den Favoriten Tennis Borussia Berlin den Berliner Pokal gewann und sich so für die erste Runde des DFB-Pokals qualifizierte.[3] Dort unterlag die sehr junge, von Christian Backs trainierte Mannschaft aber unglücklich dem 1. FC Nürnberg mit 0:2.[4]

Aufstiege mit Union Bearbeiten

Ein Jahr später verließ Benyamina die Füchse und schloss sich dem SV Babelsberg 03 an, wo er mit 18 Toren in 33 Spielen[5] drittbester Torschütze der Oberliga wurde und so das Interesse des 1. FC Union Berlin weckte, der gerade aus der Fußball-Regionalliga in die Oberliga abgestiegen war. Zum Beginn der Saison 2005/06 wechselte er zu den Unionern und konnte mit den „Eisernen“ den Wiederaufstieg in die dritte Liga feiern. Benyamina selbst wurde in dieser Saison vom Berliner Fußball-Verband zum besten Berliner Amateurspieler des Jahres gewählt.

Nachdem er in der Folgesaison mit Union die Klasse hielt, gelang in der Spielzeit 2007/08 die Qualifikation für die neu gegründete 3. Liga. In deren Premierensaison 2008/09 gewann Benyamina mit den Unionern auf Anhieb die Meisterschaft und erreichte damit den Aufstieg in die zweite Bundesliga. Außerdem konnte er mit Union 2007 und 2009 erneut den Berliner Pokal gewinnen.

In der zweiten Liga war Benyamina weniger torgefährlich als in den Jahren zuvor. In den zwei Spielzeiten zwischen 2009 und 2011 gelangen ihm in 58 Ligaspielen nur 13 Tore. Hinzu kam neue Konkurrenz im Sturm, besonders durch John Jairo Mosquera. Daher wurde Benyaminas Vertrag nach der Saison 2010/11 nicht verlängert. Mit insgesamt 87 Toren in 213 Pflichtspielen verließ er den Verein aber als ewiger Rekordtorschütze seit der Klubgründung 1966. Daher wird seine Rückennummer 22 bei Union solange nicht vergeben, bis jemand diesen Rekord gebrochen hat.

Glücklos in Frankfurt und Karlsruhe Bearbeiten

Nach seiner Zeit bei Union verließ Benyamina Berlin und wechselte zur Saison 2011/12 zum Ligakonkurrenten FSV Frankfurt. Zum Saisonauftakt traf er auf seinen alten Verein Union Berlin und erzielte in seinem ersten Pflichtspiel für die Bornheimer den Treffer zum 1:1 Endstand, gegen den Karlsruher SC ließ er am 6. Spieltag einen Doppelpack folgen. Bei diesen drei Treffern sollte es aber in dieser Spielzeit bleiben, im Verlauf der Runde stand Benyamina immer seltener in der Startelf, insbesondere nachdem in der Winterpause mit Ilijan Mizanski ein weiterer Stürmer verpflichtet worden war.

Daher wechselte er zur Saison 2012/13 zum Drittligisten Karlsruher SC.[6] Zwar gelang ihm mit dem KSC sein insgesamt zweiter Zweitligaaufstieg, er selbst konnte dazu aber keinen Torerfolg beisteuern und wurde nur 13 Mal in der Liga eingesetzt. Ihm wurde daher vom Verein die Freigabe für einen Wechsel erteilt. Am 2. Dezember 2013 wurde sein Vertrag dort aufgelöst[7] damit er zum algerischen Fußball-Erstligisten MC El Eulma wechseln konnte.[8]

Rückkehr nach Berlin Bearbeiten

Nur sieben Monate nach dem Wechsel nach Algerien, kehrte Benyamina wieder nach Berlin zum Berliner AK 07 zurück.[9] Im Januar 2016 wechselte Benyamina dann zum Ligakonkurrenten FC Viktoria 1889 Berlin.[10] Nach der Vertragsauflösung bei Viktoria Berlin unterschrieb Benyamina am Heiligabend 2017 einen Eineinhalbjahresvertrag beim Ligarivalen Tennis Borussia Berlin.[11]

Nationalmannschaft Bearbeiten

Im November 2010 wurde Benyamina für das Länderspiel gegen Luxemburg erstmals in den Kader der algerischen Nationalmannschaft berufen und absolvierte dabei sein erstes Länderspiel.[12] Bisher folgte ein weiterer Einsatz für Algerien beim 1:1 gegen Tansania im Rahmen der Qualifikation für den Africa Cup 2012.

Trainer und Senioren-Spieler Bearbeiten

Im Sommer 2019 wechselte er zur Ü32-Mannschaft vom FSV Spandauer Kickers. Seit 2021 spielt er für die Ü32 von Hertha BSC.[13]

Seit der Saison 2021/22 ist er Trainer des Berlin-Ligisten 1. FC Wilmersdorf.

Privates Bearbeiten

Nebenberuflich ist Karim Benyamina eingetragener Geschäftsführer der „Flowers“ Shisha-Bar in Berlin.[14] Sein jüngerer Bruder Soufian ist ebenfalls Profifußballspieler und war als solcher bisher für den FC Carl Zeiss Jena und den VfB Stuttgart aktiv. Er spielte auch in Karims Geburtsstadt bei Dynamo Dresden, später unter anderem bei Hansa Rostock.

Erfolge Bearbeiten

  • Aufstieg in die Regionalliga Nord: 2006 mit Union Berlin
  • Qualifikation für die 3. Liga: 2008 mit Union Berlin
  • Aufstieg in die 2. Bundesliga: 2009 mit Union Berlin und 2013 mit dem Karlsruher SC

Weblinks Bearbeiten

Commons: Karim Benyamina – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Matthias Wolf: „Gespür für die Liga“, Artikel in der Berliner Zeitung vom 18. September 2006.
  2. Matthias Wolf: „Lust auf mehr“, Artikel in der Berliner Zeitung vom 10. Mai 2008.
  3. Maxim Stöckigt: „Triumph der Unerfahrenheit“, Artikel in der Berliner Zeitung vom 15. Mai 2003.
  4. Matthias Wolf: „Traum der vergebenen Chancen“, Artikel in der Berliner Zeitung vom 1. September 2003.
  5. „Oberliga Nordost Nord 2004/05, Eingesetzte Spieler SV Babelsberg 03“ Statistik auf www.diefussballecke.de.
  6. David Ruf: Benyamina und Blum wechseln zum KSC. Karlsruher SC, 3. Mai 2012, abgerufen am 8. August 2021.
  7. Karlsruhe: Vertrag mit Benyamina aufgelöst. In: DerWesten.de. 2. Dezember 2013, abgerufen am 8. August 2021.
  8. Transferts : Karim Benyamina vers le MC El Eulma (Memento vom 3. Dezember 2013 im Internet Archive), dzfoot.com vom 26. November 2013
  9. Unions Rekordspieler ist zurück in Berlin vom 9. September 2014
  10. FC Viktoria 1889 Berlin verpflichtet Karim Benyamina, abgerufen am 28. Dezember 2017
  11. TeBe verpflichtet Benyamina, abgerufen am 28. Dezember 2017
  12. Länderspiel-Debüt: Karim Benyamina für Algerien nominiert. In: fc-union-berlin.de. 2. November 2010, archiviert vom Original;.
  13. Benyamina stolz auf Ex-Klub und jetzt Trainer in Berlin-Liga. Abgerufen am 29. Juli 2021.
  14. Flowers Lounge | Kudamm 130. Abgerufen am 12. September 2019.