Kakonko (Distrikt)

Distrikt der Region Kigoma, Tansania

Kakonko ist der nördlichste Distrikt der Region Kigoma im Westen von Tansania mit dem Verwaltungszentrum in der gleichnamigen Stadt Kakonko. Der Distrikt grenzt im Norden und im Osten an die Region Kagera, im Süden an den Distrikt Kibondo und im Westen an Burundi.

Distrikt Kakonko

Lage des Distrikts Kakonko in der Region Katavi
Basisdaten
Staat Tansania
Region Kigoma
Fläche 2209 km²
Einwohner 178.419 (2022)
Dichte 81 Einwohner pro km²
ISO 3166-2 TZ-08
Koordinaten: 3° 17′ S, 30° 58′ O

Geographie Bearbeiten

Kakonko hat eine Fläche von 2209 Quadratkilometer und 178.419 Einwohner (Volkszählung 2022).[1][2] Der Distrikt liegt in einer Höhe von 1100 bis 1700 Meter über dem Meer und ist in drei Bereiche gegliedert:

  • Das Flachland im Osten. Die Ebene ist größtenteils von Miombo-Wäldern bedeckt. Tsetsefliegen erschweren das Leben, sodass das Gebiet dünn besiedelt ist. Ein Großteil gehört zum Moyowosi-Wildreservat.
  • Die mittlere Zone ist flach, liegt zwischen 1100 und 1500 Meter hoch und wird landwirtschaftlich genutzt.
  • Im Westen an der Grenze zu Burundi steigt das Land hügelig bis über 1700 Meter an, auch hier werden Ackerbau und Viehzucht betrieben.

Das Klima im Distrikt ist tropisch, Aw nach der effektiven Klimaklassifikation. Im Jahresdurchschnitt regnet es 1000 Millimeter mit teils heftigen Regen in den Monaten Oktober bis Mai. Die kurze Trockenzeit dauert von Juni bis September. Die Durchschnittstemperatur liegt zwischen 15 und 22 Grad Celsius mit den Höchstwerten im September und einer kühleren Zeit von Juni bis August.[3][4][5]

Geschichte Bearbeiten

Kakonko wurde im Jahr 2013 durch die Teilung des Distriktes Kibondo geschaffen.[3]

Verwaltungsgliederung Bearbeiten

Der Distrikt wird in 13 Bezirke (Wards) gegliedert:[2]

  • Gwanumpu
  • Gwarama
  • Kakonko
  • Kanyonza
  • Kasanda
  • Kasuga
  • Katanga
  • Kiziguzigu
  • Mugunzu
  • Muhange
  • Nyabibuye
  • Nyamtukuza
  • Rugenge

Bevölkerung Bearbeiten

Die größte ethnische Gruppe sind die Ha.[3] Kakonko ist einer der wenigen Distrikte, in denen die Bevölkerungszahl abnahm, sie sank von 203.469 bei der Volkszählung im Jahr 2002 auf 167.555 im Jahr 2012.[6] Im Jahr 2012 sprachen sechzig Prozent Swahili und fünf Prozent Swahili und Englisch, etwa ein Drittel waren Analphabeten.[7] Im Jahr 2022 lebten 178.419 Menschen in 37.361 Haushalten.[2]

Einrichtungen und Dienstleistungen Bearbeiten

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  • Bildung: Im Distrikt gibt es 59 Grundschulen und 13 weiterführende Schulen.[8]
  • Gesundheit: Ungeschützte Wasserquellen tragen zur Ausbreitung von Typhus bei, die häufigste Krankheit ist Malaria.[3]

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

  • Landwirtschaft: Fast neunzig Prozent der Bevölkerung leben von der Landwirtschaft. Die Größe der Betriebe liegt zwischen einem und vier Hektar. In der mittleren Zone werden Mais, Baumwolle, Erdnüsse, Reis, Tabak, Maniok und Bohnen angebaut, in den höheren Lagen Mais, Kaffee, Reis, Bananen, Baumwolle, Bohnen und Tabak. Der Ertrag ist gering, da meist manuell gearbeitet und nicht bewässert wird.[3] Fast die Hälfte der 33.000 Haushalte im Distrikt hält Nutztiere. Am häufigsten gehalten werden Geflügel, Rinder und Ziegen (Stand 2012).[9]
  • Forstwirtschaft: Der Waldanteil im Distrikt geht zurück. Holz und Holzkohle sind die wichtigsten Energiequellen im Haushalt und auch die Ausweitung von Weideflächen und Buschbrände tragen zur Entwaldung bei.[3]
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  • Straßen: Die wichtigste Straßenverbindung ist die Nationalstraße T9, die Kakonko mit der Regionshauptstadt Kigoma im Süden und mit der Nationalstraße T3 im Norden verbindet. Diese führt von Ruanda nach Singida und Dodoma im Osten.[10]

Politik Bearbeiten

In Kakonko wird alle fünf Jahre ein Distriktrat (District council) gewählt.[11] Es werden 18 Ratsmitglieder gewählt, derzeit sind zehn Mitglieder von der „Partei der Revolution“ (CCM) und acht von der „Partei für Demokratie und Fortschritt“ (CHADEMA). Der Vorsitzende ist Juma Maganga Muhunga von CCM (Stand 2019).[12]

Sonstiges Bearbeiten

  • Pfarrpartnerschaft: Seit dem Jahr 2008 betreibt die österreichische Pfarre Kirchdorf an der Krems eine Partnerschaft mit Kakonko mit dem Schwerpunkt „Menschen mit Behinderung“. Die Projektarbeiten beinhalteten Schuluniformen, Unterrichtsmaterialien, Tricycles, Bau von Häusern und Schulungen.[13]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Tanzania: Administrative Division (Regions and Districts) - Population Statistics, Charts and Map. Abgerufen am 25. April 2020.
  2. a b c Administrative Units, Population Distribution Report. (PDF) The United Republic of Tanzania, Dezember 2022, S. 154, 161, abgerufen am 21. September 2023.
  3. a b c d e f History | Kakonko District Council. Abgerufen am 25. April 2020.
  4. Search results - Climate-Data.org. Abgerufen am 25. April 2020.
  5. Maps for the World, Map 500k--xa36-3. Russian Army Maps, abgerufen am 25. April 2020 (russisch).
  6. Tanzania Regional Profiles, 16 Kigoma Regional Profile. (PDF) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 16, abgerufen am 24. April 2020.
  7. Tanzania Regional Profiles, 16 Kigoma Regional Profile. (PDF) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 72, abgerufen am 26. April 2020.
  8. Takwimu | Statistics. Abgerufen am 25. April 2020 (englisch).
  9. Tanzania Regional Profiles, 16 Kigoma Regional Profile. (PDF) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 129, 131, abgerufen am 26. April 2020.
  10. Tanzania Trunk Road Network. Abgerufen am 26. April 2020.
  11. Siegfried Schröder und Elke Kuhne: Wahlen in Tansania 2015. (PDF) Rosa-Luxemburg-Stiftung, 9. November 2015, S. 3, abgerufen am 26. April 2020.
  12. Councilors list | Kakonko District Council. Abgerufen am 26. April 2020.
  13. Pfarre Kirchdorf an der Krems-Diözese Linz: Pfarrpartnerschaft Kakonko (Tansania). Abgerufen am 26. April 2020.