Julius Klaus (Rassenhygieniker)

Schweizer Ingenieur, Industrieller und Rassenhygieniker

Julius Klaus (* 1849; † 1920) war ein Schweizer Ingenieur, Industrieller und Rassenhygieniker.

Leben Bearbeiten

Julius Klaus war ein Maschineningenieur aus Uster.[1]

Rassenhygienische Stiftung an der Universität Zürich Bearbeiten

Schlaginhaufen, Ernst und Barth gründeten 1922 die Julius-Klaus-Stiftung für Vererbungsforschung, Sozialanthropologie und Rassenhygiene (heute Julius-Klaus-Stiftung für Genetik und Sozialanthropologie) mit dem Ziel, „praktische Reformen zur Verbesserung der weissen Rasse“ vorzubereiten und durchzuführen.[1] Die Stiftung popularisierte rassenhygienisches Gedankengut und finanzierte Forschungsprojekte am Anthropologischen Institut der Universität Zürich.[1] Die Fördergelder trugen dazu bei, dass die Zürcher Anthropologie „ein Pionierinstitut im deutschsprachigen Wissenschaftsraum“ wurde.[2] Klaus bestimmte Otto Schlaginhaufen zum Präsidenten des Kuratoriums auf Lebenszeit.[3]

Die Zeitschrift Archiv der Julius Klaus-Stiftung für Vererbungsforschung, Sozialanthropologie und Rassenhygiene erschien von 1925 bis 1969 und wurde von 1971 bis zur Einstellung 1979 vom Archiv für Genetik fortgesetzt.[4]

Heute sind „Fachleute aus unterschiedlichen Disziplinen […] damit beschäftigt, Klarheit in dieses bedrückende Kapitel Wissenschaftsgeschichte zu bringen.“[2]

Die Depotbibliothek der Stiftung befindet sich heute in der Zentralbibliothek Zürich.[1]

Literatur Bearbeiten

Zeitgenössisches Bearbeiten

  • Otto Schlaginhaufen: Julius Klaus (1849–1920). Mit Bildnis. In: Archiv der Julius Klaus-Stiftung. Bd. 1 (1925), H. 1, S. 3–7.
  • Otto Schlaginhaufen: Julius Klaus und die Julius Klaus-Stiftung für Vererbungsforschung, Sozialanthropologie und Rassenhygiene in Zürich. In: Archiv der Julius Klaus-Stiftung. Bd. 17 (1942), Heft 3/4, S. 462–464.

Weiterführendes Bearbeiten

  • Pascal Germann: Laboratorien der Vererbung: Rassenforschung und Humangenetik in der Schweiz, 1900–1970. Göttingen 2016.
  • Christian Grimm: Netzwerke der Forschung. Die historische Eugenikbewegung und die moderne Humangenomik im Vergleich. Logos, Berlin 2011, ISBN 978-3-8325-3049-5.
  • Stefan Kühl: Die Internationale der Rassisten. Aufstieg und Niedergang der internationalen eugenischen Bewegung im 20. Jahrhundert. Campus, Frankfurt am Main 2014, ISBN 978-3-593-39986-7.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d Julius-Klaus-Stiftung für Genetik und Sozialanthropologie. Depotbibliothek in der Zentralbibliothek Zürich.
  2. a b Sascha Renner: Eugenik: Rückschau auf eine dunkle Seite der Wissenschaftsgeschichte. Bericht zu einem Referat von Hans-Konrad Schmutz. UZH News, 14. Mai 2004, abgerufen am 3. Oktober 2015.
  3. Wilhelm Bickel: Otto Schlaginhaufen (8. November 1879 bis 14. November 1973). In: Vierteljahrsschrift der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich. Bd. 118 (1973), H. 4, S. 396 f. (PDF).
  4. ZDB-ID 463-7, abgerufen am 3. Oktober 2015.