Juda Jeitteles

jüdischer Orientalist

Juda Jeitteles (geboren im März 1773 in Prag; gestorben 6. Juni 1838 in Wien) war ein jüdischer Orientalist in Wien.

Leben Bearbeiten

Juda Jeitteles war der Sohn des jüdischen Arztes Jonas Jeitteles aus Prag und der Bruder des aufgeklärten Rabbiners Baruch Jeitteles. Er hatte noch zwei weitere Brüder namens Gottlieb und Isaak.

Bedeutung Bearbeiten

Juda Jeitteles widmete sich dem Studium orientalischer Sprachen und Literaturen, wozu er von seinem Bruder Baruch angeregt wurde. Er verfasste die erste aramäische Grammatik in hebräischer Sprache. Außerdem gab er einige Bücher der Bibel in deutscher Sprache heraus, die mit hebräischen Kommentaren versehen waren. Er schrieb auch eine Biografie seines Vaters.

Schriften Bearbeiten

  • Mewo laschon aramit (Prag 1813); eine aramäische Grammatik
  • die Bücher Samuel, Könige, die zwölf kleinen Profeten, Chronika, Esra, Nehemia und Daniel in deutscher Sprache übersetzt und mit hebräischen Kommentaren (Anton Schmids neue vierte Ausgabe der Bibel in deutscher Sprache)
  • Siha: Gespräche über die Sekte der Sabbatäer (Brünn 1800)
  • Psalm zum Lobe Gottes (Prag 1817)
  • Sammlung hebräischer Gedichte, Fabeln, Sprüche etc. (Prag 1821)
  • Essays in verschiedenen Zeitschriften

Literatur Bearbeiten

  • Constantin von Wurzbach: Jeitteles, Juda. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 10. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1863, S. 127 (Digitalisat).
  • Jewish Encyclopedia, 1901
  • Jüdisches Lexikon Bd. III, Berlin 1927
  • Hannes Bezzel, Louise Hecht, Grit Schorch: Die Anfänge moderner Bibelwissenschaft in der Wiener Haskalah. Juda Jeitteles und Juda Leib ben Ze‘ev als Exegeten im Verlagshaus von Anton Schmid, in: Daniel Vorpahl, Shani Tzoref, Sophia Kähler (Hg.): Deutsch-Jüdische Bibelwissenschaft. Historische, exegetische und theologische Perspektiven (= EJSB 40). Berlin; Boston 2019, 171–193.