Joseph Aloys von Hofstetten

deutscher Ingenieur und pfalzbayerischer Generalbaudirektor

Joseph Aloys von Hofstetten (* 30. Oktober 1736 in Straubing; † 19. Mai 1797[1] in München) war ein deutscher Ingenieur.

Hofstetters Wappen von 1789

Leben Bearbeiten

Hofstetten wuchs in München auf und schloss dort 1752 das Jesuitengymnasium (heute Wilhelmsgymnasium München)[2] ab. Anschließend absolvierte er am angeschlossenen Lyzeum das obligatorische Grundstudium (= Philosophie) und begann im Herbst 1754 sein Jurastudium an der Universität Ingolstadt. 1757 trat er als wirklicher Hofrat in bayerische Dienste. Zuletzt war er seit 1789 Vizedirektor des kurfürstlichen Hofkammer-Kollegiums in München, erhielt den Ehrentitel eines Geheimrats.[3] Im Jahr 1792 wurde er zum Kommissar in der Seidenzucht-Generaldirektion in Bayern ernannt.[4] Außerdem war er kurfürstlicher Kastner und Salzbeamter zu Rosenheim.[5]

Als Bauingenieur stand er in Kurfürst Karl Theodors Diensten als pfalzbayerischer Generalbaudirektor für Straßenbau, Brückenbau und Wasserbau. Er trieb gemeinsam mit Adrian von Riedl die Institutionalisierung und Professionalisierung des Bau- und Vermessungswesens voran.

Hofstetten heiratete Maria Barbara Freiin von Schönhub. Aus dieser Ehe entstammte der Regierungsdirektor Johann Theodor von Hofstetten (1773–1836).[6]

Mitgliedschaften Bearbeiten

Hofstetten war im Jahr 1773 Mitglied Nr. 29 der Gesellschaft für Sittenlehre und Landwirthschaft in Baiern zu Altenötting, der er am 15. November 1769 beigetreten war.[7] Im Jahr 1777 war er Meister vom Stuhl und erster Vorsteher der Münchner Freimaurerloge Zur Behutsamkeit, die nur von 1773 bis 1783 bestand.[8] Zugleich gehörte er wie andere seiner Logenbrüder der Geheimgesellschaft der Illuminati an.[9]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Joseph Aloys von Hofstetten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Kurfürstlich gnädigst privilegiertes Münchner Wochen- oder Anzeigsblatt vom 24. Mai 1797.
  2. Max Leitschuh: Die Matrikeln der Oberklassen des Wilhelmsgymnasiums in München, 4 Bde., München 1970–1976; Bd. 3, S. 46.
  3. Seiner Churfurstlichen Durchleucht zu Pfalzbaiern Hof- und Staats-Kalender, 1793, S. 230 (Digitalisat).
  4. Seiner Churfurstlichen Durchleucht zu Pfalzbaiern Hof- und Staats-Kalender, 1793, S. III (Digitalisat).
  5. Neue philosophische Abhandlungen der Baierischen Akademie der Bayerische Akademie der Wissenschaften, Band 5, 1789, S. 414 (Digitalisat).
  6. Kunst- und Gewerbeblatt des Polytechnischen Vereins für das Königreich Bayern, Band 15, 1837, S. 471 (Digitalisat).
  7. Churbaierisches Intelligenzblatt, 1773, S. 182 (Digitalisat).
  8. Urkunde der Münchener Freimaurer-Loge „Zur Behutsamkeit“, Gegeben im Orient von München, den 7. Mai 1777, mit Siegel und Unterschriften, darunter die des „Meisters vom Stuhl“ Aloys Basselet von La Rosée.
  9. Umfangreiche Liste der Mitglieder des Illuminatenordens (Memento vom 18. August 2010 im Internet Archive)