Johann Heinrich Schwalm

deutscher Lehrer und Dichter

Johann Heinrich Schwalm (* 17. Februar 1864 in Seigertshausen[1]; † 21. Juli 1946 in Treysa[2]) war ein deutscher Lehrer, Schulrat, Heimatforscher und Dichter.

Leben und Wirken Bearbeiten

Schwalm besuchte von 1881 bis 1884 das Lehrerseminar in Homberg (Efze).[1] Er war von 1884 bis 1919 Lehrer und Kantor in Obergrenzebach.[2] Seit 22. November 1885 war er mit Martha Katharina Elise Heil verheiratet.[1] 1919 wurde er Schulinspektor,[2] 1921 Kreisschulrat der Kreise Ziegenhain und Kirchhain.[1] Im Jahr 1924 wurde er pensioniert.[1]

Schwalm trieb biologische und geologische Studien.[1][3][4] Dabei arbeitete er mit der Preußischen Geologischen Landesanstalt und verschiedenen Geologen zusammen, u. a. mit Max Blanckenhorn, Emanuel Kayser und August Denckmann.[1] Er engagierte sich in der Erwachsenenbildung und verschiedenen Vereinen.[1] Zusammen mit J. H. Kranz verfasste er eine Reihe von Gedichten.[2] Diese zeichnen sich durch einen urwüchsigen und feinsinnigen Humor aus (sinngemäßes Zitat aus einem Geleitwort des Landrates des Kreises Ziegenhain).[5] Diese und andere Texte in Schwälmer Mundart haben die kulturelle Identität der Schwalm in erheblichem Maße geprägt. Er veröffentlichte Texte zur Hessischen Landes- und Volkskunde[6][7] sowie zahlreiche weitere Schriften, die in der Deutschen Nationalbibliothek verzeichnet sind.

Johann Heinrich Schwalm war ein Kenner der Schwalm.[8]

Werke Bearbeiten

  • Schnurrant aus Hessenland mit Heinrich Ruppel, 1942
  • Hannhinnerchs junge Jahre, 1940
  • Handwerksehr und Handwerksuz, 1938
  • Um Haus und Hof, 1921
  • Die Enkeltochter der Hex, 1921
  • Hessentreue, 1921
  • Kriegstrauung, 1921
  • Mit Rucksack und Hammer durch Kellerwald und Knüll, 1919
  • Aus Sagas Schloß, 1919
  • Falleppel on Läsreiser, 1917
  • Ous Ellervotersch Eppelkist, 1917
  • Jonker Hoose
  • Schwälmer Wees (Schwälmer Weizen), 1913

Weblinks Bearbeiten

Belege Bearbeiten

  1. a b c d e f g h Johann Heinrich Schwalm: Aus meinem Leben. Treysa 1933. In: Schwälmer Heimatbund e.V. (Hrsg.): Schwälmer Jahrbuch 1984. Ziegenhain 1984, S. 16–36.
  2. a b c d Johann Heinrich Kranz, Johann Heinrich Schwalm: Kreizschwerneng, Spaß muss seng. Gedichte in Schwälmer Mundart. Gesamtausgabe der Teile 1 (1906), 2 (1911) und 3. Verlag Schwälmer Heimatbund e.V., Ziegenhain, 1985.
  3. Johann Heinrich Schwalm: Mit Rucksack und Hammer durch Kellerwald und Knüll. Elwert, Marburg 1919.
  4. Johann Heinrich Schwalm: Grabungen im Wichtelloch bei Obergrenzebach. Schulchronik Obergrenzebach 1933. Wiederabdruck in: Schwälmer Heimatbund e.V. (Hrsg.): Schwälmer Jahrbuch 2007. Ziegenhain 2007, S. 154–156.
  5. Johann Heinrich Kranz, Johann Heinrich Schwalm: Kreizschwerneng, Spaß muss seng. Gedichte in Schwälmer Mundart. Verlag Schwälmer Heimatbund e.V., Ziegenhain 1960.
  6. Johann Heinrich Schwalm: Die Schwalm. In: Carl Hessler (Hrsg.): Hessische Landes- und Volkskunde. Band II. Elwert Marburg/Lahn 1904, S. 229–338.
  7. Johann Heinrich Schwalm: Der Kreis Ziegenhain. In: Carl Hessler (Hrsg.): Hessische Landes- und Volkskunde. I/2. Elwert Marburg/Lahn 1904.
  8. Grieben-Reiseführer Band 230: Oberhessen, Kurhessen und Waldeck. Verlag Karl Thiemig AG, München 1981 8. Auflage S. 205