Johann Friedrich von Marschalck

Norwegischer Kanzler

Johann Friedrich von Marschalck (* 26. November 1618 in Bremervörde; † 16. März 1679 auf der Festung Bergenhus) war Kanzler des dänischen Königs für Norwegen mit Sitz in Bergen (Norwegen).

Wappen der Marschalck von Bachtenbrock

Leben Bearbeiten

Johann Friedrich von Marschalck war Sohn des Bremen-Verdenschen Drosten Levin von Marschalck auf Hutloh (Hechthausen), der 1628/1629 Kanzler der Deutschen Kanzlei in Kopenhagen war und entstammte der Familie Marschalck von Bachtenbrock aus erzstiftisch-bremischem Uradel. Schon im Alter von sieben Jahren erhielt er am 24. Dezember 1625 auf Präsentation des Fürstbischofs Johann Friedrich von Schleswig-Holstein-Gottorf, der zugleich Administrator des Erzstifts Bremen war, eine Präbende als Domherr am Lübecker Dom.[1]

Im Juni 1633 immatrikulierte er sich gemeinsam mit seinen jüngeren Brüdern Franz[2] und Georg von Marschalck zum Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Rostock.[3] 1640 wurde königlich dänischer Hofjunker. Am 14. April 1652 erhielt er die dänische Adelsnaturalisation. Er wurde Geheimer Rat und 1674 unter König Christian V. der letzte Kanzler eines dänischen Königs in Norwegen. Mit ihm endete eine 400-jährige Tradition der Kanzlerschaft in Norwegen. Von 1669 bis zu seinem Tode 1679 bekleidete er das Amt des Stifts- und Oberamtmannes zu Bergen und war der letzte der den Titel eines Lehnsherr über Bergen führte.[4]

Johann Friederich von Marschalck war Schwiegersohn von Jens Ågessøn Bjelke und Schwager von Ove Bjelke, Henrik Bjelke und Jørgen Bjelke. Sein Sohn Christian Friedrich von Marschalck (* ca. 1650; † 1719) war ein dänischer Kavallerist und zeitweiliger Besitzer der norwegischen Burg Austrått. Ein weiterer Sohn, Levin († 1686), wurde 1673 auf Präsentation seines Vaters ebenfalls Domherr in Lübeck.[5]

Auszeichnungen Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Wolfgang Prange: Verzeichnis der Domherren. In: Ders.: Bischof und Domkapitel zu Lübeck: Hochstift, Fürstentum und Landesteil 1160-1937. Lübeck: Schmidt-Römhild 2014 ISBN 978-3-7950-5215-7, S. 391 Nr. 235
  2. Franz von Marschalck (1618–1639), Domherr zu Bremen
  3. Eintrag 1633 im Rostocker Matrikelportal. Zumindest bei dem jüngsten Bruder Jürgen (Georg) von Marschalck (1626–1696), königl. schwedischer Regierungsrat und Präsident der bremischen Ritterschaft, muss es sich um eine bei dieser Gelegenheit mit vollzogene Kindesimmatrikulation handeln.
  4. Ludvig Holberg: Ludewigs Freyherrn von Holberg Beschreibung der berühmten Haupt und Handelsstadt Bergen in Norwegen. Roth, 1753 (google.de [abgerufen am 19. Dezember 2021]).
  5. Wolfgang Prange: Verzeichnis der Domherren. In: Ders.: Bischof und Domkapitel zu Lübeck: Hochstift, Fürstentum und Landesteil 1160-1937. Lübeck: Schmidt-Römhild 2014 ISBN 978-3-7950-5215-7, S. 398 Nr. 289