Johann Friedrich Löber

deutscher Hofmaler in Weimar

Johann Friedrich Löber (geb. 14. August 1708[1] in Neustadt an der Orla; gest. 3. März 1772 in Weimar) war ein deutscher Hofmaler in Weimar.

Grab von Lucas Cranach und rechts daneben von Johann Friedrich Löber

Löber war Hofmaler mehrerer ernestinischer Häuser. Löber war praktisch der Verwalter der herzoglichen Bildergalerie. Er wurde dem Grab nach wie sein Vater Christfried Löber (gest. 1743) förmlich als „Berühmtheit“ gepriesen. Von seinem Werk ist ein Großteil nicht erhalten, weil sich dieses mit dem Schlossbrand vom 6. Mai 1774 buchstäblich in Rauch aufgelöst hatte. Einiges befindet sich aber doch im Besitz der Klassikstiftung Weimar.[2] Beispielsweise befindet sich im Schlafzimmer an der Mitte der dem Bett gegenüberliegenden Wand im Wittumspalais in Weimar ein Bild von Herzog Ernst August II. Konstantin von Sachsen-Weimar und Eisenach, das Löber 1757 gemalt hatte.[3] Außerdem malte Löber für das Wittumspalais ebenfalls im Jahr 1757 zwei weitere Bilder von Herzog Ernst August II. Konstantin von Sachsen-Weimar und Eisenach und Herzogin Anna Amalia zu Pferde.[4] Ein weiteres Bild, das Ernst August Konstantin mit Anna Amalia zeigt, befindet sich im Jagdhaus Gabelbach.[5] Dieses wurde von Löber 1771 geschaffen.[6] Löber malte auch ein Bild mit der jungen Anna Amalia mit dem kleinen Carl August.[7]

1732 wurde er durch Herzog Ernst August zum Kabinettmaler ernannt. Er sollte nach dessen Wunsch jährlich zwei Tierbilder liefern.

Zu den erhaltenen Gemälden zählt außer den bereits erwähnten eines von Herzog Ernst August II. Konstantin von Sachsen-Weimar und Eisenach mit zwei weiteren Reitern, welches sich im Nationalmuseum Warschau befindet. Einer der beiden anderen Reiter stellt Heinrich von Bünau dar.

Herzog Ernst August II. Constantin von Sachsen-Weimar und Eisenach zu Pferde mit zwei weiteren Reitern von Johann Friedrich Löber

Auch unter Ernst August Konstantin hatte er die herzogliche Gemäldegalerie unter seiner Verwaltung. Löber erteilte dem jungen Herzog auch Zeichenunterricht. Löber fungierte auch als dessen Erzieher. Effi Biedrzynski vermerkte: „Auch Blumenmalerei gehörte zu seinem Fach, doch Porträts (die er auch ungern in Angriff nahm) gerieten ihm zwar puppenhaft und zierlich, aber auch puppenhaft starr und nichtssagend.“[8]

Sein Grab befindet sich auf dem Jacobsfriedhof Weimar in der Cranachgruft an der südlichen Kirchenwand neben dem Stein für Lucas Cranach (Kopie)[9]. Er wurde in der sogenannten Malergruft bestattet.[10]

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Gertrud Ranft: Historische Grabstätten aus Weimars klassischer Zeit. Herausgeber: Nationale Forschungs- und Gedenkstätten der Klassischen Deutschen Literatur in Weimar, 5. Auflage, Weimar 1990. ISBN 3-7443-0010-2, S. 25. Demnach steht auf dem Grabstein eine lateinische Inschrift, die übersetzt lautet: „In diesem Grabe zu Seiten Cranachs ruhen die Gebeine des berühmten Johann Friedrich Löber, Vorstehers der Herzogl[ichen] Gemäldegalerie, den Herzögen von Sachsen-Weimar und Eisenach durch 40 Jahre sehr teuer ; ein Maler, der durch seine Kunst trefflich mit der Natur zu wetteifern verstand. ...geboren zu Neustadt a[n] d[er] O[rla] 14. Aug[ust] 1708, gestorben zu Weimar 1772“. Meistens ist jedoch als angegebenes Geburtsjahr für Löber 1709 zu finden.
  2. Gertrud Ranft: Historische Grabstätten aus Weimars klassischer Zeit. Herausgeber: Nationale Forschungs- und Gedenkstätten der Klassischen Deutschen Literatur in Weimar, 5. Auflage, Weimar 1990. ISBN 3-7443-0010-2, S. 25.
  3. Willi Ehrlich: Das Wittumspalais in Weimar. Nationale Forschungs- und Gedenkstätten der Klassischen Deutschen Literatur, Weimar 1970, DNB 850612756 (Neuauflage, Weimar 1982), S. 34.
  4. Willi Ehrlich: Das Wittumspalais in Weimar. Nationale Forschungs- und Gedenkstätten der Klassischen Deutschen Literatur, Weimar 1970, DNB 850612756 (Neuauflage, Weimar 1982), S. 32.
  5. Gertrud Ranft: Historische Grabstätten aus Weimars klassischer Zeit. Herausgeber: Nationale Forschungs- und Gedenkstätten der Klassischen Deutschen Literatur in Weimar, 5. Auflage, Weimar 1990. ISBN 3-7443-0010-2, S. 25.
  6. Willi Ehrlich: Ilmenau, Gabelbach, Stützerbach: Die Goethe-Gedenkstätten und der Wanderweg „Auf Goethes Spuren“, Herausgeber: Nationale Forschungs- und Gedenkstätten der Klassischen Deutschen Literatur in Weimar, 5. Auflage 1979, S. 49.
  7. https://www.pinterest.de/pin/387872586641882146/
  8. Effi Biedrzynski: Art. Löber, Johann Friedrich, in: Goethes Weimar. Das Lexikon der Personen und Schauplätze. Artemis & Winkler, München/Zürich 1992, ISBN 3-7608-1064-0, S. 273 f.
  9. Der Originalstein befindet sich in der Herderkirche. Fritz Löffler (Hrsg.): Die Stadtkirche St. Peter und Paul zu Weimar ( =Das christliche Denkmal Heft 86), Union Verlag, Berlin 1973, S. 8 und S. 23. Zur Kopie auf dem Jakobsfriedhof: Gertrud Ranft: Historische Grabstätten aus Weimars klassischer Zeit. Herausgeber: Nationale Forschungs- und Gedenkstätten der Klassischen Deutschen Literatur in Weimar, 5. Auflage, Weimar 1990. ISBN 3-7443-0010-2, S. 22 ff.
  10. Art. Jakobskirchof, in: Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1998, S. 229.