Jocelyn Lemieux

kanadischer Eishockeyspieler

Jocelyn Lemieux (* 18. November 1967 in Mont-Laurier, Québec) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler. Der Flügelstürmer bestritt zwischen 1986 und 1998 über 600 Spiele für sieben Teams in der National Hockey League, den Großteil davon für die Chicago Blackhawks.

Kanada  Jocelyn Lemieux

Geburtsdatum 18. November 1967
Geburtsort Mont-Laurier, Québec, Kanada
Größe 180 cm
Gewicht 100 kg

Position Rechter Flügel
Schusshand Links

Draft

NHL Entry Draft 1986, 1. Runde, 10. Position
St. Louis Blues

Karrierestationen

1984–1985 Voisins de Laval
1985–1986 Titan de Laval
1986–1988 St. Louis Blues
1988–1990 Canadiens de Montréal
Canadiens de Sherbrooke
1990–1994 Chicago Blackhawks
1994–1995 Hartford Whalers
1995–1996 New Jersey Devils
1996 Calgary Flames
1996–1999 Long Beach Ice Dogs
1997–1998 Phoenix Coyotes
Springfield Falcons

Karriere Bearbeiten

Jocelyn Lemieux lief in seiner Jugend ab 1984 für die Voisins de Laval in der Ligue de hockey junior majeur du Québec (LHJMQ) auf, der höchsten Juniorenliga seiner Heimatprovinz. Bei diesem Team, das ab dem Folgejahr als Titan de Laval firmierte, verbesserte der Angreifer seine persönliche Statistik zur Saison 1985/86 deutlich; er erzielte 125 Scorerpunkte in 71 Spielen und wurde infolgedessen ins LHJMQ First All-Star Team gewählt. Die St. Louis Blues wählten ihn daher im NHL Entry Draft 1986 an zehnter Position aus, für die er mit Beginn der Spielzeit 1986/87 in der National Hockey League (NHL) auflief. Lemieux verbrachte nur zwei Jahre in Missouri, von denen er im zweiten Jahr größtenteils verletzungsbedingt ausfiel. Im August 1988 wurde er mit Darrell May und einem Zweitrunden-Wahlrecht im NHL Entry Draft 1988 an die Canadiens de Montréal abgegeben, die Blues erhielten im Gegenzug Sergio Momesso und Vincent Riendeau. Bei den Canadiens spielte Lemieux kurzzeitig gemeinsam mit seinem Bruder Claude, kam jedoch hauptsächlich bei deren Farmteam, den Canadiens de Sherbrooke, in der American Hockey League (AHL) zum Einsatz. In der Folge wurde er bereits im Januar 1990 im Tausch für ein Drittrunden-Wahlrecht im NHL Entry Draft 1990 zu den Chicago Blackhawks transferiert.

Bei Chicago etablierte sich der Flügelstürmer endgültig in der Liga und absolvierte für das Team in den kommenden knapp viereinhalb Jahren über 300 NHL-Partien. Dabei erreichte er mit den Blackhawks das Stanley-Cup-Finale 1992, diese unterlagen jedoch den Pittsburgh Penguins deutlich mit 0:4. Im März 1994 wurde Lemieux zusammen mit František Kučera an die Hartford Whalers abgegeben, die im Gegenzug Gary Suter, Randy Cunneyworth und ein Drittrunden-Wahlrecht im NHL Entry Draft 1995 nach Chicago schickten. Aufgrund von Verletzungen kam er bei den Whalers nur zu wenigen Einsätzen und wurde im Dezember 1995 zu den New Jersey Devils transferiert, die dafür Jim Dowd abgaben, wobei die Teams darüber hinaus zwei Zweitrunden-Wahlrechte tauschten. Wenig später wurden die Calgary Flames sein drittes Team in der Saison 1995/96, die im Februar 1996 neben ihm auch Tommy Albelin und Cale Hulse erhielten und im Gegenzug Phil Housley und Dan Keczmer nach New Jersey abgaben.

In der Folge wurde sein auslaufender Vertrag in Calgary nicht verlängert, wodurch Lemieux zur Spielzeit 1996/97 vorerst zu den Long Beach Ice Dogs in die International Hockey League (IHL) wechselte. Im März 1997 kehrte er noch einmal in die höchste Liga Nordamerikas zurück, die Phoenix Coyotes verpflichteten ihn als Free Agent. Bei den Coyotes stand der Stürmer im Folgejahr in 30 Spielen auf Eis, lief parallel dazu aber weiterhin für die Ice Dogs sowie für die Springfield Falcons in der AHL auf. Nach der Saison 1998/99, in der er aufgrund einer im Juli 1998 erlittenen Schulterverletzung auf nur noch 25 IHL-Einsätze in Long Beach kam, erklärte er seine aktive Laufbahn für beendet. Insgesamt hatte Lemieux in seiner NHL-Karriere 658 Spiele bestritten und dabei 179 Scorerpunkte erzielt.

Seit 2010 ist er als Experte bzw. Analyst beim Réseau des sports tätig.[1]

Erfolge und Auszeichnungen Bearbeiten

  • 1986 LHJMQ First All-Star Team

Karrierestatistik Bearbeiten

Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt +/– SM Sp T V Pkt +/– SM
1984/85 Voisins de Laval LHJMQ 68 13 19 32 88
1985/86 Titan de Laval LHJMQ 71 57 68 125 131 14 9 15 24 37
1986/87 St. Louis Blues NHL 53 10 8 18 +2 94 5 0 1 1 −1 6
1987/88 Peoria Rivermen IHL 8 0 5 5 35
1987/88 St. Louis Blues NHL 23 1 0 1 −5 42 5 0 0 0 −1 15
1988/89 Canadiens de Sherbrooke AHL 73 25 28 53 134 4 3 1 6 6
1988/89 Canadiens de Montréal NHL 1 0 1 1 −1 0
1989/90 Canadiens de Montréal NHL 34 4 2 6 −1 61
1989/90 Chicago Blackhawks NHL 39 10 11 21 ±0 47 18 1 8 9 +1 28
1990/91 Chicago Blackhawks NHL 67 6 7 13 −7 119 4 0 0 0 −2 0
1991/92 Chicago Blackhawks NHL 78 6 10 16 −2 80 18 3 1 4 ±0 33
1992/93 Chicago Blackhawks NHL 81 10 21 31 +5 111 4 1 0 1 ±0 2
1993/94 Chicago Blackhawks NHL 66 12 8 20 +5 63
1993/94 Hartford Whalers NHL 16 6 1 7 −8 19
1994/95 Hartford Whalers NHL 41 6 5 11 −7 32
1995/96 Hartford Whalers NHL 29 1 2 3 −11 31
1995/96 New Jersey Devils NHL 18 0 1 1 −7 4
1995/96 Calgary Flames NHL 20 4 4 8 −1 10 4 0 0 0 ±0 0
1996/97 Long Beach Ice Dogs IHL 28 4 10 14 −1 54
1996/97 Phoenix Coyotes NHL 2 1 0 1 ±0 0 2 0 0 0 ±0 4
1997/98 Long Beach Ice Dogs IHL 10 3 5 8 +1 24
1997/98 Phoenix Coyotes NHL 30 3 3 6 ±0 27
1997/98 Springfield Falcons AHL 6 3 1 4 −1 0 4 2 2 4 −1 2
1998/99 Long Beach Ice Dogs IHL 17 4 4 8 −5 16 8 0 2 2 −3 15
LHJMQ gesamt 139 70 87 157 219 14 9 15 24 37
IHL gesamt 63 11 24 35 129 8 0 2 2 −3 15
AHL gesamt 79 28 29 57 134 8 5 3 8 8
NHL gesamt 598 80 84 164 −38 740 60 5 10 15 −3 88

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Persönliches Bearbeiten

Sein älterer Bruder Claude Lemieux absolvierte über 1400 NHL-Spiele, gewann dabei vier Mal den Stanley Cup und wurde zudem mit der Conn Smythe Trophy ausgezeichnet. Zwischen 1988 und 1989 spielten die Brüder kurzzeitig gemeinsam für die Canadiens de Montréal. Außerdem schaffte Claudes Sohn bzw. Jocelyns Neffe Brendan Lemieux ebenfalls den Sprung in die NHL.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Jocelyn Lemieux. rds.ca, abgerufen am 4. März 2018 (englisch).