Joachim Siebenschuh

deutscher Schauspieler, Synchronsprecher und Hörspielsprecher

Joachim Siebenschuh (* 21. Juli 1941 in Arnsdorf) ist ein ehemaliger deutscher Schauspieler, Regisseur sowie Synchron- und Hörspielsprecher.

Leben und Karriere Bearbeiten

Joachim Siebenschuh wurde als Sohn des Schauspielers Walter Siebenschuh geboren, der lange Zeit als Intendant des Annaberger Kreistheaters tätig war.[1] Zwischen 1952 und 1959 besuchte er die Schule in Annaberg. Nach dem Abschluss lernte er den Beruf des Gebrauchswerbers und besuchte die Schauspielschule in Rostock, dem sich Engagements an den Theatern von Nordhausen, Gera, Dresden und Basel anschlossen.[2]

Er inszenierte seit dem Ende der 60er Jahre vor allem Stücke des Kinder- und Jugendtheaters auf Bühnen in Ost-Berlin. Für sein Engagement in diesem Bereich erhielt Siebenschuh unter anderem den Ernst-Zinna-Preis und die Artur-Becker-Medaille.[1]

In den 70er Jahren wirkte er als Schauspieler vor allem am Theater der Freundschaft, wo er unter anderem in Horst Hawemanns Inszenierung von Pjotr Pawlowitsch Jerschows Das bucklige Pferdchen (1973) zu sehen war.[3] Siebenschuh inszenierte dort auch Stücke, wie Georgi Nachutzrischwilis Der Aschenstocherer oder Kopf ist das Beste, die später im Fernsehen der DDR ausgestrahlt wurden. Seit Ende der 70er Jahre war er als Darsteller in diversen Fernsehspielen zu sehen, so in Ingeborg Nössigs Kosequenzen (1979) und Der Preis (1980) unter der Regie Richard Engels und in Jutta Schütz’ Die Versuchung (1984) unter der Regie Hans Knötzschs. Zudem war Joachim Siebenschuh in verschiedenen Stücken zu sehen, die das Fernsehtheater Moritzburg produzierte, so unter anderem in Das Mehrzweckzimmer von 1986 und Annoncenglück von 1987 (Regie: Andreas Knaup).[4] 1988 war er in Hans Knötzschs Fernsehfilm Präriejäger in Mexiko zu sehen und 1986 und 1990 in zwei Episoden von Polizeiruf 110.

Seit den 70er Jahren war Siebenschuh zudem umfassend als Hörspiel- und Synchronsprecher aktiv, eine Tätigkeit, die er auch nach der Deutschen Wiedervereinigung in Berlin fortsetzte. So synchronisierte er 1973 den tschechischen Schauspieler Vítězslav Jandák als Kamil in Drei Haselnüsse für Aschenbrödel. Einem breiteren Publikum wurde seine Stimme durch seine Synchronisation von Werner Klemperer (Oberst Wilhelm Klink) in der 2. deutschen Synchronfassung von Ein Käfig voller Helden von 1994 bekannt, den Joachim Siebenschuh in einem breiten sächsischen Dialekt sprach.

Er war zudem als Synchronsprecher in der Filmreihe Star Wars (Episoden 1–3), in der Serie The Clone Wars, sowie in Fernsehserien wie 24 und Lost zu hören.

Siebenschuhs Sohn ist der Schauspieler Frank Siebenschuh.[5]

Synchronrollen (Auswahl) Bearbeiten

Attila Némethy

Rutger Hauer

  • 1984: Die Brut des Adlers als Jim Malden
  • 1998: Top Jets – Angriff aus den Wolken als Capt. John „Doc“ Holiday

Richard Burgi

Filme Bearbeiten

Serien Bearbeiten

Filmografie (Auswahl) Bearbeiten

Hörspiele Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Anonymus: Siebenschuh unter vier Mützen. In: Neue Berliner Illustrierte. Nr. 27, 1970, S. 38 f.
  2. 17 Siebenschuh. Abgerufen am 4. November 2023.
  3. Horst Hawemann: Horst Hawemann – Leben üben. Improvistationen und Notate. Verlag Theater der Zeit, Berlin 2014.
  4. Achim Klünder (Hrsg.): Lexikon der Fernsehspiele / Encyclopedia of television plays in German speaking Europe, 1978/87. Band 2. De Gruyter, Berlin 2011, S. 5 f., 63, 319 ff.
  5. Schauspieler und Regisseur am Theater Ansbach: Frank Siebenschuh. Abgerufen am 4. November 2023.