Jay (Vermont)

Gemeinde im US-Bundesstaat Vermont

Jay[1] ist eine Town im Orleans County des Bundesstaates Vermont in den Vereinigten Staaten mit 551[2] Einwohnern (laut Volkszählung von 2020).

Jay

Blick vom Jay Peak Richtung Osten
Lage in Vermont
Jay (Vermont)
Jay (Vermont)
Jay
Basisdaten
Gründung: 7. November 1792
Staat: Vereinigte Staaten
Bundesstaat: Vermont
County: Orleans County
Koordinaten: 44° 57′ N, 72° 30′ WKoordinaten: 44° 57′ N, 72° 30′ W
Zeitzone: Eastern (UTC−5/−4)
Einwohner: 551 (Stand: 2020)
Haushalte: 245 (Stand: 2020)
Fläche: 88,0 km² (ca. 34 mi²)
davon 87,9 km² (ca. 34 mi²) Land
Bevölkerungsdichte: 6 Einwohner je km²
Höhe: 313 m
Postleitzahl: 05859
Vorwahl: +1 802
FIPS: 50-36325
GNIS-ID: 1462127
Website: www.jayvt.com

Geografie Bearbeiten

Geografische Lage Bearbeiten

Jay liegt im Nordwesten des Orleans Countys an der Grenze zu Kanada. Auf dem Gebiet der Town befinden sich nur wenige und sehr kleine Seen. Einige kleinere Flüsse durchfließen die Town in östlicher Richtung. Das Gebiet der Town ist hügelig, vor allem im Westen durchzieht eine Gipfelkette der Green Mountains die Town. Die höchsten Erhebungen sind der 1176 m hohe Jay Peak[3] im Jay State Forest und in nördlicher Richtung der 1036 m hohe Doll Peak[4], der 1047 m hohe North Jay Peak[5] und der 795 m hohe Burnt Mountain.[6]

Nachbargemeinden Bearbeiten

Alle Entfernungen sind als Luftlinien zwischen den offiziellen Koordinaten der Orte aus der Volkszählung 2010 angegeben.[7]

Klima Bearbeiten

Die mittlere Durchschnittstemperatur in Jay liegt zwischen −11,7 °C (11 °Fahrenheit) im Januar und 18,3 °C (65 °Fahrenheit) im Juli. Damit ist der Ort gegenüber dem langjährigen Mittel der USA um etwa 9 Grad kühler. Die Schneefälle zwischen Mitte Oktober und Mitte Mai liegen mit mehr als zwei Metern etwa doppelt so hoch wie die mittlere Schneehöhe in den USA. Die tägliche Sonnenscheindauer liegt am unteren Rand des Wertespektrums der USA, zwischen September und Mitte Dezember sogar deutlich darunter.[8]

Geschichte Bearbeiten

Der erste Grant für das Gebiet der Town ging nach einer Petition um Land im Norden im März 1780 an die Familie Wyllis. Die Town sollte Wyllis heißen. Jedoch ließen die Wyllis den Grant verfallen. Am 13. März 1780 wurde das Land erneut ausgerufen, diesmal unter dem Namen Carthage.[9] Es fanden sich jedoch keine Siedler. Am 7. November 1792 wurde der Grant erneut vergeben. Ein Drittel des Landes ging an Thomas Chittenden, den Gouverneur von Vermont, dem der Staat Vermont noch 350 Pounds Entlohnung schuldete.[10] Die anderen zwei Drittel des Gebietes wurden am 28. Dezember 1792 als Grant an John Jay, den ehemaligen Gouverneur von New York, Vorsitzenden des Continental Congresses und ersten Obersten Richter der USA sowie an seinen Mitarbeiter John Crozine vergeben. Beide hatten entscheidenden Einfluss auf die Beilegung der Landstreitigkeiten zwischen New York und Vermont und ermöglichten damit, dass Vermont der 14. Bundesstaat der Vereinigten Staaten werden konnte. Nach John Jay wurde die Town Jay genannt.[9]

Das an Chittenden vergebene Land wurde durch Curtis Elkins vermessen und in 76 gleich große Teile geteilt. Der erste Siedler auf einem der Teile war Samuel Palmer im Jahr 1803. Jedoch hatte er das Gebiet bereits wieder verlassen, bevor sich die Town organisieren konnte.[9]

Am 29. August 1805 trafen sich die künftigen Siedler des Gebietes, welches John Jay und John Crozine gegeben worden war. Es wurde beschlossen, dass Curtis Elkins auch diese Gebiete vermessen und in gleiche Teile teilen sollte. Dies dauerte bis 1806, erst danach konnte die Besiedlung starten. Die Besiedlung erfolgte nur schleppend und am 29. März 1828 fand das erste Town Meeting statt, auf dem die Town organisiert wurde.[9]

 
Pisten am Jay Peak

Solomon Wolcott errichtete im Jahr 1822 die erste Sägemühle und die erste Schule wurde im Jahr 1831 im Zentrum der Town von Eli Hunt gebaut. Weitere Unternehmen folgten: Schmiede, Gerberei, Kutschenbau, Radbau, Schreinerei, Sargschreiner und weitere. Es gab Kirchengemeinden der Baptisten, Methodisten und der Christian Church. Ein Postamt wurde im Jahr 1836 gegründet und bis 1905 betrieben.[9]

Nachdem das Jay Peak Resort in den 1960er Jahren entstand, konnte der Einwohnerschwund gebremst werden und die Einwohnerzahlen stiegen wieder etwas an. Von den etwa 380 Wohnungen in Jay werden 230 als Ferienwohnungen genutzt. Es gibt Bars, Restaurants und Geschäfte für die Ski-Touristen.

Am 10. November 1943 zerschellte ein Flugzeug der Royal Canadian Air Force bei starkem Schneefall an einem Berghang des Jay Peaks. Dabei starb ein Besatzungsmitglied.[11]

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Volkszählungsergebnisse[12] – Town of Jay, Vermont
Jahr 1800 1810 1820 1830 1840 1850 1860 1870 1880 1890
Einwohner 28 52 196 306 371 474 553 696 641
Jahr 1900 1910 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990
Einwohner 530 513 368 274 230 243 197 182 302 381
Jahr 2000 2010 2020 2030 2040 2050 2060 2070 2080 2090
Einwohner 426 521 551

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Verkehr Bearbeiten

Die Vermont State Route 105 führt in westöstlicher Richtung von Richford im Westen nach Troy im Osten. Sie verläuft zentral durch die Town. Im Süden führt die Vermont State Route 242 ebenfalls in westöstlicher Richtung von Westfield nach Troy.

Öffentliche Einrichtungen Bearbeiten

In Jay gibt es kein eigenes Krankenhaus. Das nächstgelegene Krankenhaus ist das North Country Hospital & Health Care in Newport City.

Bildung Bearbeiten

Jay gehört zur North Country Supervisory Union.[13] In Jay befindet sich die Jay/Westfield Joint Elementary School, eine Gemeinschaftsschule der Towns Jay und Westfield.[14]

Jay hat keine eigene Bibliothek. Die nächsten Bibliotheken sind die Goodrich Memorial Library in Newport City und die Haskell Free Library and Opera House in Derby Line.[15]

Persönlichkeiten Bearbeiten

Söhne und Töchter der Stadt Bearbeiten

  • D. A. N. Chase (1875–1953), Politiker und Vizegouverneur des Bundesstaates Kansas

Literatur Bearbeiten

  • Zadock Thompson: History of Vermont, natural, civil and statistical, in three parts. 3. Band. Chauncey Goodrich, Burlington 1842, S. 97 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Weblinks Bearbeiten

Commons: Jay, Vermont – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Jay. In: Geographic Names Information System. United States Geological Survey, United States Department of the Interior; (englisch)., abgerufen am 18. März 2017
  2. US Census Bureau: Search Results Total Population in Jay town, Orleans County, Vermont. Abgerufen am 29. April 2024 (amerikanisches Englisch).
  3. Jay Peak. In: peakery.com. (peakery.com). peakery.com (Memento des Originals vom 23. Dezember 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/peakery.com
  4. Doll Peak. In: peakery.com. (peakery.com). peakery.com (Memento des Originals vom 19. März 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/peakery.com
  5. North Jay Peak. In: peakery.com. (peakery.com).
  6. Burnt Mountain. In: peakery.com. (peakery.com). peakery.com (Memento des Originals vom 19. März 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/peakery.com
  7. Koordinaten der Orte der Census-Behörde 2010
  8. Jay, Vermont (VT 05859) profile: population, maps, real estate, averages, homes, statistics, relocation, travel, jobs, hospitals, schools, crime, moving, houses, news, sex offenders. In: city-data.com. www.city-data.com, abgerufen am 18. März 2017 (englisch).
  9. a b c d e History of Jay - Welcome to Jay, Vermont. In: jayvt.com. Abgerufen am 18. März 2017.
  10. History of Vermont, Natural, Civil, and Statistical. For the author, by C. Goodrich, 1842, S. 87 (books.google.de).
  11. Wheeler, Scott: Military Airplane Slams into Jay Peak in 1943. Derby, Vermont: Northland Journal. September 2008. Seiten 26–30.
  12. Einwohnerzahl 1810–2010 laut Volkszählungsergebnissen
  13. North Country Supervisory Union. In: ncsuvt.org. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Oktober 2016; abgerufen am 18. März 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ncsuvt.org
  14. Jay/Westfield Elementary School. In: google.com. sites.google.com, abgerufen am 18. März 2017.
  15. Town of Jay, Library, abgerufen am 18. März 2017