Jan Rabson

US-amerikanisch-kanadischer Schauspieler und Synchronsprecher

Jan Rabson (* 14. Juni 1954 in East Meadow, Hempstead, New York, Vereinigte Staaten; † 13. Oktober 2022 in Saltspring Island, British Columbia, Kanada) war ein US-amerikanisch-kanadischer Schauspieler und Synchronsprecher.[1][2]

Leben Bearbeiten

Rabson war der Sohn von Sonia und Alex Rabson, einem Buchhalter; er hatte einen Bruder namens Froman. Jan Rabson war mit der Dialogregisseurin Cindy Akers verheiratet, mit der er zwei Söhne hatte: Adler Keane und Hayden Jace.[1][3][4]

Nach seiner Schulzeit studierte er Theaterwissenschaften an der Long Island University und lernte nach seinem Abschluss sein Handwerk auf New Yorker Bühnen.[4]

In den 1970er Jahren begann er seine mehr als 40 Jahre umfassende Karriere als Schauspieler und Synchronsprecher in Los Angeles. Im Jahr 2002 zog er mit seiner Familie nach British Columbia in Kanada, wo die Familie fortan auf Saltspring Island lebte – einem von Rabson geliebten Ort. Seit 2007 besaßen seine Familie und er die mehrfache Staatsbürgerschaft von Kanada und den Vereinigten Staaten.[3]

Er verstarb im Alter von 68 Jahren an den Folgen eines Herzinfarkts. Er wurde von seiner Frau, seinen Söhnen und seinem Bruder überlebt.[1][3]

Karriere Bearbeiten

Rabson begann bereits im Alter von fünfzehn Jahren kurze Lehrfilme für Bristol-Myers Squibb zu schreiben und zu produzieren. Einer seiner Filme, in dem er auch mitwirkte, wurde von einem Unterausschuss des US-Senats ausgezeichnet.[4]

1977 kam er nach Los Angeles, mit dem Wunsch, vor der Kamera und als Synchronsprecher zu arbeiten.[1][4] Während seiner ersten Jahre in Los Angeles spielte er Improvisationstheater an der Seite von Größen wie Phil Hartman, Edie McClurg, Robin Williams und Fred Willard. In den Jahren 1977 und 1978 war er Mitglied der „Groundlings“.[4]

Eines seiner Vorbilder war der Synchronsprecher Mel Blanc. Rabson nahm Kontakt zu ihm auf und dieser verschaffte ihm seinen ersten Hollywood-Agenten. Zunächst arbeitete er in der Nachvertonung von Filmen und Fernsehserien (engl. ADR, Looper). 1980 hatte er dann seine erste Sprechrolle in der Zeichentrickserie Zukkoke Knight: Donderamancha und 1982 seine erste Rolle vor der Kamera als Charlie in einer Folge der Sitcom One Day at a Time.[1][3][4]

In den 1990er Jahren wurde er Teil der Might Carson Art Players der Johnny Carson Show.[4] Laut dessen Chefautor Andrew Nichols „[…] traute Johnny nicht vielen Leuten zu, in seinen Sketchen aufzutreten, aber wir wussten, dass Jan das nötige komödiantische Rüstzeug hatte, um mit einer Legende live auf der Bühne zu stehen und sich zu behaupten.“[3]

Neben der Arbeit vor der Kamera war Rabson ein gefragter Synchronsprecher.[1] Zwei seiner bekanntesten Sprechrollen waren die englische Version von Leisure Suit Larry aus der gleichnamigen Computerspielreihe sowie die Stimme von Tetsuo Shima in dem Animefilm Akira aus dem Jahr 1989. Er arbeitete unter anderem für Pixar, Disney, DreamWorks, Illumination Entertainment, Universal Pictures und Sony Entertainment.[1][3]

Nach dem Umzug der Familie nach Kanada teilte er seine Arbeit zwischen Produktionen in Los Angeles und Vancouver auf.[3][4] Zuletzt wirkte er 1999 als Sal in einer Folge der Fernsehserie Beverly Hills, 90210 vor der Kamera mit und 2021 als Synchronsprecher in Hallo Ninja.[1] Bei einigen seiner Anime-Synchronisationen und seiner Arbeit vor der Kamera verwendete er den Namen Stanley Gurd, Jr.[1]

Im deutschen Sprachraum wurde Rabson unter anderem von Christoph Banken, Michael Bideller, Günter Clemens, Werner Ehrlicher, Wolf Frass, Peter Harting, Erhard Hartmann, Gerhart Hinze, Michael Iwannek, Lennardt Krüger, Reinhard Kuhnert, Horst Lampe, Norman Matt, Joachim Richert, Karl Schulz, Jaecki Schwarz, Hans Sievers, Michael Telloke und Ulrich Voß synchronisiert.[5][6]

Filmografie (Auswahl) Bearbeiten

Darsteller Bearbeiten

Synchronsprecher Bearbeiten

Computerspiele Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e f g h i Jan Rabson. Internet Movie Database, abgerufen am 1. September 2023 (englisch).
  2. Jan Rabson. British Film Institute, abgerufen am 1. September 2023 (englisch).
  3. a b c d e f g Cindy Rabson: Obituary: Jan Rabson. In: Salt Spring Exchange. Salt Spring Media Ltd., 1. November 2022, abgerufen am 1. September 2023 (englisch).
  4. a b c d e f g h Biography: Jan Rabson (Memento vom 19. Juni 2019 im Internet Archive)
  5. Sprecher und Stimme Jan Rabson. In: Sprecherdatei.de. Abgerufen am 1. September 2023.
  6. Jan Rabson. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 1. September 2023.