Das Isopeptag ist ein Protein-Tag von sechzehn Aminosäuren, das zur Bestimmung von Protein-Protein-Interaktionen verwendet werden kann.[1]

Eigenschaften Bearbeiten

Durch die Kopplung des Isopeptags (TDKDMTITFTNKKDAE) an ein rekombinant exprimiertes Protein kann dieses mit einem spezifischen Bindungspartner des Isopeptags über eine autokatalytisch gebildete Isopeptidbindung kovalent verknüpft werden. Das Isopeptag ist vom Pilin-Protein Spy0128 aus Streptococcus pyogenes abgeleitet. Spy0128 enthält zwei intramolekulare, autokatalytisch gebildete Isopeptidbindungen,[2] die die Stabilität eines Pilus bewirken. Durch Entfernen des C-terminalen β-Strangs des Spy0128 und somit einer der beiden Isopeptidbindungen entstand das Isopeptag. Die Isopeptidbindung erfolgt bei Temperaturen zwischen 4 °C und 37 °C, bei pH-Werten zwischen fünf und acht, Redox-unabhängig und in Anwesenheit geläufiger Tenside.[1] Das enzymatische Isopeptag kann auch in das Isopeptag und ein enzymatisch aktives Proteinfragment geteilt werden, welche – an zwei unterschiedliche Proteine gekoppelt – einen Förster-Resonanzenergietransfer zwischen zwei Fluorophoren vermitteln können.[3]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b B. Zakeri, M. Howarth: Spontaneous intermolecular amide bond formation between side chains for irreversible peptide targeting. In: Journal of the American Chemical Society. Band 132, Nummer 13, April 2010, ISSN 1520-5126, S. 4526–4527, doi:10.1021/ja910795a, PMID 20235501.
  2. H. J. Kang, F. Coulibaly, F. Clow, T. Proft, E. N. Baker: Stabilizing isopeptide bonds revealed in gram-positive bacterial pilus structure. In: Science. Band 318, Nummer 5856, Dezember 2007, ISSN 1095-9203, S. 1625–1628, doi:10.1126/science.1145806, PMID 18063798.
  3. H. Abe, R. Wakabayashi, H. Yonemura, S. Yamada, M. Goto, N. Kamiya: Split Spy0128 as a potent scaffold for protein cross-linking and immobilization. In: Bioconjugate Chemistry. Band 24, Nummer 2, Februar 2013, ISSN 1520-4812, S. 242–250, doi:10.1021/bc300606b, PMID 23350748.