Der Inferno Triathlon ist ein Triathlon, der seit 1998 im August im Berner Oberland ausgetragen wird. Im Vergleich zu vielen anderen Triathlon-Veranstaltungen wird die nötige Infrastruktur nicht an einem zentralen Punkt bereitgestellt, sondern Start, Wechselzone und Ziel befinden sich an verschiedenen Orten. Mit 5500 Steigungsmetern auf einer Strecke von 155 km ist er sehr anspruchsvoll.[1][2][3]

Organisation Bearbeiten

Start des Triathlons ist in Thun, Wechselzonen sind in Oberhofen, Grindelwald und Stechelberg, das Ziel ist auf dem Schilthorn, der Start des Halbmarathons ist in Lauterbrunnen und das Athletendorf befindet sich in Mürren, das ebenfalls als Ziel der Team Trophy dient.

Beim Triathlon sind zunächst 3,1 km im Thunersee zu schwimmen, anschliessend 97 km mit dem Rennrad sowie 30 km mit dem Mountainbike zu absolvieren. Den Abschluss bildet ein Berglauf über 25 km. Neben dem eigentlichen Triathlon werden weitere etwas weniger anspruchsvolle Disziplinen angeboten.

Geschichte Bearbeiten

Der Inferno Triathlon ist aus dem Inferno-Berglauf, der bereits seit mehreren Jahren durchgeführt wurde, entstanden. Im Frühling 1997 trafen sich die Berglauf Organisatoren mit Vertretern der Schilthornbahn, um die Veranstaltung weiterzuentwickeln. Daraufhin wurde der Berglauf mit einer Bike- und einer Schwimmstrecke ergänzt und so zu einem Triathlon ausgebaut. Es wurde ein Geschäftsführer mit Triathlon-Knowhow gefunden, ein Organisationskomitee formte sich und ein Verein wurde gegründet.

Bei vorgängigen Streckentests mit erfahrenen Triathleten war nicht klar, ob der Inferno Triathlon mit 5500 m Steigung überhaupt zu bewältigen sei. Am 22. August 1998, nach 16 Monaten Vorbereitung durch die Organisatoren, starteten 87 Athleten im Strandbad Thun zum ersten Inferno Triathlon. Wegen Nebel, Kälte und Sturmwind musste das Ziel nach Mürren verlegt werden. Nur 16 Athleten konnten vorher noch das Schilthorn erreichen, die anderen 57 Teilnehmer beendeten den Wettkampf im Ziel Mürren. Vier weitere Austragungen mit nur 120 bis 150 Teilnehmern folgten, bis im Jahre 2003 der Durchbruch gelang: Zum ersten Mal waren die 250 Startplätze ausverkauft.

Im Jahre 2000 wurde der kürzere „infernino triathlon“ durch die „Team Trophy“ ersetzt. Bei der ersten Austragung der Team Trophy starteten 67 Teams. Die Teilnehmerzahlen entwickelten sich in den folgenden Jahren positiv und im Jahre 2003 waren erstmals sämtliche 250 Startplätze ausgebucht.

2011 musste der Triathlon aufgrund ungünstiger Wetterbedingungen ohne die Schwimmdistanz ausgetragen werden.

2012 waren die 333 Startplätze ausverkauft.

2014 war der Triathlon wiederum ausverkauft – witterungsbedingt musste die Schwimmdisziplin aufgrund der kalten Wassertemperatur abgesagt werden. Als Ersatz gab es in Oberhofen eine Laufstrecke von 3 km.

Erfolgreichster Teilnehmer ist Marc Pschebizin mit zehn Siegen, drei zweiten Plätzen und einem dritten Platz.

Die Strecke Bearbeiten

Schwimmen (3,1 km)
Thun – Oberhofen

Road Bike (97 km)
Oberhofen (562 Meter über Meer) – Sigriswil (810) – Beatenberg (1153) – Interlaken (563) – Meiringen (593) – Grosse Scheidegg (1962) – Grindelwald (943); Steigung 2145 m

Mountain Bike (30 km)
Grindelwald (943 Meter über Meer) – Kleine Scheidegg (2061) – Wengen (1275) – Lauterbrunnen (795) – Stechelberg (862); Steigung 1180 m

Berglauf (25 km)
Stechelberg (862 Meter über Meer) – Lauterbrunnen (795) – Mürren (1640) – Schilthorn (2970); Steigung 2175 m

Disziplinen beim Inferno Bearbeiten

Triathlon (Single)
Die Athleten absolvieren die gesamte Strecke selbständig.

Team Trophy
Die Team Trophy ist als Wettkampf für gut trainierte Freizeitsportler gedacht. Ein Team besteht aus vier Teilnehmern.

Couple-Team
Eine Subkategorie der Team Trophy. Ein Couple-Team besteht aus einem Mann und einer Frau, zwei Frauen oder zwei Männer. Beide absolvieren zwei der vier Disziplinen. Die Aufteilung der Disziplinen kann selbst gewählt werden.

Halbmarathon / Staffellauf
Der Berglauf über die Halbmarathondistanz ist mit über 2'000 Metern Steigung anspruchsvoll. Er zählt zur «SLV-Trophy». Der Inferno Halbmarathon und der Staffellauf ist nur für sehr gut trainierte und erfahrene Bergläufer empfehlenswert, mit widriger Witterung ist zu rechnen.

Mürren Fun-Triathlon
Dieser Wettbewerb über kürzere Distanzen ist für Kinder und Jugendliche, für Hobby-Triathleten und Einsteiger, für Begleitpersonen von Teilnehmern des Triathlons, sowie Feriengäste und Einheimische gedacht.

Statistik Bearbeiten

Streckenrekorde Bearbeiten

Single Triathlon   Zeit   Name / Nationalität   im Jahr... 
Männer: 08:34:27  Stefan Riesen (CH) 2000
Frauen: 09:31:04 Lena Berlinger (D) 2018
Team Trophy 
Mixed-Team: 06:31:34  www.bikeholiday.net (CH) 2004
Damen-Team: 07:57:31  Praxamed-Team (CH) 2016
Halbmarathon 
Männer: 01:57:33  Christoph Melcher (DE) 1997
Frauen: 02:16:34  Angela Mudre (GB) 2002
Die Schnellsten 2021
Single Triathlon   Zeit   Name / Nationalität 
Männer: 08:47:46  Samuel Hürzeler (CH)
Frauen: 09:56:37  Petra Eggenschwiler (CH)
Team Trophy 
Mixed-Team: 06:58:40  Imboden Bike (CH)
Damen-Team: 09:26:34  EnergyWomen@Insel Gruppe (CH)
Couple-Mixed: 07:47:42  Oudray Pidclock (CH)
Couple-Damen: 09:28:34  SoHa rennt! (CH)
Couple-Herren: 07:48:46  Zwoi Lölis (CH)
Halbmarathon 
Männer: 02:04:13  Andrés Ruiz Malaver (COL)
Damen: 02:29:48  Simone Hegner (CH)

Ergebnisse Bearbeiten

Männer Frauen
Datum/Jahr Erster Platz Zweiter Platz Dritter Platz
19. Aug. 2023 Schweiz  Samuel Hürzeler -8- Schweiz  Patrick Cometta Schweiz  Ramon Krebs
20. Aug. 2022 Schweiz  Jan van Berkel -2- Deutschland  Maximilian Krimeier Schweiz  Urs Müller
21. Aug. 2021 Schweiz  Samuel Hürzeler -7- Schweiz  Stefan Graf Schweiz  Sami Götz
17. Aug. 2019 Schweiz  Samuel Hürzeler -6- Schweiz  Ramon Krebs Schweiz  Sami Götz
18. Aug. 2018 Schweiz  Samuel Hürzeler -5- Deutschland  Thomas Kaiser Schweiz  Micha Güdel
19. Aug. 2017 Schweiz  Samuel Hürzeler -4- Schweiz  Ramon Krebs Deutschland  Marc Pschebizin
20. Aug. 2016 Schweiz  Jan van Berkel Deutschland  Andreas Wolpert Deutschland  Michael Göhner
22. Aug. 2015 Schweiz  Samuel Hürzeler -3- Schweiz  Jan van Berkel Deutschland  Felix Schumann
23. Aug. 2014 [4] Schweiz  Samuel Hürzeler -2- Schweiz  Dirk Pauling Deutschland  Felix Schumann
17. Aug. 2013 Deutschland  Felix Schumann Schweiz  Samuel Hürzeler Schweiz  Ramon Krebs
18. Aug. 2012 Deutschland  Marc Pschebizin -10- Schweiz  Samuel Hürzeler Deutschland  Andreas Wolpert
20. Aug. 2011 [5] Schweiz  Samuel Hürzeler Deutschland  Andreas Wolpert Deutschland  Marc Pschebizin
21. Aug. 2010 Deutschland  Marc Pschebizin -9- Deutschland  Andreas Wolpert Schweiz  Samuel Hürzeler
2009 Deutschland  Marc Pschebizin -8- Deutschland  Andreas Wolpert Schweiz  Mike Schifferle
2008 Deutschland  Olaf Sabatschus Deutschland  Marc Pschebizin Deutschland  Andreas Wolpert
2007 Deutschland  Marc Pschebizin -7- Deutschland  Andreas Wolpert Schweiz  Marti Reto
2006 Deutschland  Marc Pschebizin -6- Schweiz  Bruno von Flüe Schweiz  Konrad von Allmen
2005 Deutschland  Marc Pschebizin -5- Schweiz  Patrick Wallimann Schweiz  Steven Beeler
2004 Deutschland  Marc Pschebizin -4- Schweiz  Kaspar Grünig Schweiz  Martin Soliva
2003 Schweiz  Martin Soliva Deutschland  Marc Pschebizin Schweiz  Bernhard Hug
2002 Deutschland  Marc Pschebizin -3- Schweiz  Martin Soliva Schweiz  Hannes Plattner
2001 Deutschland  Marc Pschebizin -2- Schweiz  Hannes Plattner Deutschland  Holger Spiegel
2000 Schweiz  Stefan Riesen Deutschland  Marc Pschebizin Schweiz  Martin Soliva
1999 Deutschland  Marc Pschebizin Schweiz  Martin Soliva Schweiz  Mark Elliot
Jahr Erster Platz Zweiter Platz Dritter Platz
2022 Schweiz  Petra Eggenschwiler -4- Schweiz  Alexandra Zürcher Schweiz  Barbara Bracher
2022 Schweiz  Petra Eggenschwiler -3- Schweiz  Alexandra Zürcher Ungarn  Anna Eberhardt-Halász
2021 Schweiz  Petra Eggenschwiler -2- Schweiz  Barbara Bracher Schweiz  Alexandra Zürcher
2019 Schweiz  Petra Eggenschwiler Schweiz  Alexandra Zürcher Deutschland  Sabine Stalder
2018 Deutschland  Lena Berlinger Schweiz  Petra Eggenschwiler Schweiz  Nina Brenn
2017 Schweiz  Nina Brenn -7- Schweiz  Petra Eggenschwiler Deutschland  Ricarda Lisk
2016 Schweiz  Nina Brenn -6- Schweiz  Maya Chollet Deutschland  Verena Eisenbarth
2015 Schweiz  Nina Brenn -5- Schweiz  Barbara Schwarz Frankreich  Laurianna Plaçais
2014 Deutschland  Kathrin Müller Schweiz  Nina Brenn Schweiz  Barbara Schwarz
2013 Schweiz  Sonja Gerster Schweiz  Nina Brenn Schweiz  Barbara Schwarz
2012 Schweiz  Andrea Huser -2- Schweiz  Barbara Bracher Schweiz  Barbara Schwarz
2011 Schweiz  Andrea Huser Schweiz  Nina Brenn Schweiz  Sonja Gerster
2010 Schweiz  Nina Brenn -4- Schweiz  Barbara Bracher Schweiz  Sonja Gerster
2009 Schweiz  Nina Brenn -3- Schweiz  Andrea Huser Schweiz  Barbara Bracher
2008 Schweiz  Nina Brenn -2- Schweiz  Andrea Huser Schweiz  Barbara Bracher
2007 Deutschland  Tine Grengs -3- Schweiz  Nina Brenn Schweiz  Ariane Gutknecht
2006 Deutschland  Tine Tretner -2- Schweiz  Andrea Huser Osterreich  Tina Schwarz
2005 Schweiz  Nina Nüssli Deutschland  Tine Tretner Schweiz  Trix Zgraggen
2004 Schweiz  Ariane Gutknecht Schweiz  Nina Nüssli Schweiz  Barbara Thuner
2003 Deutschland  Tine Tretner Schweiz  Nina Nüssli Schweiz  Beatrix Blattmann
2002 Schweiz  Karin Hiss -3- Schweiz  Beatrix Blattmann Schweiz  Cathérine Lohri
2001 Schweiz  Karin Hiss -2- Schweiz  Bettina Ernst Schweiz  Conny Schmiedehaus
2000 Schweiz  Karin Hiss Deutschland  Silvia Vaupel Schweiz  Karin Schuch
1999 Schweiz  Karin Schuch Schweiz  Karin Hiss Schweiz  Conny Schmiedehaus

Finisherzahlen Bearbeiten

  2021  2019  
    Männer   Frauen   Männer   Frauen 
Single Triathlon  147 30 180 30
Halbmarathon  220 71 374 111
Team Trophy Teams  99 168
Entwicklung der Finisherzahlen
 Jahr   Single Triathlon   davon 
 Frauen 
 Team Trophy 
 Teams 
 
 davon 
 Damen-Teams 
 davon 
 Couple-Teams 
 Halbmarathon   davon 
 Frauen 
 HM Staffel 
 Teams 
 
 davon 
 Damen-Teams 
 Mürren Fun Triathlon   davon 
 Frauen 
 2021  177 30 99 11 38 289 69 4 - 22 10
 2019  210 30 168 11 69 485 111 16 - 33 15
 2018  213 29 166 13 63 487 111 15 6 46 14
 2017  339 52 164 16 58 476 100 11 5 50 15
 2016  245 40 176 24 74 382 72 9 4 67 16
 2015  224 39 172 12 62 457 111 12 4 60 21
 2014[4]  360 46 218 12 74 435 94 13 - 31 7
 2013  291 51 210 16 66 448 97 14 - 46 17
 2012  283 36 206 18 56 458 93 20 - 50 18
 2011[5]  238 44 193 17 30 502 98 20 5 38 11
 2010  246 31 186 15 - 406 83 18 6 35 7
 2009  275 31 197 18 - 415 80 18 - 43 12
 2008  70[6] 3[6] 227 - - 345 65 14 - 43 7
 2007  300 45 210 - - 467 89 12 - 35 9
 2006  183 20 227 - - 371 56 13 - 31 10
 2005  113* 6[6] 238 - - 363 55 24 - 47 19
 2004  199 18 245 - - 442 63 24 - 49 17
 2003  120[6] 6[6] 251 - - 490 76 20 - 51 21
 2002  148 8 155 - - 476 66 19 - 46 18
 2001  150 7 119 - - 443 54 25 - 39 13
 2000  111 8 67 - - 414 50 27 - 39 16
 1999  78 12 74 12 - 361 34 21 - 35 15
 1998  104 6 57 9 - 305 - - - - -

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Vom Traum, als Single-Athlet auf dem Schilthorn einzulaufen Jungfrau Zeitung 13. April 2019
  2. Inferno Triathlon Auf: SRF vom 18. August 2012
  3. Triathlon: Nina Brenn am «Inferno-Triathlon» Auf: SRF vom 23. August 2015
  4. a b Die erste Disziplin, das Schwimmen, musste am Inferno Triathlon & Team Trophy 2014 abgesagt werden. Zu tiefe Wassertemperaturen (15 °C am Ufer, 13,5 °C auf dem See) haben die Durchführung unmöglich gemacht. Als Ersatz wurde in Oberhofen eine Laufstrecke von 3 km absolviert. Der Start für die Einzelathleten war um 7;15 Uhr, der Start für Teams um 7:45 Uhr.
  5. a b Die erste Disziplin, das Schwimmen, musste am Inferno Triathlon & Team Trophy 2011 abgesagt werden. Zu hohe Wellen und zu viel Wind haben die Durchführung unmöglich gemacht. Der Start für die Roadstrecke ab Oberhofen wurde um 7:45 Uhr für die Einzelathleten und um 7:55 Uhr für die Teams unter die Räder genommen.
  6. a b c d e Weitere klassierte Athletinnen & Athleten im Ziel Birg oder Mürren (wetterbedingt)