ISS-Expedition 30

Langzeitbesatzung der Internationalen Raumstation
Missionsemblem
Missionsdaten
Mission ISS-Expedition 30
Besatzung 6
Rettungsschiffe Sojus TMA-22, Sojus TMA-03M
Raumstation Internationale Raumstation
Beginn 21. November 2011, 23:00 UTC[1]
Begonnen durch Abkopplung von Sojus TMA-02M
Ende 27. April 2012, 08:15 UTC[2]
Beendet durch Abkopplung von Sojus TMA-22
Dauer 157d 9h 18min
Anzahl der EVAs 1
Gesamtlänge der EVAs 6h 15min
Mannschaftsfoto
v. l. n. r.: Anton Schkaplerow, Daniel Burbank, Anatoli Iwanischin, André Kuipers, Oleg Kononenko und Donald Pettit
v. l. n. r.: Anton Schkaplerow, Daniel Burbank, Anatoli Iwanischin, André Kuipers, Oleg Kononenko und Donald Pettit
◄  Vorher / nachher  ►
ISS-Expedition 29 ISS-Expedition 31

ISS-Expedition 30 ist die Missionsbezeichnung für die 30. Langzeitbesatzung der Internationalen Raumstation (ISS). Die Mission begann mit dem Abkoppeln des Raumschiffs Sojus TMA-02M von der ISS am 21. November 2011 23:00 UTC. Das Ende wurde durch das Abkoppeln von Sojus TMA-22 am 27. April 2012 8:18 UTC markiert.[3]

Mannschaft Bearbeiten

Zusätzlich ab 23. Dezember 2011:

Ersatzmannschaft Bearbeiten

Seit Expedition 20 wird wegen des permanenten Trainings für die Besatzungen keine offizielle Ersatzmannschaft mehr bekanntgegeben. Inoffiziell gelten die Backup-Crews der beiden Sojus-Zubringerraumschiffe TMA-22 und TMA-03M (siehe dort) als Ersatzmannschaft der Expedition 30. In der Regel kommen diese Crews dann jeweils zwei Missionen später selbst zum Einsatz.

Missionsverlauf Bearbeiten

Im Januar 2012 empfing die Besatzung den Progress-M-14M-Raumfrachter, im März folgten das europäische ATV-3Edoardo Amaldi“ und im April Progress M-15M.[5] Oleg Kononenko und Anton Schkaplerow führten am 16. Februar einen Außenbordeinsatz durch, um das Abdocken des Schleusenmoduls Pirs im Sommer 2013 vorzubereiten. Dabei wurden ein Strela-Kran umgesetzt und Materialexperimente montiert bzw. geborgen.[6]

Ursprünglich sollte die Expedition 30 am 16. März 2012 enden. Allerdings wurde bei Dichtigkeitstest im Energija-Werk Koroljow die Wiedereintrittskapsel des Sojus-TMA-04M-Raumschiffs stark beschädigt. Man entschied, das komplette Raumschiff auszusondern und die Herrichtung des eigentlich für Sojus TMA-05M vorgesehenen Raumschiffs zu beschleunigen.[7] Dadurch verschob sich der Start von Sojus TMA-04M auf den 15. Mai 2012, die Expedition 30 wurde bis zum 27. April verlängert.[8]

Am 24. März 2012 mussten die sechs Raumfahrer die Station verlassen und sich vorsichtshalber in die angekoppelten Sojus-Raumschiffe zurückziehen. Tags zuvor war ein Stück Weltraumschrott, das der ISS bedrohlich nahekam, entdeckt worden. Es handelte sich um ein Trümmerstück des Kommunikationssatelliten Kosmos 2251, das bei der Satellitenkollision am 10. Februar 2009 entstanden war. Zu einem Ausweichmanöver der ISS war es zu spät, so dass die Evakuierung vorbereitet wurde, damit die Raumfahrer notfalls zur Erde zurückkehren konnten. Das Wrackteil zog jedoch in einem Abstand von 11 km an der ISS vorbei, so dass die Besatzung wieder in die Station zurückkehren konnte.[9]

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: ISS Expedition 30 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. NASA: International Space Station Daily Report, abgerufen am 13. November 2011 (englisch).
  2. Pete Harding: Soyuz TMA-22 returns to Earth with three outbound ISS crewmembers. NASAspaceflight.com, 27. April 2007, abgerufen am 27. April 2007 (englisch).
  3. Expedition 30. NASA, abgerufen am 12. März 2012 (englisch).
  4. Mike Suffredini: International Space Station Program Status, 13. September 2010 (PDF; 2,91 MB, englisch).
  5. Worldwide launch schedule. SPACEFLIGHT NOW, 12. März 2012, abgerufen am 12. März 2012 (englisch).
  6. Spacewalkers Move Crane, Install Experiment. NASA, 16. Februar 2012, abgerufen am 12. März 2012.
  7. Robert Pearlman: Soyuz TMA-04M launch reset for May 15. collectSPACE, 2. Februar 2012, abgerufen am 12. März 2012.
  8. William Harwood: Russia orders Soyuz delays in wake of test mishap. Spaceflightnow.com, 2. Februar 2012, abgerufen am 12. März 2012.
  9. Thomas Weyrauch: Kollisionsalarm auf der Internationalen Raumstation. raumfahrer.net, 24. März 2012, abgerufen am 26. März 2012.