Hugelshofen

Ehemalige Gemeinde und Dorf in Kemmental im Kanton Thurgau, Schweiz

Hugelshofen ist eine ehemalige Orts- und Munizipalgemeinde und eine Ortschaft[2] der Gemeinde Kemmental im Kanton Thurgau in der Schweiz.

Hugelshofen
Wappen von Hugelshofen
Wappen von Hugelshofen
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Thurgau Thurgau (TG)
Bezirk: Kreuzlingen
Politische Gemeinde: Kemmentali2
Postleitzahl: 8565
frühere BFS-Nr.: 4937
Koordinaten: 726177 / 273484Koordinaten: 47° 36′ 0″ N, 9° 6′ 59″ O; CH1903: 726177 / 273484
Höhe: 500 m ü. M.
Fläche: 4,67 km² (Ortsgemeinde)[1]
8,71 km² (Munizipalgemeinde)[1]
Einwohner: 423 (31.12.2018)[2]
Einwohnerdichte: 91 Einw. pro km²
Hugelshofen
Hugelshofen

Hugelshofen

Karte
Hugelshofen (Schweiz)
Hugelshofen (Schweiz)
w{w

Die am nördlichen Hangfuss des Ottenbergs gelegene Ortsgemeinde Hugelshofen bildete 1803 bis 1995 mit der Ortsgemeinde Dotnacht die Munizipalgemeinde Hugelshofen im Bezirk Weinfelden. 1996 vereinigten sich diese Gemeinden mit der Munizipalgemeinde Alterswilen und ihren Ortsgemeinden zur politischen Gemeinde Kemmental. Die Ortsgemeinde Graltshausen wurde 1866 von der Munizipalgemeinde Hugelshofen abgetrennt und der Munizipalgemeinde Berg TG zugeteilt.[3]

Geschichte Bearbeiten

 
Hugelshofen im Jahr 1954
 
Gemeindestand vor der Fusion im Jahr 1996

Hugelshofen wurde 1176 erstmals als Hugolteshouen urkundlich erwähnt. Ursprünglich verfügte der Bischof von Konstanz in Hugelshofen über Grundbesitz. Vom Spätmittelalter bis 1798 war das Dorf ein sogenanntes Hohes Gericht, das dem eidgenössischen Landvogt im Thurgau direkt unterstand.[4] 1381 wird in Hugelshofen eine Kirche erwähnt. Nachdem die Versuche, eine selbstständige Pfarrei zu werden, gescheitert waren, schloss sich Hugelshofen kirchlich 1543 dem reformierten Alterswilen an, mit dem es noch heute verbunden ist.[4]

Neben dem Acker- und Obstbau kamen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Viehzucht und Milchwirtschaft auf. 1862 entstand eine Käserei. Zu dieser Zeit bestanden auch eine Mühle und eine Sägerei. Um 1900 wurden in Hugelshofen einige Stickereilokale betrieben sowie eine Leimsiederei. Trotz der Umnutzung von Bauernbetrieben zu Wohnbauten bewahrte Hugelshofen bis heute seinen Charakter als Bauerndorf.[4]

Bevölkerung Bearbeiten

Bevölkerungsentwicklung von Hugelshofen [4]
Jahr 1850 1900 1950 1990 2000 2010 2018
Munizipalgemeinde 769 641 662 569
Ortsgemeinde 442 360 359 325
Ortschaft 273 328 423[Anm. 1]
Quelle [5] [6] [2]

Von den insgesamt 423 Einwohnern der Ortschaft Hugelshofen im Jahr 2018 waren 51 bzw. 12,1 % ausländische Staatsbürger. 230 (54,4 %) waren evangelisch-reformiert und 81 (19,1 %) römisch-katholisch.[2]

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Die farbigen Ziegel der evangelischen Kirche gehen auf den dritten Kreuzzugs im 12. Jahrhundert zurück. Die nordwestlich des Dorfes gelegene Ruine Schleifenrain war vermutlich im 12. Jahrhundert Sitz der Konstanzer Ministerialen von Hugelshofen.

Persönlichkeiten Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Hugelshofen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Schweizerische Arealstatstik. Abgeschlossen auf 1. Juli 1912. (Memento vom 12. April 2016 im Internet Archive) Herausgegeben vom Eidg. Statistischen Bureau.
  2. a b c d Ortschaften und ihre Wohnbevölkerung. Ausgabe 2019. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (Excel-Tabelle; 0,1 MB), abgerufen am 20. Juni 2022.
  3. Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden. Kanton Thurgau, 1850–2000 (Excel-Tabelle; 0,1 MB),
    Wohnbevölkerung – Wohnbevölkerung der Gemeinden 1990, 2000, 2010 und 2011 (PDF; 1,3 MB) und
    Ortschaften und ihre Wohnbevölkerung. Ausgabe 2019 (Excel-Tabelle; 0,1 MB). Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau, abgerufen am 20. Juni 2022.
  4. a b c d Verena Rothenbühler: Hugelshofen. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
    Diese Abschnitte basieren weitgehend auf dem Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS), der gemäss den Nutzungshinweisen des HLS unter der Lizenz Creative Commons – Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) steht.
  5. Ortschaften- und Siedlungsverzeichnis. Kanton Thurgau, Ausgabe 2005. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (PDF; 1,7 MB), abgerufen am 28. April 2020.
  6. Ortschaften- und Siedlungsverzeichnis. Kanton Thurgau, Ausgabe 2012. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (PDF; 3,4 MB), abgerufen am 11. Mai 2020.

Anmerkungen Bearbeiten

  1. mit Aussenhöfen