Die homologe Temperatur beschreibt das Verhältnis der Temperatur eines Stoffes zu seiner Schmelztemperatur :[1]

Dabei wird die thermodynamische Temperatur in Kelvin verwendet:

Oberhalb einer gewissen homologen Temperatur von mindestens 0,3 bis 0,4 kriechen Metalle unter Belastung, d. h. ihre Dehnung steigt mit der Zeit.[1] Dies ist z. B. in Elektronikanwendungen von Bedeutung, in denen Aufbauten aus unterschiedlichen Metallen (z. B. Kupferbeschichtung, Bleilot, Aluminium- oder Golddraht) große Temperaturunterschiede überstehen müssen.

Zudem hat die homologe Temperatur Bedeutung bei der Rekristallisation.

Beispiele Bearbeiten

Die homologe Temperatur von Blei bei Raumtemperatur ( ) beträgt 0,50, da die Schmelztemperatur   beträgt.

Dagegen liegt bei Raumtemperatur die homologe Temperatur von Kupfer bei nur 0,22, da dessen Schmelztemperatur   ist.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b J. Rösler, H. Harders, M. Bäker: Mechanisches Verhalten der Werkstoffe. 2. Auflage, Springer, 2006, ISBN 3-8351-0008-4, S. 393.