Hieronymus Pol

deutscher und niederländischer Lehrer, Germanist und Hochschullehrer

Hieronymus Pol, genannt Hero (* 3. November 1852 in Norden (Ostfriesland); † 3. Februar 1911[1] in Groningen, Niederlande) war ein deutsch-niederländischer Lehrer, Germanist und Hochschullehrer.

Hieronymus Pol als Student in Göttingen im Jahre 1874

Leben Bearbeiten

Pol wurde 1852 als Sohn eines niederländischer Mennoniten-Predigers im ostfriesischen Norden geboren. Nach seinem Abitur am Gymnasium in Osnabrück[2] studierte an Mathematik an der Georg-August-Universität in Göttingen[2], wo er am 22. April 1874 Mitglied der Verbindung und späteren Burschenschaft Holzminda wurde. Da er sich aber nach und nach mehr für Literaturwissenschaft und Philosophie interessierte, legte er in den Niederlanden seine Prüfung als Deutschlehrer ab und ging dann nach Sappemeer bei Groningen an eine Schule. Später kam er als Lehrer nach Gouda, wo er am Gymnasium und an der höheren Bürgerschule unterrichtete. 1892 ging er als Gymnasiallehrer an das Gymnasium in Groningen, um dort Deutsch zu unterrichten. 1901 wechselte er an die Universität Groningen, wo er zum außerordentlichen Professor für neuhochdeutsche Literatur berufen wurde.[3][4] Hier wirkte er bis zu seinem Tod im Jahr 1911.

Veröffentlichungen und Bearbeitungen Bearbeiten

  • Gottlob Christian Crusius: Volledig Grieksch-Nederduitsch woordenboek voor de gedichten van Homerus, benevens eene verklaring der moeijelijkste plaatsen der gebruiken en instellingen van het heldentijdvak, en van de eigennamen. Arnhem, Nijmegen 1884. (Für niederdeutsche Schulen bearbeitet von Pol)
  • H.C. Spruyt: Altes und Neues. Deutsches Lesebuch für die niederländischen Schulen. Groningen 1894. (revidiert von Pol)
  • Schillers Festrede. Die Vorbedingungen zu einem richtigen Verständnis, zur Erinnerung an Schillers 100-jährigen Todestag, 9. Mai 1905. Groningen 1905.
  • Gerardus Heymans: Das künftige Jahrhundert der Psychologie. Rede, gehalten in der Aula der Groninger Universität beim Rektoratswechsel am 20. Sept. 1909. Leipzig 1911. (als Übersetzer)

Literatur Bearbeiten

  • Nachruf in: Leiffholdt (Hrsg.): Alte-Herren-Zeitung der Burschenschaft Holzminda Göttingen. Barmen 1911, S. 20–21.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Hedman Annema: Die sogenannten absoluten Partizipialkonstruktionen im Neuhochdeutschen. Groningen 1924, Einleitung.
  2. a b Wilhelm Ebel: Die Matrikel der Georg-August-Universität zu Göttingen 1837–1900. Hildesheim 1974. (Nr. 54807, immatrikuliert am 25. April 1874)
  3. Tette Hofstra: Seit Sijmons: Germanistik in Groningen. Utrechter Blätter, 1. Jg., Utrecht 2009. S. 70.
  4. Willem R. H. Koops: Opstellen rond de Groningse Universiteit. Groningen 1990, S. 58.