Harrierburg

abgegangene, kurzzeitig bestandene Burg des Oldenburger Grafen Gerd des Mutigen im Ortsteil Harrien der Gemeinde Brake im niedersächsischen Landkreis Wesermarsch

Die Harrierburg ist eine abgegangene, kurzzeitig bestandene Burg des Oldenburger Grafen Gerd des Mutigen im Ortsteil Harrien der Gemeinde Brake im niedersächsischen Landkreis Wesermarsch.

Harrierburg
Staat Deutschland
Ort Brake-Harrien
Entstehungszeit Um 1470
Burgentyp Niederungsburg
Erhaltungszustand Keine Reste
Ständische Stellung Grafen von Oldenburg
Geographische Lage 53° 20′ N, 8° 29′ OKoordinaten: 53° 19′ 40,3″ N, 8° 29′ 7,5″ O
Harrierburg (Niedersachsen)
Harrierburg (Niedersachsen)

Die Harrierburg war ein um 1470 vom Grafen Gerd von Oldenburg an der Harrierbrake erbautes „slot und bolwerk“ als Stützpunkt zum Kapern von Schiffen der Bremer Kaufleute. Nicht nur die Stadt Bremen war über diese Burg zutiefst beunruhigt, sondern auch die Einwohner Stadlands und Butjadingens. Diese befürchteten, dass diese unmittelbar an der Grenze zu ihren freien Landesgemeinden befindliche Befestigung als Stützpunkt zur Übernahme der dortigen Landesherrschaft dienen sollte. 1474 fand sich deshalb eine große Koalition aus diesen Parteien zu ihrer Zerstörung zusammen und am 31. Mai 1474 wurde die Burg von den Bremern mit Unterstützung der Bauern aus Stadland und Butjadingen erobert. Graf Gerd von Oldenburg hatte vorher den obligatorischen Fehdebrief von den Bremern erhalten. Gänzlich abgebrochen wurde die Harrierburg schließlich aufgrund des Quakenbrücker Friedens von 1476.

Die Lage der Burg ist nur noch ungefähr bekannt. Auch über ihre ehemalige Gestalt können keine Aussagen getroffen werden.

Literatur Bearbeiten

  • Hermann Lübbing (Bearb.): Die Rasteder Chronik 1059–1477. Holzberg, Oldenburg 1976, S. 71.
  • Georg Sello: Die territoriale Entwicklung des Herzogtums Oldenburg (= Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsen. Band 3), Neudruck Wenner, Osnabrück 1975, S. 126.
  • Adolf Blumberg, Margarete Beyer: Elsfleth. Geschichte einer Stadt. Isensee, Oldenburg 2006, S. 21, 26.
  • Heinrich Schmidt: Die Kirchspiele Golzwarden und Hammelwarden im Mittelalter und in der frühen Neuzeit. In: Albrecht Eckhard u. a. (Hrsg.): Brake. Geschichte der Seehafenstadt an der Unterweser. Isensee, Oldenburg 1981, S. 11–64 hier S. 25.

Weblinks Bearbeiten

  • Eintrag von Katrin Balder zu Harrierburg in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts