Hans Pieren

Schweizer Skirennfahrer

Hans Pieren (* 23. Januar 1962 in Adelboden) ist ein ehemaliger Schweizer Skirennfahrer. Er gehörte Ende der 1980er und zu Beginn der 1990er Jahre zu den weltweit besten Riesenslalom-Fahrern. Seit seinem Rücktritt im Jahr 1993 ist er als Unternehmer, Trainer und Weltcup-Renndirektor der FIS tätig.

Hans Pieren
Nation Schweiz Schweiz
Geburtstag 23. Januar 1962 (62 Jahre)
Geburtsort Adelboden, Schweiz
Grösse 171 cm
Gewicht 75 kg
Karriere
Disziplin Riesenslalom, Slalom
Verein SC Adelboden
Status zurückgetreten
Karriereende 27. März 1993
Platzierungen im Alpinen Skiweltcup
 Einzel-Weltcupdebüt 19. Januar 1982
 Gesamtweltcup 18. (1991/92)
 Riesenslalomweltcup 2. (1991/92)
 Slalomweltcup 25. (1982/83)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Riesenslalom 0 2 1
 

Biografie Bearbeiten

Sportkarriere Bearbeiten

Kurz vor seinem 20. Geburtstag startete Pieren am 19. Januar 1982 erstmals zu einem Weltcup-Rennen, dem Riesenslalom am Chuenisbärgli in seinem Geburtsort Adelboden. Er klassierte sich als 15. und holte somit seine ersten Weltcuppunkte. Drei Jahre später verbesserte er sich am selben Ort auf den 5. Platz und etablierte sich als ein Fahrer, der regelmässig unter die besten 15 fuhr, ohne jedoch ein Spitzenergebnis zu erzielen.

Am 13. Dezember 1987 fuhr Pieren auf der Gran Risa in Alta Badia erstmals einen Podestplatz heraus. Als bestes Ergebnis im Weltcup stehen zwei zweite Plätze zu Buche, am 4. Januar 1992 in Kranjska Gora und achtzehn Tage später in Adelboden. In der Saison 1991/92 war er hinter Alberto Tomba der zweitbeste Fahrer im Riesenslalom-Weltcup.

Pieren nahm je zweimal an Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen teil, gewann aber keine Medaille. Bei den Olympischen Winterspielen 1992 erreichte er im Riesenslalom in Val-d’Isère den 11. Platz, bei den Weltmeisterschaften 1993 in Morioka wurde er in derselben Disziplin Fünfter. Ende der Saison 1992/93 trat er vom Spitzensport zurück.

Unternehmer, Trainer, Renndirektor Bearbeiten

1991 hatte Pierens Skiausrüster Atomic seinen Servicemann infolge Umstrukturierungen abgezogen, woraufhin er seine Rennski selber präparieren musste. Dies tat er auch nach dem Markenwechsel zu Rossignol, wodurch er in diesem Bereich Fachkenntnisse erwarb. Diese nutzte er Ende 1992, noch vor seinem Rücktritt, zur Gründung eines Versandhandels für Skiwachse, Spezialwerkzeuge, Sportbekleidung und Accessoires. Seit 1992 organisiert Pieren auch Trainingscamps für Jugendliche.

Während der Skisaison 1993/94 war Pieren Athletenvertreter bei Weltcuprennen in den technischen Disziplinen. Die dabei erworbenen Kenntnisse nutzte er von 1994 bis 2022 als Rennleiter der Weltcuprennen in Adelboden.[1] Von 1999 bis 2001 war er als Cheftrainer der Schweizer Frauen-Nationalmannschaft tätig. In seine Amtszeit fallen 13 Weltcupsiege durch verschiedene Schweizer Athletinnen und der Riesenslalom-Weltmeistertitel von Sonja Nef.

Die FIS ernannte Pieren im Frühjahr 2005 zum Renndirektor der Riesenslalom- und Slalom-Wettbewerbe im Weltcup der Frauen. Zwei Jahre später wechselte er von den Frauen- zu den Männer-Rennen, um weiterhin die Weltcupveranstaltung in Adelboden organisieren zu können.

Erfolge Bearbeiten

Olympische Spiele Bearbeiten

Weltmeisterschaften Bearbeiten

Weltcup Bearbeiten

  • Saison 1987/88: 6. Riesenslalom-Weltcup
  • Saison 1991/92: 2. Riesenslalom-Weltcup
  • 3 Podestplätze, 23 weitere Platzierungen unter den besten Zehn

Weitere Erfolge Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Reto Koller: Hans Pieren: Ein Wille, ein Weg – wie fast Unmögliches möglich wird. Weber Verlag, Thun 2022, ISBN 978-3-03818-405-8.

Weblinks Bearbeiten

  • Website von Hans Pieren
  • Hans Pierens Tätigkeit (Memento vom 20. Oktober 2011 im Internet Archive) bei der FIS (englisch)
  • Hans Pieren in der Datenbank des Internationalen Skiverbands (englisch)
  • Hans Pieren in der Datenbank von Ski-DB (englisch)
  • Hans Pieren in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Ski Alpin: Hans Pieren gibt Rennleitung am Chuenisbärgli in Adelboden ab. In: blick.ch. 3. Januar 2022, abgerufen am 29. Dezember 2022.