Handball-DDR-Oberliga (Frauen) 1963/64

In der Saison 1963/64 hatte sich endgültig die Bezeichnung Handball-DDR-Oberliga der Frauen durchgesetzt. Es wurden zwischen Oktober 1963 und September 1964 die DDR-Meister im Hallen- und Feldhandball ermittelt. In der DDR-Oberliga Frauen wurden in jeder Sportart mit jeweils 20 Mannschaften in einer Doppelrunde in zwei Staffeln die Staffelsieger ermittelt, die im Finale den jeweiligen Meister ausspielten. Ab der Saison 1964/65 wurde die Hallenmeisterschaft auf eine Staffel reduziert, sodass sich 1963/64 nur die ersten fünf Mannschaften einer Staffel für die neue Spielzeit qualifizierten.

Hallenmeisterschaft Bearbeiten

Punktspiele Bearbeiten

Staffel I
Pl. Mannschaft Sp S U N Tore Punkte
1 SC Empor Rostock 18 17 1 - 242:080 35:01
2 TSC Berlin 18 14 1 3 186:100 29:07
3 BSG Lok Rangsdorf 18 11 3 4 126:094 25:11
4 BSG Post Halberstadt 18 10 2 6 119:108 22:14
5 SC Aufbau Magdeburg 18 10 1 7 149:132 21:15
6 BSG Post Magdeburg (N) 18 7 1 10 098:119 15:21
7 BSG Empor Halloren Halle 18 7 1 10 118:154 15:21
8 BSG Einheit Rostock (N) 18 3 4 11 052:114 10:26
9 BSG ZAB Dessau 18 2 2 14 106:172 06:30
10 SC Traktor Schwerin 18 - 2 16 081:191 02:34
Staffel II
Pl. Mannschaft Sp S U N Tore Punkte
1 BSG Fortschritt Weißenfels 18 17 - 1 213:077 34:02
2 SC Leipzig 18 16 - 2 155:076 32:04
3 SC DHfK Leipzig 18 13 - 5 180:048 26:10
4 SC Einheit Dresden 18 9 3 6 161:121 21:15
5 BSG Motor Weimar 18 7 4 7 139:129 18:18
6 SG Dynamo Karl-Marx-Stadt 18 9 - 9 123:130 18:18
7 SG Dynamo Leipzig (N) 18 5 2 11 98:129 12:24
8 BSG Aufbau Mitte Dresden (N) 18 5 - 13 105:174 10:26
9 BSG Motor Erfurt Nord 18 1 1 16 084:152 03:33
10 BSG Lok Dresden 18 - - 18 065:237 00:36
Spiel um Platz 3: SC Leipzig – TSC Berlin 6:4

Endspiel – Halle Bearbeiten

(9. Februar 1964)

BSG Fortschritt Weißenfels – SC Empor Rostock 9:4

Auch in der Neuauflage des vorjährigen Endspiels ließ sich Fortschritt Weißenfels nicht überraschen und holte sich den 15. Meistertitel. Die Rostocker Spielerinnen machten es ihren Gegnerinnen leicht, denn sie überließen ihnen weitgehend die Initiative. Bei Weißenfels war erneut Nationalspielerin Inge Schanding Dreh- und Angelpunkt und sorgte für eine schnelle Entscheidung. Bereits nach einer Viertelstunde lag der Titelverteidiger mit 5:2 in Front. Die Rostockerinnen suchten mit Tempospiel zum Erfolg zu kommen, fanden aber gegen die aufmerksame Verteidigung der BSG Fortschritt nicht die richtigen Mittel. Zudem fanden die Steilpässe ihrer Torhüterin Zachwieja kaum einmal einen Abnehmer. Nur kurzfristig hatten die Ostseestädterinnen die Chance, das Spiel noch wenden zu können, als sie bis auf 4:6 herankamen und die Weißenfelserin Quarg auf die Strafbank musste. Doch während die Rostockerin Große die Möglichkeit zum Anschlusstreffer vergab, war es wieder Inge Schanding, die das Signal zum Schlussakkord gab. Mit ihrem Treffer zum 7:4 brachte sie Weißenfels auf die sichere Seite, und da Rostock kein weiterer Treffer gelang, zogen die BSG-Frauen unangefochten zum 9:4-Sieg davon.

Weißenfels: Martina Hoffmann – Inge Schanding (4), Gisela Reinhardt (1), Ursula Kahnt (1); Monika Pullert (2), Erika Quarg, Siemoch, Heidrun Bachmann (1), Kaltenborn, Gisela Herden

Rostock: Zachwieja – Marlen Baumann (1), Bergmann, Bärbel Große (1), Ingrid Lemke, Hauptmann, Soldan, Jokisch (2), Apel, Karin Sorge

Schiedsrichter: Kutsche (Ost-Berlin), Zuschauer: 3500 in der Werner-Seelenbinder-Halle (Ost-Berlin)

Feldmeisterschaft Bearbeiten

Punktspiele Bearbeiten

Staffel I
Pl. Mannschaft Sp S U N Tore Punkte
1 SC Empor Rostock 18 18 - - 170:045 36:00
2 BSG Fortschritt Weißenfels 18 14 1 2 130:057 29:05
3 SC Aufbau Magdeburg 18 12 1 5 121:104 25:11
4 TSC Berlin 18 11 1 6 131:084 23:13
5 BSG Lok Rangsdorf 18 10 - 8 113:096 20:16
6 TSG Wismar 18 5 2 11 073:090 12:24
7 BSG Post Magdeburg (N) 18 4 3 11 089:141 11:25
8 BSG Traktor Dummerstorf 18 3 3 11 068:109 09:25
9 BSG Fortschritt Cottbus 18 3 1 14 061:123 07:29
10 BSG Einheit Neubrandenburg (N) 18 2 2 14 040:147 06:30
Staffel I
Pl. Mannschaft Sp S U N Tore Punkte
1 SC Lok Leipzig 18 17 1 - 168:046 35:01
2 SC DHfK Leipzig 18 11 3 4 128:097 25:11
3 BSG Aktivist K.M. Zwickau 18 10 - 8 138:127 20:16
4 SC Einheit Dresden 18 9 2 7 111:098 20:16
5 SG Dynamo Karl-Marx-Stadt *16 8 3 5 112:105 19:13
6 BSG Empor Halloren Halle 18 8 3 7 090:091 19:17
7 BSG Motor Weimar *17 7 3 7 093:105 17:17
8 BSG ZAB Dessau *16 6 - 10 073:093 12:20
9 BSG Motor Erfurt Nord (N) *17 2 - 15 059:117 04:30
10 BSG Fortschritt Gera (N) 18 1 1 16 066:159 03:33

* Die fehlenden Ergebnisse konnten nicht ermittelt werden.

Spiel um Platz 3: BSG Fortschritt Weißenfels – SC DHfK Leipzig 6:3

Endspiel – Feld Bearbeiten

(27. September 1964)

SC Empor Rostock – SC Leipzig 8:2

Nach dem verlorenen Endspiel in der Halle machten es die Rostocker Frauen auf dem Feld besser und holten sich in ihrem fünften Endspiel die erste Handballmeisterschaft. Mit kluger Angriffstaktik und konsequentem Flügelspiel sorgten sie von Anfang an für eine Überlegenheit, der die Leipzigerinnen nichts entgegenzusetzen hatten. Deren Abwehr spielte zu hausbacken mit dem Hallenhandball entlehnten Mitteln. Sie igelten sich in der eigenen Hälfte ein und unternahmen mutlos kaum den Versuch, die gegnerischen Spielerinnen zu stören. Auffallendste Spielerin auf dem Feld war die Rostockerin Ingrid Lemke in ihrem letzten Spiel für den SC Empor, assistiert von ihren spielfreudigen Nebenleuten Baumann und Große. Da es aber auch sonst keine Ausfälle in den Reihen der Ostseestädterinnen gab, war der SC Leipzig an diesem Nachmittag völlig chancenlos.

Rostock: Eva Biemann – Thiedemann, Apel; Dittmann, Bergmann, Kikilus; Jäger, Bärbel Große (1), Ingrid Lemke (4), Marlen Baumann (3), Soldan – Auswechselspielerin: Karin Sorge

Leipzig: Hannelore Zober – Monika Mühlheim, Helga Kermes; Rita Zimmermann, Vetter, Christa Hülßner; Tennert, Weide, Christine Irmer, Maria Rüdrich (1), Renate Kriegel (1) – Auswechselspielerin: Steffi Beuther

Schiedsrichter: Siebert (Güsten), Zuschauer: 3000 in Plauen

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Deutsches Sportecho, Tagesausgaben 1964