Hagsbronn (fränkisch: Hoogsbronn[2]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Spalt im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).[3]

Hagsbronn
Stadt Spalt
Koordinaten: 49° 10′ N, 10° 55′ OKoordinaten: 49° 9′ 47″ N, 10° 54′ 33″ O
Höhe: 435–482 m ü. NHN
Einwohner: 51 (1. Jul. 2018)[1]
Postleitzahl: 91174
Vorwahl: 09175
Das „Untere Dorf“ von Osten aus gesehen
Das „Untere Dorf“ von Osten aus gesehen
Ortsansicht von Nordosten
St. Ägidius
Wegkapelle

Geographie Bearbeiten

Das Kirchdorf liegt im Fränkischen Seenland und im Spalter Hügelland, knapp 2 km südlich von Spalt. Der Igelsbachsee ist 1,5 km entfernt. Es teilt sich in das „Obere Dorf“ (früher auch „Höfen“ genannt) südlich der Straße nach Stockheim und das „Untere Dorf“ nördlich davon. Unmittelbar nördlich liegt der Ölberg, unmittelbar südwestlich das Hohenfeld.[4] Westlich von Hagsbronn breitet sich die 3 km lange Großweingartener Jurahochfläche aus.[5]

Die Kreisstraße RH 13 führt nach Spalt zur Staatsstraße 2223 (1,7 km nordöstlich) bzw. nach Enderndorf (1,8 km südlich), die RH 18 führt nach Großweingarten (2,4 km östlich) bzw. an Stockheim vorbei nach Absberg (3 km südwestlich).[4]

Geschichte Bearbeiten

Der Ort bestand anfangs aus zwei Höfen. Ein Hof gehörte ursprünglich den Grafen von Hirschberg, ein weiterer Hof der Burggrafschaft Nürnberg. Beide Höfe – „Habsprunne“ genannt – wurden vom Hochstift Eichstätt erworben und 1305 vom Bischof Konrad II. von Pfeffenhausen dem Eichstätter Domkapitel übergeben. Der Ortsname bedeutet Habichtsbrunnen.[6] 1465 wurden die beiden Höfe an Ulrich von Leonrod bzw. an Erasmus von Leonrod verkauft. 1353 wurde Hagsbronn zur Pfarrei erhoben, was sie bis 1813 blieb. Seit dem 17. Jahrhundert wurde der ältere, südlich gelegene Teil des Dorfes „Höfen“ genannt, während der nördlich gelegene Teil Hagsbronn hieß.[7][8]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Hagsbronn vier Anwesen. Das Hochgericht übte das eichstättische Pflegamt Wernfels-Spalt aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das domkapitel’sche Kastenamt Pleinfeld inne. Grundherren waren das Kastenamt Pleinfeld (1 Gütlein) und das domkapitel’schen Kastenamt Pleinfeld (2 Ganzhöfe, 1 Gütlein). Neben den Anwesen gab es die Filialkirche und kommunale Gebäude (Schule, Hirtenhaus).[9]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Hagsbronn dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Fünfbronn zugeordnet. Ab 1811 gehörte sie zum Steuerdistrikt und der Ruralgemeinde Großweingarten. Am 1. Januar 1972 wurde Hagsbronn im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Spalt eingegliedert.[10]

Hagsbronn ist landwirtschaftlich orientiert, auch der Tourismus spielt durch den nahen Brombachsee eine Rolle in der örtlichen Wirtschaft.

Baudenkmäler Bearbeiten

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987 002011 002015
Einwohner 57 81 75 78 101 63 75 97 79 72 60 50 51
Häuser[11] 9 14 15 15 13 14 14 18
Quelle [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [22] [1]

Religion Bearbeiten

Der Ort ist römisch-katholisch geprägt und nach St. Emmeram (Spalt) gepfarrt.[9][23] Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Michael (Fünfbronn) gepfarrt.[20]

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Hagsbronn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten Bearbeiten

  1. a b Einwohnerzahlen auf der Website grossweingarten.de
  2. E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 26. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „hōxsbrǫn“.
  3. Gemeinde Spalt, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 18. Juli 2023.
  4. a b Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 18. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. W. Ulsamer (Hrsg.): 100 Jahre Landkreis Schwabach, S. 307.
  6. E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 26.
  7. F. Eigler: Schwabach, S. 75.
  8. Hachsbronn und Höfen im BayernAtlas (Bayerische Uraufnahme)
  9. a b F. Eigler: Schwabach, S. 395.
  10. F. Eigler: Schwabach, S. 473.
  11. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  12. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 35 (Digitalisat).
  13. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 217 (Digitalisat).
  14. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1089, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  15. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1256, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1191 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1264 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1301 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1124 (Digitalisat).
  20. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 824 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 180 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 349 (Digitalisat).
  23. Pfarrverband Großweingarten-Abenberg-Spalt-Theilenberg. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 1. Juni 2023.