Die Goombay Dance Band ist eine deutsche Band, die Ende der 1970er Jahre von Oliver Bendt gegründet wurde. Ihre Musik mischt Euro Disco mit karibischen Rhythmen. Ihre größten, auch internationalen Erfolge feierte sie in den frühen 1980er Jahren mit Titeln wie Sun of Jamaica, Eldorado und Seven Tears. Sie ist in Norderstedt in Schleswig-Holstein ansässig.

Goombay Dance Band
Allgemeine Informationen
Gründung 1979
Website goombaydanceband.de/
Aktuelle Besetzung
Ernest Clinton
Alicia Bendt
Dorothy Hellings
Wendy Doorsen
Mario Slijngaard
Ehemalige Mitglieder
Beverlee Wallace
Wendy Walker
Oliver Bendt

Geschichte Bearbeiten

Bendt, der in seiner Kindheit schon bei den Regensburger Domspatzen gesungen hatte, war vor Gründung der Goombay Dance Band als Schauspieler und Schlagersänger tätig. Nachdem er drei Jahre in der Karibik verbracht und dort eine Einheimische geheiratet hatte, kehrte er nach Deutschland zurück und gründete die Goombay Dance Band, die nach einer kleinen Bucht auf der Insel St. Lucia benannt ist. Neben Bendt und seiner Frau Alicia gehörten Dorothy Hellings, Wendy Doorsen und Mario Slijngaard zu der Formation.[1]

Mit dem Lied Sun of Jamaica, das die Karibikstimmung von Strand und Meer aufnahm und karibische Musik mit leichten Popklängen vereinte, hatte die Gruppe Anfang 1980 ihren Durchbruch. Die Single wurde von den erfolgreichen Schlagerkomponisten Ekkehard Stein und Wolfgang Jass geschrieben. In kürzester Zeit stieg sie an die Spitze der deutschen Charts, wo sie neun Wochen lang blieb, und wurde zur meistverkauften Single des Jahres. Über ein halbes Jahr hielt sich Sun of Jamaica in den deutschen Top 10. Auch in Österreich und den Niederlanden kam das Lied auf Platz 1 und war in vielen weiteren Ländern ein Erfolg. Bis heute wurde die Single fast elf Millionen Mal verkauft.[2] Mit Aloha-Oe, Until We Meet Again, Eldorado und Rain folgten bis Anfang 1981 drei weitere Hits, die in Deutschland, ebenso wie das erste Album Zauber der Karibik, die Top 10 erreichten. Einige der Erfolgshits wurden von den deutschen Musikern Holger Julian Copp und Hanno Harders (Mitte der 1980er als Beagle Music Ltd. bekannt) produziert.

Der größte internationale Erfolg der Formation kam Anfang 1982 mit Seven Tears, das erneut eine Jass/Stein-Komposition war, die auf dem gleichnamigen Volkslied basierte. In Deutschland bereits im Sommer 1981 veröffentlicht, kam das Lied nicht über Platz 13 hinaus, in Großbritannien schaffte es die Single bis auf Platz 1. Die Goombay Dance Band war damit die erste englisch singende Popgruppe aus Deutschland, die drei Wochen hintereinander die britischen Charts anführte, und wurde deshalb sogar ins Guinness-Buch der Rekorde eingetragen.[3]

Nach 1982 verschwand die Band aus den Hitparaden, nach 1985 wurden zunächst keine Singles und Alben veröffentlicht. Dennoch blieb die Gruppe auch in den folgenden Jahrzehnten musikalisch aktiv und feierte 1995 mit der LP Island of Dreams noch einmal ein Comeback in den deutschen Albumcharts.

Für ihre Erfolge wurde die Gruppe mit drei Platin- und zwölf Goldenen Schallplatten ausgezeichnet,[3] darunter auch Platin für die Single Sun of Jamaica in Deutschland und Gold für die Single Seven Tears in England.[4]

Zum 30-jährigen Bestehen nahm die Gruppe 2009 ein neues Album mit dem Titel 30th Anniversary Collection auf. Daraus wurden die Titel Over the Oceans und In My Dreams als Downloadsingles veröffentlicht. In der Zeit der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 erschien der Song Is This the Way to the World Cup.

Seit 2017 ist Ernest Clinton, ehemaliger Frontmann der Gruppe Soulful Dynamics, neuer Sänger der Goombay Dance Band, nachdem sich Oliver Bendt Ende 2016 in den Ruhestand zurückgezogen hat.[5]

Diskografie Bearbeiten

Alben Bearbeiten

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen/​‑monate, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[6]Template:Charttabelle/Wartung/Monatsdaten
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen/Mo­nate, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   AT   CH   UK
1980 Zauber der Karibik DE3
(24 Wo.)DE
AT1
(5½ Mt.)AT
Erstveröffentlichung: Mai 1980
Land of Gold DE41
(11 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: November 1980
1981 Holiday in Paradise DE17
(12 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: Juli 1981
1982 Tropical Dreams DE9
(9 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: März 1982
Seven Tears UK16
(9 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: März 1982
1995 Island of Dreams DE57
(7 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: August 1995

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Weitere Alben

  • 1982: Born to Win
  • 1993: Sommer, Sonne, Strand
  • 1998: Christmas Album
  • 2009: 30th Anniversary Collection

Kompilationen Bearbeiten

  • 1991: Sun of Jamaica
  • 1999: Caribbean Beach Party
  • 2005: Greatest Hits
  • 2007: Golden Dreams of Eldorado (3-CD-Box)

Singles Bearbeiten

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[6][4]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   AT   CH   UK
1979 Sun of Jamaica
Sun of Jamaica
DE1
 
Platin

(41 Wo.)DE
AT1
(28 Wo.)AT
CH3
(17 Wo.)CH
UK50
(4 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Oktober 1979
Charteintritt in UK erst im Mai 1982
1980 Aloha-Oe, Until We Meet Again
Sun of Jamaica
DE5
(22 Wo.)DE
AT1
(12 Wo.)AT
Erstveröffentlichung: April 1980
Eldorado
Land of Gold
DE4
(27 Wo.)DE
AT14
(18 Wo.)AT
Erstveröffentlichung: September 1980
1981 Rain
Land of Gold
DE9
(15 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: Februar 1981
Seven Tears
Mama Coco
DE13
(24 Wo.)DE
AT15
(4 Wo.)AT
UK1
 
Gold

(12 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Mai 1981
Charteintritt in UK erst im Februar 1982
Christmas at Sea
Christmas Album
DE22
(5 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: November 1981
1982 My Bonnie
Born to Win
DE50
(10 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: Januar 1982

Weitere Singles

  • 1979: Ring Ting Ting
  • 1982: Robinson Crusoe
  • 1982: Santorini Goodbye
  • 1983: If You Ever Fall in Love
  • 1983: Born to Win
  • 1984: Don’t You Cry, Caroline
  • 1985: A Typical Jamaican Mess
  • 1985: Marlena
  • 1995: Sun of Jamaica ’95 Version (& Cool Summer Cuts)
  • 1995: I Love the Melody
  • 1995: Kalimba de luna
  • 1999: Sun of Jamaica (MC Sol feat. Goombay Dance Band)
  • 2005: Sun of Jamaica (Antibazz & Sunstarz feat. Goombay Dance Band)
  • 2009: Over the Oceans
  • 2009: In My Dreams
  • 2010: Is This the Way to the World Cup
  • 2012: Traum von Jamaica
  • 2013: Come Back 2 Jamaica
  • 2013: Aloha Oe (bis wir uns wiedersehen)
  • 2014: Life

Quellen Bearbeiten

  1. Hit-Lexikon des Rock und Pop, Frank Laufenberg, Ullstein 2004
  2. NDR "Hitlisten des Nordens" (Memento vom 17. Oktober 2008 im Internet Archive)
  3. a b Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 25. Februar 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.goombaydanceband.net
  4. a b Gold-/Platin-Datenbanken: DE UK
  5. Goombay Dance Band feat. Ernest Clinton 2017 (PDF; 470 kB)
  6. a b Chartquellen: Singles Alben UK

Weblinks Bearbeiten