Giuseppe Petrocchi

italienischer Kardinal, Bischof von Latina-Terracina-Sezze-Priverno

Giuseppe Kardinal Petrocchi (* 19. August 1948 in Ascoli Piceno, Italien) ist ein römisch-katholischer Geistlicher und Erzbischof von L’Aquila.

Giuseppe Kardinal Petrocchi (2018)
Kardinalswappen

Leben Bearbeiten

Giuseppe Petrocchi studierte ab 1965 in Ascoli Piceno und ab 1967 auf Empfehlung seines Heimatbischofs Marcello Morgante in Rom. Er empfing am 14. September 1973 das Sakrament der Priesterweihe und war fortan als Pfarrer verschiedener Gemeinden tätig. Daneben engagierte sich Petrocchi von 1973 bis 1975 im Bereich der Jugendseelsorge. Von 1975 bis 1985 war er Rektor des bischöflichen Berufsbildungszentrums von Ascoli Piceno. 1991 wurde er Chefredakteur der dortigen Kirchenzeitung, was er bis 1998 blieb.

Am 27. Juni 1998 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Latina-Terracina-Sezze-Priverno. Der Bischof von Ascoli Piceno, Silvano Montevecchi, spendete ihm am 20. September desselben Jahres die Bischofsweihe; Mitkonsekratoren waren der emeritierte Bischof von Ascoli Piceno, Marcello Morgante, und der emeritierte Bischof von Latina-Terracina-Sezze-Priverno, Domenico Simone Pecile. In dem erst 1986 zusammengelegten Bistum reformierte Petrocchi die Seelsorge durch die Schaffung einer effektiven Pastoralorganisation.

Am 8. Juni 2013 ernannte ihn Papst Franziskus zum Erzbischof von L’Aquila.[1] Am 29. Juni 2013 erhielt er das Pallium aus den Händen des Papstes. Die Installation als Metropolit fand am 7. Juli 2013 statt.

Im Konsistorium vom 28. Juni 2018 nahm ihn Papst Franziskus als Kardinalpriester mit der Titelkirche San Giovanni dei Fiorentini[2] in das Kardinalskollegium auf. Petrocchi selbst bezeichnete seine Ernennung als „unerwartet“ und interpretierte sie als „Zeichen der Nähe“ des Papstes zu den Opfern des Erdbebens von Mittelitalien.[3] Die Besitzergreifung seiner Titelkirche fand am 3. März des folgenden Jahres statt. Seit April 2020 leitet Kardinal Petrocchi eine von Franziskus eingerichtete Studienkommission, die sich mit einer möglichen Zulassung von Frauen zum Diakonat befasst.[4]

Mitgliedschaften Bearbeiten

Giuseppe Petrocchi ist Mitglied folgender Dikasterien der römischen Kurie:

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Rinuncia dell’Arcivescovo Metropolita de L’aquila (Italia) e nomina del successore. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 8. Juni 2013, abgerufen am 27. Mai 2018 (italienisch).
  2. Concistoro Ordinario Pubblico: Assegnazione dei Titoli. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 28. Juni 2018, abgerufen am 28. Juni 2018 (italienisch).
  3. L’Aquila – Monsignor Petrocchi diventa Cardinale. ilcentro.it, 20. Mai 2018, abgerufen am 27. Mai 2018 (italienisch): „E' stata una sorpresa totalmente inaspettata e penso che voglia essere anche un segno di vicinanza del Papa per L'Aquila e tutte le popolazioni terremotate del Centro Italia“
  4. Papst Franziskus lässt Frauendiakonat erneut prüfen. katholisch.de, 8. April 2020, abgerufen am 16. Januar 2023.
  5. Nomina di Membro della Pontificia Commissione per lo Stato della Città del Vaticano. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 22. September 2018, abgerufen am 22. September 2018 (italienisch).
  6. Nuovi Membri dei Dicasteri della Curia Romana. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 6. Oktober 2018, abgerufen am 8. Oktober 2018 (italienisch).
  7. Nomina di Membro della Congregazione delle Cause dei Santi. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 27. April 2019, abgerufen am 27. April 2019 (italienisch).
  8. Nomina di Membri della Congregazione per il Clero. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 13. Juli 2019, abgerufen am 14. Juli 2019 (italienisch).
VorgängerAmtNachfolger
Domenico Simone PecileBischof von Latina-Terracina-Sezze-Priverno
1998–2013
Mariano Crociata
Giuseppe MolinariErzbischof von L’Aquila
seit 2013
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