Giovanni Antonio Gioiero

um 1570 Castaneda, 16.9.1624 Castione (heute Gem. Arbedo-Castione). G. studierte wohl am Collegium Helveticum in Mailand und wurde dann Gerichtsvorsteher (ministrale) im Calancatal (1606-20) und Podest

Giovanni Antonio Gioiero (* um 1570 in Castaneda; † 16. September 1624 in Castione, heute Arbedo-Castione) war ein Schweizer Politiker, Militär, Landammann und Podestà.

Biografie Bearbeiten

Giovanni Antonio studierte wohl am Collegium Helveticum in Mailand und wurde dann Gerichtsvorsteher (ministrale) im Calancatal von 1606 bis 1620 sowie 1617 Podestà von Morbegno. Im Jahr 1608 ernannte ihn Papst Paul V. zum päpstlichen Ritter. Als Führer der prospanischen katholischen Partei im Misox wurde er 1618 vom Strafgericht in Thusis zum Tode verurteilt. Als Hauptanstifter des Churer Strafgerichts drang er während des Davoser Strafgerichts mit Truppen über den San-Bernardino-Pass, wurde aber zurückgeworfen, opponierte der Wiedereroberung des Veltlins, entführte 1620 den Churer Bürgermeister Meier nach Ilanz, war Gesandter des Oberen Bundes nach Mailand von 1620 bis 1621 und erwirkte das Mailänder Kapitulat. Er drang im April 1621 wieder mit eidgenössichen Truppen unter Wattenwyl talaufwärts gegen den Sankt-Bernhardinpass, wurde aber von Michel Finner und den Bündnischen Truppen zurückgeworfen. Er blieb sein Leben lang ein Anhänger der spanischen Partei.

Er flüchtete nach Castione, wo er an einer Vergiftung starb.

Literatur Bearbeiten

  • Adriano Bertossa: Storia della Calanca. Tipografia Menghini, Poschiavo 1937, S. 176–183.
  • Alexander Pfister: Jörg Jenatsch, sein Leben und seine Zeit. Verlag Terra Grischuna, Chur, 1991, S. 75–79, 103–107, 111–115.
  • Cesare Santi: Giovanni Antonio Gioiero. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2. August 2004.
  • Cesare Santi: Come morì e dove fu sepolto il Cavalier Giovanni Antonio Gioiero di Castaneda. In: Voce delle Valli, 1. September 1983.
  • Jurg Simonet: Giovanni Antonio Gioiero. In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz. Band 3: Galmiton – Giovanni. Paul Attinger, Neuenburg 1926, S. 519, (PDF Digitalisat)
  • Francesco Dante Vieli: Storia della Mesolcina scritta sulla scorta dei documenti. Grassi % Co., Bellinzona 1930, S. 171–180.


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