Gießhübl

Gemeinde im Bezirk Mödling, Niederösterreich

Gießhübl ist eine Gemeinde mit 2446 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Mödling in Niederösterreich.

Gießhübl
Wappen Österreichkarte
Wappen von Gießhübl
Gießhübl (Österreich)
Gießhübl (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Mödling
Kfz-Kennzeichen: MD
Fläche: 3,90 km²
Koordinaten: 48° 6′ N, 16° 14′ OKoordinaten: 48° 5′ 50″ N, 16° 14′ 12″ O
Höhe: 416 m ü. A.
Einwohner: 2.446 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 628 Einw. pro km²
Postleitzahl: 2372
Vorwahl: 02236
Gemeindekennziffer: 3 17 07
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptstraße 73
2372 Gießhübl
Website: www.giesshuebl.at
Politik
Bürgermeister: Johannes Seiringer (Liste ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(21 Mitglieder)
9
5
4
3
Insgesamt 21 Sitze
Lage von Gießhübl im Bezirk Mödling
Lage der Gemeinde Gießhübl im Bezirk Mödling (anklickbare Karte)AchauBiedermannsdorfBreitenfurt bei WienBrunn am GebirgeGaadenGießhüblGumpoldskirchenGuntramsdorfHennersdorfHinterbrühlKaltenleutgebenLaab im WaldeLaxenburgMaria EnzersdorfMödlingMünchendorfPerchtoldsdorfVösendorfWiener NeudorfWienerwaldNiederösterreich
Lage der Gemeinde Gießhübl im Bezirk Mödling (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Ostsüdostansicht des nördlich der A21 gelegenen Teils von Gießhübl
Ostsüdostansicht des nördlich der A21 gelegenen Teils von Gießhübl
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Geographie Bearbeiten

Gießhübl liegt südwestlich der österreichischen Bundeshauptstadt Wien am Rande des Naturparks Föhrenberge auf 416 m Seehöhe und ist damit zugleich der höchstgelegene Weinort Niederösterreichs.

Die Gemeinde hat eine Fläche von 3,9 Quadratkilometer. Davon sind 16 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 21 Prozent Gärten und 48 Prozent Wald.[1]

Gemeindegliederung Bearbeiten

Gießhübl besteht aus der Ortschaft Gießhübl, zu der auch das Dorf Hochleiten zählt.

Nachbargemeinden Bearbeiten

Perchtoldsdorf Brunn am Gebirge
Hinterbrühl   Maria Enzersdorf
Hinterbrühl

Durch einen Gebietsabtausch zwischen Perchtoldsdorf und Kaltenleutgeben in der Größenordnung von 58 ha entstand im Jahr 2012 eine neue Nachbarschaft. So grenzt nun auch Perchtoldsdorf auf einer Länge von etwa 300 Metern an Weissenbach (Hinterbrühl) an, während Gießhübl die gemeinsame Grenze mit Kaltenleutgeben verlor.[2]

Geschichte Bearbeiten

Gießhübl wurde voraussichtlich im 11. Jahrhundert besiedelt. Die erste urkundliche Erwähnung Gissubel stammt aus dem Jahr 1368. Die Kirche wurde 1783 gebaut. Die Erhebung zur Pfarre erfolgte 1868, im Jahr 1899 wurde der Neubau der Kirche begonnen.[3]

Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Gießhübl drei Taxiunternehmer, ein Bäcker, ein Brennstoffhändler, zwei Fleischer, zwei Friseure, sieben Fuhrwerker, vier Gastwirte, vier Gemischtwarenhändler, eine Geflügelfarm, zwei Kaffeehäuser, ein Maurermeister, ein Schlosser, drei Schuster, zwei Trafikanten, ein Tischler, zwei Zimmermeister und zwei Zuckerbäcker ansässig. Weiters gab es im Ort zwei Steinbruchunternehmen.[4] In der Zeit zwischen 1938 und 1954 gehörte Gießhübl, so wie 96 weitere bis dahin niederösterreichische Gemeinden, zum damals 26 Bezirke umfassenden Groß-Wien und war Bestandteil des 24. Bezirks, Mödling. Erst 1954 wurde Gießhübl wieder eine eigenständige Gemeinde im Land Niederösterreich, was im September 2004 mit einer großen 50-Jahr-Feier gefeiert wurde.

Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Pfarrkirche Gießhübl

Vereine Bearbeiten

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

War Gießhübl früher ein rein landwirtschaftlicher Ort, ist er heute hauptsächlich eine Wohngemeinde.[5] Dies wurde auch durch die Lage in unmittelbarer Nähe zu Wien und mit direktem Anschluss an die A 21 (Wiener Außenringautobahn) begünstigt.

Im Jahr 2011 lebten 1017 Erwerbstätige in Gießhübl. Davon arbeiteten 179 in der Gemeinde, mehr als achtzig Prozent pendelten aus.[6]

Öffentliche Einrichtungen Bearbeiten

In Gießhübl befinden sich zwei Kindergärten.[7]

Politik Bearbeiten

 
Gemeindeamt

Gemeinderat Bearbeiten

Im Gemeinderat hat 21 Sitze, bis 2010 19 Sitze.

  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP, 5 SPÖ und 1 FPÖ.
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 12 ÖVP, 4 SPÖ, 2 Bürgerliste Gießhübl und 1 FPÖ.[8]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 12 ÖVP, 4 SPÖ, 2 GRÜNE und 1 FPÖ.[9]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 8 SPÖ, 6 ÖVP, 3 GRÜNE und 2 FPÖ.[10]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 8 ÖVP, 6 SPÖ, 3 Bürgerliste Lebenswertes Gießhübl (BLG) und 2 GRÜNE.[11]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 8 ÖVP, 5 Bürgerliste Lebenswertes Gießhübl (BLG), 5 SPÖ und 3 GRÜNE.[12]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 9 ÖVP, 5 GRÜNE, 4 Bürgerliste Lebenswertes Gießhübl (BLG) und 3 SPÖ [13]

Bürgermeister Bearbeiten

  • 1997–2005 Christa Friedl (ÖVP)
  • 2005–2010 Eugen Krammer (SPÖ)[14]
  • 2010–2019 Michaela Vogl (ÖVP)
  • 2019–2022 Helmut Kargl (ÖVP)
  • seit 2022 Johannes Seiringer (ÖVP)

Wappen Bearbeiten

Blasonierung: „In einem gespaltenen Schild über einem im Schildfuß aufragenden schwarzen Dreiberg, vorne in Blau ein silbernes Kreuz, hinten in Gold eine grüne Fichte mit ebensolchem Stamm“. Es wurde der Gemeinde im Jahr 1977 verliehen.[15]

Historische Landkarten Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Wienerwald. 7 von 34 Bänden. 2. Band: Gaaden bis Klosterneuburg. Schmidl, Wien 1831, S. 34 (Gißhübel in der Google-Buchsuche).

Weblinks Bearbeiten

Commons: Gießhübl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Gießhübl – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Ein Blick auf die Gemeinde Gießhübl, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 29. August 2021.
  2. Alle Tirolerhofer nun „Landsleute“. In: noen.at. NÖN, 25. Januar 2012, abgerufen am 4. April 2024 (Papierausgabe Woche 04/2012, S. 23).
  3. Geschichte Giesshübls. Gemeinde Gießhübl, abgerufen am 29. August 2021.
  4. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938, S. 252 (PDF).
  5. Ortsportrait. Gemeinde Gießhübl, abgerufen am 29. August 2021.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Gießhübl, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 29. August 2021.
  7. Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 29. Oktober 2020.
  8. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Gießhübl. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 24. Oktober 2023.
  9. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Gießhübl. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 24. Oktober 2023.
  10. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Gießhübl. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 24. Oktober 2023.
  11. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Gießhübl. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 24. Oktober 2023.
  12. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Gießhübl. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 24. Oktober 2023.
  13. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Gießhübl. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 24. Oktober 2023.
  14. Ehrungen SPÖ Gießhübl, 21. Jänner 2016.
  15. Wappen. Gemeinde Gießhübl, abgerufen am 29. August 2021.