Ghioroc (deutsch Gjorok, ungarisch Gyorok) ist eine Gemeinde im Kreis Arad, im Kreischgebiet, im Westen Rumäniens. Zu der Gemeinde Ghioroc gehören auch die Dörfer Cuvin und Miniș.

Ghioroc
Gjorok
Gyorok
Wappen von Ghioroc
Ghioroc (Rumänien)
Ghioroc (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Kreischgebiet
Kreis: Arad
Koordinaten: 46° 9′ N, 21° 36′ OKoordinaten: 46° 9′ 21″ N, 21° 35′ 43″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Fläche: 48,60 km²
Einwohner: 3.871 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte: 80 Einwohner je km²
Postleitzahl: 317135
Telefonvorwahl: (+40) 02 57
Kfz-Kennzeichen: AR
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart: Gemeinde
Gliederung: Ghioroc, Cuvin, Miniș
Bürgermeister: Corneliu Popi-Morodan (PNL)
Postanschrift: Str. Principala Nr. 89
loc. Ghioroc, jud. Arad, RO–317135
Website:
Lage der Gemeinde Ghioroc im Kreis Arad
Ghioroc auf der Josephinischen Landaufnahme
Ghioroc
Endstation der Straßenbahnlinie Arad-Ghioroc

Geografische Lage Bearbeiten

Ghioroc liegt am Fuße des Zărand-Gebirges, in 22 km Entfernung von der Kreishauptstadt Arad.

Nachbarorte Bearbeiten

Horia Cuvin Zărand-Gebirge
Vladimirescu   Zărand-Gebirge
Sâmbăteni Miniș Cladova

Geschichte Bearbeiten

Ghioroc wurde 1135 erstmals urkundlich belegt.

Nach dem Frieden von Karlowitz (1699) kam Arad und das Maroscher Land unter österreichische Herrschaft, während das Banat südlich der Marosch bis zum Frieden von Passarowitz (1718) unter Türkenherrschaft verblieb. Auf der Josephinischen Landaufnahme von 1717 ist Gijorak eingetragen. Infolge des Österreichisch-Ungarischen Ausgleichs (1867) wurde das Arader Land dem Königreich Ungarn innerhalb der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn angegliedert. Die amtliche Ortsbezeichnung war Gyorok. Der Vertrag von Trianon am 4. Juni 1920 hatte die Grenzregulierung zur Folge, wodurch Ghioroc an das Königreich Rumänien fiel.

Die erste elektrifizierte Eisenbahn in Osteuropa „Săgeata Verde“ (deutsch: Grüner Pfeil) wurde 1913 in Ghioroc eingerichtet. Von ihr profitierten vor allem die Weinbauern der Umgebung, um ihre Ernte auf die Märkte von Arad zu bringen. Die Trasse hatte drei Strecken: Arad-Ghioroc, Ghioroc-Pâncota und Ghioroc-Radna. Um die Trasse zu finanzieren, wurde die „Anonyme Eisenbahn-Sozietät Arader Weinberge“ (rumänisch: Societatea Anonimă Calea Ferată Arad-Podgoria) gegründet. Heute besteht nur noch die Straßenbahnanbindung Arad-Ghioroc. Im Transportmuseum (rumänisch: Muzeul Transporturilor) von Ghioroc kann man eine Fahrt mit der Original-Bahn von 1913 „Săgeata Verde“ buchen, die heute grün gestrichen ist, ursprünglich jedoch grau war.[3]

In Ghioroc gibt es eine moderne Winzerei und ein Weinmuseum. Ghioroc ist ebenso der Ausgangspunkt zu zahlreichen touristischen Trassen ins Zărand-Gebirge.[4]

Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten

Volkszählung[5] Ethnie
Jahr Bevölkerung Rumänen Ungarn Deutsche andere
1880 4046 3199 704 119 24
1910 5744 3575 2039 118 12
1930 4866 3329 1334 118 85
1977 4875 3726 1082 53 14
1992 4210 3333 812 37 28
2002 4065 3300 695 22 48
2021 3871 3142 388 14 327

Weblinks Bearbeiten

Commons: Ghioroc – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Angaben bei prezenta.roaep.ro, abgerufen am 13. Februar 2021 (rumänisch).
  3. specialarad.ro, Museum des Grünen Pfeils.
  4. virtualarad.net, Ghioroc.
  5. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1880–2002 bei kia.hu, letzte Aktualisierung 30. Oktober 2008 (PDF; 767 kB; ungarisch).