Georg Pilhofer

evangelischer Missionar, Pädagoge, Sprachwissenschaftler, Bibelübersetzer und Schritftsteller

Georg Pilhofer (* 18. Dezember 1881 in Altmannshof; † 14. Dezember 1973 in Neuendettelsau) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Missionar, Pädagoge, Sprachwissenschaftler, Bibelübersetzer und Schriftsteller.

Leben Bearbeiten

Georg Pilhofer wurde am 18. Dezember 1881 im Anwesen Altmannshof 6 („Schreier-Anwesen“) als Sohn der Eheleute Friedrich und Anna-Maria Pilhofer geboren. Später zog die fünfköpfig Familie zunächst nach Eckenricht, dann – als Pilhofer sechs Jahre alt war – nach Sulzbach, wo sein Vater Arbeit fand. In Sulzbach durchlief Pilhofer die siebenklassige Volksschule. Im Jahr 1895 wurde er konfirmiert.[1][2][3]

Pilhofer heiratete 1915 Elise Flierl, die Tochter des Gründers der Neuguinea-Mission Johann Flierl. Aus dieser Ehe gingen zwei Kinder hervor.[1][4][5]

1951 wurde ihm von der Universität Erlangen die Ehrendoktorwürde für seine Verdienste auf missionarischem und sprachlichem Gebiet verliehen.[1]

Am 14. Dezember 1973 verstarb Georg Pilhofer in Neuendettelsau.[1]

Wirken Bearbeiten

Im Jahr 1901 meldet sich Pilhofer für das Missionsseminar in Neuendettelsau an. Nach vierjährigem Studium wurde er am 26. Juli 1905 in Gunzenhausen für den Missionsdienst in Deutsch-Neuguinea (heute Papua-Neuguinea) abgeordnet und am 8. Oktober in Sulzbach ordiniert. Noch am gleichen Tag trat er seine Ausreise an.[5][6]

Nach einer neun Wochen dauernden Schiffsreise kam Pilhofer in Finschhafen an. Zunächst wurde er auf der Außenstation Masang in der Nähe von Simbang stationiert.[7]

Er unternahm Missionsreisen in das Hinterland, übersetzte zusammen mit Christian Keyßer das Neue Testament in die Kâte-Sprache und leitete die Ausbildungsstätte für einheimische Evangelisten in Heldsbach.[8]

1939 wurde er in Australien zusammen mit anderen Missionaren, unter anderem seinem Schwager Wilhelm Flierl, interniert.[9]

Später kehrte er nach Neuendettelsau zurück, wo er am Missionsseminar unterrichtete und über die Geschichte der Neuendettelsauer Mission forschte.

Veröffentlichungen Bearbeiten

  • Grammatik der Kâte-Sprache in Neuguinea. 1933.
  • Wie bekommen wir Gemeinden im Sinne des Neuen Testamentes? Freimund Verlag, Neuendettelsau 1953.
  • Johann Flierl, der Bahnbrecher des Evangeliums unter den Papua. Freimund Verlag, Neuendettelsau 1953.
  • Die Geschichte der Neuendettelsauer Mission in Neuguinea. Band 1. Freimund Verlag, Neuendettelsau 1961, DNB 453779093.
  • Die Geschichte der Neuendettelsauer Mission in Neuguinea. Band 2. Freimund Verlag, Neuendettelsau 1962, DNB 453779107.
  • Die Geschichte der Neuendettelsauer Mission in Neuguinea. Band 3. Freimund Verlag, Neuendettelsau 1962, DNB 453779115.
  • Geschichte des Neuendettelsauer Missionshauses. Freimund Verlag, Neuendettelsau 1967.
  • Wunderbare Zeichen. Freimund Verlag, Neuendettelsau 1969.

Literatur Bearbeiten

  • Wilhelm Fugmann (Hrsg.): Georg Pilhofer. Der Missionar. Verlag Walter E. Keller, Treuchtlingen-Berlin 2005.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d Infotafel an Pilhofers Geburtshaus in Altmannshof
  2. Wilhelm Fugmann (Hrsg.): Georg Pilhofer. Der Missionar. Verlag Walter E. Keller, Treuchtlingen-Berlin 2005, S. 5.
  3. Heidi Franitza: Im Gedenken an Missionar Georg Pilhofer in Altmannshof Tafel enthüllt. 18. Oktober 2023, abgerufen am 18. Oktober 2023.
  4. PILHOFER, Dr Georg Johann & FLIERL, Elise Maria Luise. Abgerufen am 27. September 2023.
  5. a b Regina Ganter: Neuendettelsau Mission Society (1841) auf der Website "German Missionaries in Australia", abgerufen am 28. September 2023.
  6. Wilhelm Fugmann (Hrsg.): Georg Pilhofer. Der Missionar. Verlag Walter E. Keller, Treuchtlingen-Berlin 2005, S. 6.
  7. Wilhelm Fugmann (Hrsg.): Georg Pilhofer. Der Missionar. Verlag Walter E. Keller, Treuchtlingen-Berlin 2005, S. 7.
  8. John Garrett: Footsteps in the Sea: Christianity in Oceania to World War II. Institute of Pacific Studies, Suva, Fiji 1992, S. 18 f.
  9. John Garrett: Where Nets Were Cast: Christianity in Oceania Since World War II. Institute of Pacific Studies, Suva, Fiji 1997, S. 2.