Georg Hörnschemeyer

deutscher Bildhauer

Georg Hörnschemeyer (* 30. Januar 1907 in Hollage; † 29. April 1983) war ein deutscher Bildhauer aus Osnabrück (Niedersachsen).

Leben Bearbeiten

Georg Hörnschemeyer wurde in Hollage geboren, das seit 1972 ein Ortsteil der Gemeinde Wallenhorst im Landkreis Osnabrück ist. Seine Familie stammt vom ehemaligen Hörnschen Hof, einem Meierhof in Wallenhorst, ab.

Nach der Schulausbildung erlernte er von 1921 bis 1925 das Bildhauerhandwerk bei Jakob Holtmann, der als Dombildhauer am Dom St. Peter in Osnabrück tätig war. Nach mehrjähriger Wanderzeit studierte Hörnschemeyer an der Akademie der Bildenden Künste München. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs ließ er sich in Osnabrück nieder. Er heiratete Maria Caesmann (* 1923), die 1971 starb.

Hörnschemeyer starb 1983 im Alter von 76 Jahren. Er wurde auf dem Alten Friedhof in Bad Iburg beigesetzt. Dort befand sich bereits das Grab seiner Frau Maria und weiterer Mitglieder der Familie seiner Frau. Für die Familiengrabstätte hatte Hörnschemeyer den Grabstein gestaltet.

Werke Bearbeiten

Besonders bekannt wurde Hörnschemeyer als Schnitzer von Weihnachtskrippen in Form der so genannten Osnabrücker Blockkrippen. Sie bestehen aus einem Holzstück. Er stattete eine Vielzahl von römisch-katholischen Kirchen mit seinen Arbeiten aus, darunter auch mit Kruzifixen und Kreuzwegstationen. Hörnschemeyer arbeitete in Holz, Stein und Bronze.

Zu seinen Werken im Öffentlichen Raum gehört der Schäferbrunnen[1] auf dem Rosenplatz in Osnabrück. Der Brunnen, der nach dem Schäfer Adolf Heinrich Ströker auch als Strökerbrunnen bezeichnet wird, war 1904 errichtet worden. Er trug eine Plastik von Lukas Memken (1860–1934), die nach einer Metallsammlung während des Zweiten Weltkriegs eingeschmolzen wurde. Hörnschemeyer schuf 1950 als Ersatz einen Guten Hirten aus Sandstein.

Ebenfalls schuf er etwa um 1952 den Flora-Brunnen oder auch Hildegardius von Haste bzw. Brunnenmadonna. Die „Flora“ hält in ihren Armen Blumengaben und das Osnabrücker Stadtwappen und die Brunnenschale ist aus Naturstein gefasst.

In der Kirche St. Michael in Pinneberg (Schleswig-Holstein) befindet sich ein Kruzifix aus dem Jahr 1957.[2] Hörnschemeyer schnitzte außerdem die Kreuzweg-Stationen für die Kirche.[3] Auch für die während des Zweiten Weltkriegs ausgebrannten Kirche St. Franziskus in Hamburg fertigte er Kreuzwegstationen an, außerdem eine Herz-Jesu-Statue.[4] 1958 erhielt die im Zweiten Weltkrieg stark zerstörte Osnabrücker Herz-Jesu-Kirche eine von ihm angefertigte St.-Josefs-Statue.[5]

1960 schnitzte er eine Blockkrippe, die er dem Osnabrücker Bischof Helmut Hermann Wittler schenkte. Sie wird regelmäßig in Krippenausstellungen gezeigt.[6] Seit 1965 befindet sich eine Krippe aus Hörnschemeyers Werkstatt in der katholischen Pfarrkirche St. Marien in Quakenbrück. Auch in Merzen ist eine Kirche mit einer Krippe von Hörnschemeyer ausgestattet. Sie besteht jedoch aus Einzelfiguren.

Literatur Bearbeiten

  • Stadt Osnabrück, der Oberbürgermeister, Fachbereich Kultur, Kunsthalle Dominikanerkirche (Hrsg.): Kunst im Öffentlichen Raum. Osnabrück 2007, S. 82–83

Weblinks Bearbeiten

Commons: Georg Hörnschemeyer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Seit 1983 gibt es in Osnabrück von Hans Gerd Ruwe einen weiteren Schäferbrunnen.
  2. Kruzifix in St. Michael in Pinneberg (mit Foto)
  3. Kreuzweg in St. Michael
  4. St. Franziskus in Hamburg (Memento des Originals vom 31. Dezember 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.st-franziskus-hamburg.de
  5. Neue Domgemeinde St. Petrus (Hrsg.): 100 Jahre Herz-Jesu.Kirche Osnabrück. Sonderausgabe eines Teils einer Festschrift zur Geschichte der Herz-Jesu-Kirche anlässlich des 97. Deutschen Katholikentags Mai 2008. Osnabrück 2008, S. 12
  6. Osnabrücker Kirchenbote mit Foto der Blockkrippe für Bischof Helmut Hermann Wittler@1@2Vorlage:Toter Link/www.kirchenbote.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF-Datei)