Gennadi Leonidowitsch Wassiljew

sowjetisch-russischer Filmregisseur und Drehbuchautor

Gennadi Leonidowitsch Wassiljew (russisch Геннадий Леонидович Васильев; * 31. August 1940 in Michailowka, Sowjetunion; † 21. Oktober 1999 in Moskau) war ein sowjetischer bzw. russischer Film-Regisseur und Drehbuchautor.[1]

Leben und Leistungen Bearbeiten

Wassiljew trat bereits 1960 als Koautor des Drehbuchs zu Пиковая дама (Pikowaja dama) nach Puschkins Pique Dame erstmals in Erscheinung.[2] 1968 schloss er seine Ausbildung am Staatlichen Institut für darstellende Kunst ab und besuchte bis 1973 weitere Kurse für Regisseure und Drehbuchautoren.[3] Parallel dazu war Wassiljew Direktor des Komsomol-Theaters in Rostow am Don.[4] 1973 wurde er vom Gorkistudio engagiert[1] und drehte noch im selben Jahr Ты приходи к нам, приходи (Ty prichodi k nam, prichodi), einen Teil der Filmreihe Однажды летом (Odnaschdy letom). Zwei Jahre später folgte Finist – Heller Falke. Das Genre des Märchen- bzw. Fantasyfilms sollte von ihm daraufhin bevorzugt bedient werden.[5]

1978 entstand mit Новые приключения капитана Врунгеля (Nowye prikljutschenija kapitana Wrungelja) ein Kinderfilm mit komödiantischen Elementen,[6] vier Jahre später arbeitete er mit Василий Буслаев (Wassili Buslajew) Elemente des Historienfilms in sein Schaffen ein.[7] Diesem Themenfeld widmete sich Wassiljew vertieft in Die ursprüngliche Rus (1986)[8] und Zar Iwan der Schreckliche (1991) nach Alexei Tolstois Drama.[9] Zusammen mit Shashi Kapoor drehte er außerdem die indisch-sowjetische Koproduktion Ajooba bzw. Чёрный принц Аджуба (Tschjorny prinz Adschuba, 1989).[10]

Wassiljew starb 1999 im Alter von 59 Jahren an einer Hirnblutung.[1]

Privatleben Bearbeiten

Er war mit Tatjana Turtschan, einer Mitarbeiterin des Gorkistudios, verheiratet. Seine Stieftochter Xenia Turtschan[4] (* 1967) war in fünf seiner Filme in kleinen Rollen zu sehen.[11] Aus der Ehe ging außerdem ein Sohn namens Jegor hervor, der beim Fernsehzentrum Ostankino als Nachrichtendirektor beschäftigt ist.[4]

Wassiljew gehörte ab 1964 der KPdSU an.[3]

Filmografie (Auswahl) Bearbeiten

  • 1975: Finist – Heller Falke (Finist – jasny sokol)
  • 1977: Der diebische König (Poka bjut tschasy) (auch Drehbuch)
  • 1983: Kühne Recken von Nowgorod (Wassili Buslajew) (auch Drehbuch)
  • 1986: Die ursprüngliche Rus (Rus isnatschalnaja) (auch Drehbuch)
  • 1989: Ajooba (Tschjorny prinz Adschuba) (Co-Regie)
  • 1991: Zar Iwan der Schreckliche (Zar Iwan Grosny) (auch Drehbuch)
  • 1997: Das Zauberbildnis (Wolschebny portret) (auch Drehbuch und Sprecher)

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Biografie Wassiljews auf kino-teatr.ru (russisch), abgerufen am 23. Mai 2020
  2. Pikowaja dama. Internet Movie Database, abgerufen am 23. Mai 2020 (englisch).
  3. a b Profil Wassiljews auf istoriya-kino.ru (russisch), abgerufen am 23. Mai 2020
  4. a b c Biografie Wassiljews auf pomnipro.ru (russisch), abgerufen am 23. Mai 2020
  5. Filmografie Wassiljews auf kino-teatr.ru (russisch), abgerufen am 23. Mai 2020
  6. Filmdaten zu Новые приключения капитана Врунгеля auf kino-teatr.ru (russisch), abgerufen am 23. Mai 2020
  7. Filmdaten zu Василий Буслаев auf kino-teatr.ru (russisch), abgerufen am 23. Mai 2020
  8. Filmdaten zu Die ursprüngliche Rus auf kino-teatr.ru (russisch), abgerufen am 23. Mai 2020
  9. Filmdaten zu Zar Iwan der Schreckliche auf kino-teatr.ru (russisch), abgerufen am 23. Mai 2020
  10. Filmdaten zu Ajooba auf kino-teatr.ru (russisch), abgerufen am 23. Mai 2020
  11. Biografie Turtschans auf kino-teatr.ru (russisch), abgerufen am 23. Mai 2020