Gemma

Stern im Sternbild Nördliche Krone

α Coronae Borealis (kurz α CrB) ist ein etwa 76,5[5] Lichtjahre von der Erde entferntes Doppelstern-System und der hellste Stern im halbkreisförmigen Sternbild Corona Borealis (Nördliche Krone). Es handelt sich um ein bedeckungsveränderliches System vom Typ Algol. Dieser Stern wird unter anderem auch als Gemma (lateinisch: Edelstein), Alphekka oder Alphecca (aus dem Arabischen) bezeichnet.

Doppelstern
α Coronae Borealis
Bild von Gemma
Bild von Gemma
Beobachtungsdaten
ÄquinoktiumJ2000.0, Epoche: J2000.0
AladinLite
Sternbild Nördliche Krone
Rektaszension 15h 34m 41,3s[1]
Deklination +26° 42′ 52,9″[1]
Scheinbare Helligkeit  Bedeckungsveränderlicher (EA)
2,21 bis 2,32 mag
Astrometrie
Parallaxe (43,46 ± 0,28) mas
Entfernung [2] (75,0 ± 0,5) Lj
((23,0 ± 0,1) pc)
Eigenbewegung:
Rek.-Anteil: (+120,27 ± 0,19) mas/a
Dekl.-Anteil: (−89,58 ± 0,20) mas/a
Orbit[3]
Periode 17,36 d
Große Halbachse 0,2 AE
Exzentrizität 0,37
Periastron 0,13 AE
Apastron 0,27 AE
Bahnneigung 88°,2 ± 0°,1
Einzeldaten
Namen A; B
Beobachtungsdaten:
Scheinbare Helligkeit A 2,24 mag
B 7,1 mag
Typisierung:
Spektralklasse[4] A A0 V
B G5 V
Physikalische Eigenschaften:
Masse[3] A 2,7 M
B 0,92 M
Radius[3] A 2,7 R
B
Leuchtkraft[3] A 67 L
B
Effektive Temperatur[3] A 10000 K
B
Andere Bezeichnungen
und Katalogeinträge
Bayer-Bezeichnungα Coronae Borealis
Flamsteed-Bezeichnung5 Coronae Borealis
Bonner Durchmusterung BD +27° 2512
Gliese-Katalog GJ 9524 [1]
Bright-Star-Katalog HR 5793 [2]
Henry-Draper-Katalog HD 139006 [3]
SAO-Katalog SAO 83893 [4]
Tycho-KatalogTYC 2029-1690-1[5]
Hipparcos-Katalog HIP 76267 [6]
Weitere Bezeichnungen: Alphecca, FK5 578

Eigenschaften Bearbeiten

Die IAU hat am 20. Juli 2016 den Eigennamen Alphecca als standardisierten Eigennamen festgelegt.[6]

Die Hauptkomponente ist ein Hauptreihenstern der Spektralklasse A0 (Oberflächentemperatur von etwa 9500 Kelvin) mit etwa der 60-fachen Leuchtkraft der Sonne, einer Masse von 2,6 Sonnenmassen und einem Radius von rund 3 Sonnenradien. Der Begleiter ist ein G-Hauptreihenstern mit etwa 0,9 Sonnenmassen.

Die Helligkeit des Systems schwankt mit einer Periode von 17,36 Tagen[4] zwischen etwa 2,2 mag und 2,3 mag (mit dem bloßen Auge kaum feststellbar).

Die Eigenbewegung lässt annehmen, dass α Coronae Borealis dem Ursa-Major-Strom (Bärenstrom) angehört, einem am Himmel weit verstreuten Bewegungshaufen, von dessen Hauptsternen im Großen Wagen sie 30–40° entfernt steht.

Um 1895 wurde aus Anomalien im Linienspektrum vermutet, dass Gemma ein Mehrfachstern sein könnte. Neuere Messungen haben das aber nicht bestätigt.[7]

Sternendreieck Bearbeiten

 
Das Sterndreieck von α CrB (links) mit α und γ Bootis

α Coronae Borealis bildet ein genau gleichseitiges Dreieck mit den hellen Sternen Arktur und Seginus (α und γ im benachbarten Sternbild Bootes). Es liegt etwa in der Verlängerung der Deichsel des Großen Wagens (Alkaid, im Bild rechts oben). Zusätzlich befindet sich Izar (Epsilon Bootis) im Schwerpunkt des Dreiecks.

Balreša Bearbeiten

Balreša (MUL Balreša) war die mesopotamische Bezeichnung des Sterns Gemma im Sternbild Corona Borealis. Gemma galt als Stern der Göttin Nanaja. Balreša folgte als Stern des Enlil der Gottheit dBizilla. Beide gehörten zu der Gruppe der Enlil-Sterne. Nanaja zählte dabei als Balreša zu den sechs himmlischen Palastfrauen.[8]

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Hipparcos-Katalog (ESA 1997)
  2. Hipparcos, the New Reduction (van Leeuwen, 2007)
  3. a b c d e Alphecca or Gemma. Jim Kaler, abgerufen am 29. September 2018.
  4. a b alf CrB. In: VSX. AAVSO, abgerufen am 29. September 2018.
  5. In-The-Sky: Alphecca. 11. Januar 2018, abgerufen am 18. Januar 2018 (englisch).
  6. Bulletin of the IAU Working Group on Star Names, No. 1, July 2016. (PDF) Abgerufen am 9. November 2016 (englisch, 184 KiB).
  7. Ladislaus Weinek: Atlas der Himmelskunde, Verlag Hartleben, Wien-Pest-Leipzig 1898, S. 146.
  8. Dietz-Otto Edzard: Reallexikon der Assyriologie und vorderasiatischen Archäologie, Bd. 9. de Gruyter, Berlin 2001, ISBN 3-11-017296-8, S. 147.