Geleitzug MKS 28

alliierter Geleitzug der MKS-Geleitzugserie zwischen dem Vereinigten Königreich und dem Mittelmeerraum im Zweiten Weltkrieg

Der Geleitzug MKS 28 war ein alliierter Geleitzug der MKS-Geleitzugserie zwischen dem Vereinigten Königreich und dem Mittelmeerraum im Zweiten Weltkrieg. Er fuhr am 14. Oktober 1943 im ägyptischen Alexandria ab und traf am 23. Oktober in Gibraltar ein. Die Alliierten verloren durch deutsche Flugzeuge zwei Frachtschiffe mit 8.371 BRT.

Zusammensetzung und Sicherung Bearbeiten

 
Die Korvetten Bergamot...
 
...Bluebell...
 
...und Bryony sicherten den Geleitzug
 
Frachtschiff Tivives

Der Geleitzug MKS 28 setzte sich aus 42 Frachtschiffen zusammen. Am 14. Oktober 1943 verließen sie Alexandria (Lage) in Richtung Gibraltar (Lage). Beim Auslaufen sicherten die britischen Korvetten Bergamot, Bluebell, Bryony und La Malouine den Geleitzug. Ab 20. Oktober kam noch die britische Korvette Barle dazu und ersetzte die Bergamot, die ab 21. Oktober andere Aufgaben übernahm.[1]

Name Flagge Vermessung in BRT Verbleib[1]
Afghanistan Vereinigtes Königreich  Vereinigtes Königreich 6.992
Anticline Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 2.670
Arthur Dobbs Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 7.176
Ary Lensen Vereinigtes Königreich  Vereinigtes Königreich 3.214
Baltyk Polen  Polen 7.001
Baron Scott Vereinigtes Königreich  Vereinigtes Königreich 4.574
Belnor Norwegen  Norwegen 2.871
British Diligence Vereinigtes Königreich  Vereinigtes Königreich 8.408
British Vigour Vereinigtes Königreich  Vereinigtes Königreich 8.408
Chloris Vereinigtes Königreich  Vereinigtes Königreich 1.180
Clan Macbrayne Vereinigtes Königreich  Vereinigtes Königreich 4.818
David L Swain Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 7.177
Dean Emery Panama  Panama 6.664
Elisabeth Dal Vereinigtes Königreich  Vereinigtes Königreich 4.258
Empire Garrick Vereinigtes Königreich  Vereinigtes Königreich 8.128
Empire Sapphire Vereinigtes Königreich  Vereinigtes Königreich 8.028
Empire Scout Vereinigtes Königreich  Vereinigtes Königreich 2.229
Erinna Niederlande  Niederlande 6.233
Esso Charleston Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 7.949
Fort Frobisher Vereinigtes Königreich  Vereinigtes Königreich 7.134
Fort Grahame Vereinigtes Königreich  Vereinigtes Königreich 7.133
Fort Mingan Vereinigtes Königreich  Vereinigtes Königreich 7.130
Gleniffer Vereinigtes Königreich  Vereinigtes Königreich 9.559
Govert Flinck Niederlande  Niederlande 7.178
Harmattan Vereinigtes Königreich  Vereinigtes Königreich 4.558
John P Mitchell Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 7.176
Lars Kruse Vereinigtes Königreich  Vereinigtes Königreich 1.807
Macoma Niederlande  Niederlande 8.069
Manchester Commerce Vereinigtes Königreich  Vereinigtes Königreich 5.343
Ocean Glory Vereinigtes Königreich  Vereinigtes Königreich 7.178
Ocean Vulcan Vereinigtes Königreich  Vereinigtes Königreich 7.174
P.L.M. 17 Vereinigtes Königreich  Vereinigtes Königreich 4.008
Ronan Vereinigtes Königreich  Vereinigtes Königreich 1.489
Salawati Niederlande  Niederlande 6.643
Saltwick Vereinigtes Königreich  Vereinigtes Königreich 3.775 am 21. Oktober von Flugzeugen versenkt
Schiaffino Frankreich  Frankreich 3.236
Sirehei Norwegen  Norwegen 3.888
Tactician Vereinigtes Königreich  Vereinigtes Königreich 5.996
Temple Yard Vereinigtes Königreich  Vereinigtes Königreich 5.205
Tivives Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 4.596 am 21. Oktober von Flugzeugen versenkt
William Wilkins Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 7.272

Verlauf Bearbeiten

Der Geleitzug wurde am 21. Oktober 1943 von Torpedobombern der 3. Staffel des Kampfgeschwaders 26 angegriffen. Zu dieser Zeit befand er sich, westwärts fahrend, vor der algerischen Küste auf Höhe von Cap Tenes. Die 3./KG 26 startete in Südfrankreich, in Salon-de-Provence (Lage) und hatte mit ihren zweimotorigen Heinkel He 111H-11 LT Torpedobombern eine Anflugstrecke von rund 800 Kilometern zurückzulegen.

Die Flugzeuge trafen mit ihren Torpedos den britischen Frachter Saltwick und den US-Frachter Tivives. Die Saltwick sank sehr langsam, sodass alle Besatzungsmitglieder von anderen Schiffen aufgenommen werden konnten. Die Tivives wurde schwer getroffen und sank schnell. Je ein Mitglied der 48-köpfigen zivilen Besatzung und der 25-köpfigen Marinewache kam dabei ums Leben. Die Überlebenden wurden von der Korvette HMS La Malouine gerettet.[2][3] Auf deutscher Seite stürzte die He 111H-11 (Geschwaderkennung 1H+TL) des Staffelkapitäns der 3. Staffel nach Treffern von Flakgeschützen ins Meer. Hauptmann Walter Hildebrand und seine Besatzung blieben vermisst. Hildebrand erhielt am 6. April 1944 posthum das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.[4]

Am 23. Oktober erreichte der Geleitzug Gibraltar. Insgesamt wurden zwei Schiffe mit 8371 BRT versenkt.[5]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Arnold Hague Convoy Database, abgerufen am 2. Januar 2021.
  2. S.S. Tivives, United States Navy Temporary Auxiliary Ships World War I, abgerufen am 2. Januar 2022.
  3. Tivives, Wrecksite, abgerufen am 2. Januar 2022.
  4. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section G–K. (PDF) 2017, S. 528, abgerufen am 30. Juni 2022 (englisch).
  5. Jürgen Rohwer, Gerhard Hümmelchen: Chronik des Seekrieges 1939–1945, Oktober 1943, abgerufen am 2. Januar 2022.