Fritz Pauli (Politiker)

deutscher Jurist, Beamter und Politiker

Friedrich Wilhelm „Fritz“ Pauli (* 14. März 1832 in Köln;[1]18. Dezember 1898 in Großkönigsdorf) war ein deutscher Jurist und Politiker.

Leben Bearbeiten

Fritz war Sohn des Postmeisters Joseph Pauli (1797–1862) und dessen Ehefrau Katharina Denhoven.[1] Er besuchte in Köln das Gymnasium und studierte Rechtswissenschaft in Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität und der Königlichen Universität zu Greifswald. 1852 wurde er Mitglied des Corps Marchia Breslau.[2] 1853 schloss er sich dem Corps Palatia Bonn an.[2] Nach dem Studium war er Auscultator am Landgericht Köln und am Landgericht Aachen sowie Referendar bei der Regierung in Köln und anschließend Assessor bei der Regierung in Stettin. Infolge der Pressordonanz von 1863 schied er auf eigenen Wunsch aus dem Staatsdienst aus.

1863–1867 und 1868–1874 war Pauli linksliberales Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses.[3] 1867–1871 war er fraktionsloses Mitglied des Reichstags des Norddeutschen Bundes für den Wahlkreis Köln 2 (Köln-Land).[4] In dieser Eigenschaft gehörte er von 1868 bis 1870 auch dem Zollparlament an.[5]

Gemeinsam mit dem Landtagsabgeordneten Carl Pauli (1830–1905) war er Gutsbesitzer in Großkönigsdorf, wo die beiden Brüder 1873 bis 1875 die schlossähnliche Villa Pauli, heute Kloster des Ordens der Schervier-Schwestern, erbauen ließen. Die beiden ledigen Landedelleute erwiesen sich als äußerst großzügige Wohltäter des Ortes, der Kirche und Bedürftiger. 1892 stifteten sie die nach Plänen ihres Neffen Max Trimborn erbaute Magdalenenkapelle.[6]

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2). Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Taufbuch St. Kolumba. Köln 1832, Eintrag Nr. 16 (dfg-viewer.de).
  2. a b Kösener Korpslisten 1910, 31/36, 25/223.
  3. Mann, Bernhard (Bearb.): Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867–1918. Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh und Thomas Kühne. Düsseldorf : Droste Verlag, 1988, S. 295 (Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien : Bd. 3); zu den Wahlergebnissen siehe Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 6). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5182-3, S. 705–708.
  4. Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2). Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3, Foto S. 248, Kurzbiographie S. 447.
  5. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 173.
  6. Paul Stelkens: Die Geschichte der Königsdorfer Villa Pauli und ihrer Erbauer. Eine denkmalrechtliche und zeitgeschichtliche Betrachtung. Verein für Geschichte e.V., Pulheim 2017. ISBN 978-3-927765-62-7.