Fritz Fischer (Politiker, 1917)

Deutscher Politiker (SPD)

Fritz Fischer (* 17. Dezember 1917 in Kattowitz; † 28. Dezember 1982 in Bremerhaven[1]) war ein deutscher Unternehmer und Politiker (SPD) und war für Bremerhaven Mitglied der Bremischen Bürgerschaft.

Biografie Bearbeiten

Nach dem Abitur war Fischer im Reichsarbeitsdienst tätig und leistete Wehrdienst. Von September 1933 – Oktober 1937 war er in der Hitlerjugend und dort Scharführer. Am 13. Juni 1937 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde rückwirkend zum 1. Mai desselben Jahres aufgenommen (Mitgliedsnummer 5.217.227).[2] Von 1938 bis 1945 war er Soldat (zuletzt Oberleutnant) und war in Kriegsgefangenschaft.

Im April 1948 wurde er anhand seiner Angaben im Meldebogen im Schnellverfahren als „nicht betroffen“ entnazifiziert; seine NSDAP-Mitgliedschaft hatte er im Meldebogen verschwiegen.[3]

Nach Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft absolvierte er die Ausbildung zum Kfz-Elektriker und legte die Meisterprüfung als Kfz-Meister ab. Fischer war seit 1949 als selbständiger Kaufmann für Kraftfahrzeuge und beeideter Kraftfahrzeugsachverständiger in Bremerhaven tätig, u. a. 8 Jahre Obermeister der Kfz-Innung Bremerhaven-Wesermünde und 6 Jahre Vorstandsmitglied der Kreishandwerkerschaft Bremerhaven-Wesermünde.[3]

Fischer war als Mitglied der SPD in seinem Ortsverein in Bremerhaven-Geestemünde und in der SPD-Landesarbeitsgemeinschaft der Selbständigen (AGS) aktiv. Von 1979 bis Dezember 1982 (†) war er Mitglied der 10. Bremischen Bürgerschaft und dort Mitglied verschiedener Deputationen, u. a. für Jugendhilfe, für Wirtschaft sowie für Wissenschaft und Kunst; ihm folgte Werner Behrmann (SPD) als Abgeordneter.[4]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Weser-Kurier vom 31. Dezember 1982: Todesanzeigen.
  2. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/8870802
  3. a b Bremische Bürgerschaft (Hrsg.), Karl-Ludwig Sommer: Die NS-Vergangenheit früherer Mitglieder der Bremischen Bürgerschaft. Projektstudie und wissenschaftliches Colloquium (= Kleine Schriften des Staatsarchivs Bremen. Heft 50). Staatsarchiv Bremen, Bremen 2014, ISBN 978-3-925729-72-0, S. 72
  4. Norbert Korfmacher: Mitgliederverzeichnis der Bremischen Bürgerschaft 1946 bis 1996 (= Kommunalpolitik, Band 1). Lit, Münster 1997, ISBN 3-8258-3212-0.