Friedrich Wilhelm Menzel

sächsischer Beamter und Verräter

Friedrich Wilhelm Menzel (* 1724 in Dresden; † im Mai 1796 in der Festung Königstein) war ein sächsischer Beamter und Verräter von Staatsgeheimnissen.

Leben Bearbeiten

Der als Geheimsecretär im königlich sächsischen Kabinett tätige Menzel ließ sich vom preußischen Gesandten Hans Dietrich von Maltzahn am sächsischen Hof bestechen.[1][2] Er lieferte 1753 nach Verschaffung von Nachschlüsseln zum Geheimen Staatsarchiv diesem Abschriften der geheimen Korrespondenz zwischen Kurfürstentum Sachsen, Österreich und Russland über die gegen Preußen gerichteten Verhandlungen.[3] Die Erkenntnisse aus dieser Spionagetätigkeit waren mitursächlich für den Entschluss Friedrich II., das Kurfürstentum Sachsen ab 1756 anzugreifen und damit den Siebenjährigen Krieg auszulösen.[4][5] Nach Entdeckung des Verrates wurde Menzel in Prag festgenommen. Im nachfolgenden Strafprozess erhielt er 1757 in Warschau eine lebenslange Haftstrafe, die er zunächst in Brünn und später – nach dem Hubertusburger Frieden[6] – ab 1763 auf dem Königstein absaß.[7]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Bernhard von PotenMenzel, Friedrich Wilhelm. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 21, Duncker & Humblot, Leipzig 1885, S. 377.
  2. Friedrich von Bülau: Geheime Geschichten und räthselhafte Menschen, II. Leipzig 1850.
  3. Thomas Carlyle: Geschichte Friedrichs des Zweiten genannt der Große, Vierter Band. Salzwasser Verlag, Paderborn 2011, Lebensgeschichte Friedrich des Großen in sechs Bänden. Nachdruck des Originals von 1928, S. 349–350, 357–367.
  4. Uwe Klußmann, Norbert F. Pötzl (Hrsg.): Die Hohenzollern: Preußische Könige, deutsche Kaiser - Ein SPIEGEL-Buch. 2011, S. 201.
  5. Uwe Klußmann: Seiner Zeit voraus. In: Spiegel Geschichte 2/2011, S. 34, 41. Spiegel Online, abgerufen am 10. Mai 2015.
  6. Allgemeine deutsche Real-Encyklopädie für die gebildeten Stände: Conversations-Lexikon. F.A. Brockhaus Verlag, Leipzig 1827, Band VII, S. 292.
  7. Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 622.