Unter einem Friedmann-Modell oder Friedmann-Lemaître-Modell (benannt nach dem russischen Mathematiker und Meteorologen Alexander Friedmann und dem belgischen Astrophysiker Georges Lemaître)[1] versteht man in der Kosmologie Lösungen der Friedmann-Gleichung, d. h. eine Lösung der Einsteinschen Feldgleichungen mit konstanter Krümmung, die um jeden Punkt räumlich isotrop ist.

Friedmann-Modelle unterscheiden sich durch den Parameter aus der Robertson-Walker-Metrik

  • : positive Krümmung
  • : keine Krümmung, flacher Raum
  • : negative Krümmung

und den Wert der kosmologischen Konstante .

Sonderfälle der Friedmann-Modelle Bearbeiten

Einstein-Kosmos Bearbeiten

Es handelt sich um ein nicht expandierendes oder kontrahierendes, statisches (gegenüber kleinen Änderungen instabiles) Universum mit

 

wobei   ist.[2]:158

Lemaître-Universum Bearbeiten

 

wobei   ein sehr kleiner Parameter ist. Durch die Wahl eines geeigneten   ist die Zeitskala der Expansion des Universums so gedehnt, dass zwischen zwei expandierenden Zeitphasen ein fast statisches Universum besteht.[2]:159

De-Sitter-Modell Bearbeiten

 

Die drei verschiedenen Werte für   ergeben drei mögliche Modelle, die aber nur verschiedene Schnitte derselben Raumzeit sind.[2]:164

Einstein-de-Sitter-Modell Bearbeiten

Das Einstein-de-Sitter-Universum ergibt sich mit

 

Für dieses flache, unendlich ausgedehnte Universum entwickelt sich der Parameter   der Robertson-Walker-Metrik gerade mit  .[2]:160

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Hubert Goenner: Einsteins Relativitätstheorien: Raum, Zeit, Masse, Gravitation. C.H.Beck, 1999, ISBN 978-3-406-45669-5, S. 96 (google.de [abgerufen am 9. April 2012]).
  2. a b c d R. Sexl, H. Urbantke: Gravitation und Kosmologie. 3., korrigierte Auflage. BI-Wissenschaftsverlag, Mannheim 1987, ISBN 3-411-03177-8.