Frauenambulatorium

Teilprojekt des Autonomen Frauenzentrums AFZ an der Mattengasse 27 in Zürich

Das Frauenambulatorium, auch unter dem Namen Frauenambi bekannt, von 1982 bis 2001 genossenschaftlich organisiert, war ein Teilprojekt des Autonomen Frauenzentrums AFZ[1] an der Mattengasse 27 in Zürich, das aus der Frauenbefreiungsbewegung FBB hervorgegangen war. Die Praxis zu frauenspezifischen Gesundheitsfragen und gynäkologischen Problemen war ausschliesslich von Fachfrauen geführt. Die Ärztinnenpraxis und Beratungsstelle gilt als ein Schweizer Pionierprojekt im Bereich der Frauenheilkunde, insbesondere bezüglich der Förderung, Stärkung und Unterstützung von Frauen auf Selbstbestimmung über den eigenen Körper sowie der Hilfe zur Selbsthilfe.

FrauenAmbulatorium
Rechtsform Genossenschaft
1982–2001
danach als Privatpraxis weitergeführt
Gründung 1982
Auflösung 2019
Sitz Mattengasse 27
8005 Zürich
Leitung Verein Frauenambulatorium,
anschliessend Theres Blöchlinger, praktizierende Ärztin
Mitarbeiterzahl 3 bis 6
Branche Frauengesundheitspraxis
Website Frauenambulatorium

Entstehungsgeschichte Bearbeiten

1972 entstand in Zürich als erstes autonomes Frauenprojekt die INFRA, eine Informations- und Beratungsstelle für Frauen. Die Frauenbefreiungsbewegung erkämpfte gemeinsam mit der homosexuellen Frauengruppe das erste autonome Frauenzentrum der Schweiz, das am 1. Juli 1974 an der Lavaterstrasse 4 eröffnet wurde. Als neues Zentrum diente ab 1980 die städtische Liegenschaft an der Mattengasse 27. Neben zahlreichen weiteren Projekten fand ab 1982 das Frauenambulatorium an diesem Standort sein Domizil.

Engagement des Frauenambulatoriums Bearbeiten

Die Frauengesundheitspraxis und Beratungsstelle zu frauenspezifischen Gesundheitsfragen und gynäkologischen Problemen engagierte sich für Frauen insbesondere zur Selbsthilfe, wobei nach deren Leitbild Krankheit als Ausdruck des Lebens wie Gesundheit ebenso interpretiert werden, Mädchen und Frauen beide Zustände indes anders erleben als dies Männer und Jungs tun. Das erklärte Ziel war es, die Selbstbestimmung von Frauen und Mädchen zu fördern, zu stärken und unterstützend zu wirken. Das Frauenambulatorium war Partei für die weibliche Mehrheit, wobei die Grenzen, auch diejenigen der Frauen mit therapeutischer Verantwortung, respektiert werden sollten.[2]

Literatur Bearbeiten

Zitat Bearbeiten

«Zur Thematik der Abtreibung hat das Frauenambulatorium einen wichtigen Beitrag zur Enttabuisierung des Schwangerschaftsabbruchs geleistet.»

Kelechi Mennel[7]

Weblinks Bearbeiten

Nachlass Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Das Frauenzentrum Zürich bei L-WiKI.ch, Wiki zur Lesbengeschichte der Schweiz, abgerufen am 5. Mai 2023
  2. Vgl. Website Frauenambulatorium [1] abgerufen am 1. Januar 2023.
  3. Periodisches Blatt der Genossenschaft Frauen-Ambulatorium der Frauenbefreiungsbewegung Zürich (1981-1988). In: Worldcat, abgerufen am 1. Januar 2023.
  4. Verein Frauenambulatorium stellt sich vor. In: Die Staatsbürgerin: Zeitschrift für politische Frauenbestrebungen. Band (Jahr): 36, 1980, Heft 10–11, S. 3–4. Abgerufen via e-periodica am 1. Januar 2023.
  5. Kelechi Mennel: Selbstbestimmte Frauenheilkunde. Das Frauenambulatorium Zürich. In: Olymp. Feministische Arbeitshefte zur Politik. Heft 10, Juni 1999, S. 52–55. Abgerufen via Frauenarchiv Ostschweiz am 1. Januar 2023.
  6. Theres Blöchlinger: Schwangerschaftsabbruch in der Schweiz: Frauen müssen und können Verantwortung übernehmen. In: Emanzipation. 1. März 1994, Vol. 20 (2), S. 18–19. Abgerufen am 1. Januar 2023.
  7. Kelechi Mennel: Selbstbestimmte Frauenheilkunde. Das Frauenambulatorium Zürich. In: Olymp. Feministische Arbeitshefte zur Politik. Heft 10, Juni 1999, S. 52. Abgerufen via Frauenarchiv Ostschweiz am 2. Januar 2023.