Franz Komlósy (ungarisch Ferenc Komlóssy; * 17. Dezember 1817 in Temesvár; † 13. oder 14. Juli 1892 in Wien[1]) war ein ungarischer[2] Landschafts- und Blumenmaler.

Franz Komlósy

Leben Bearbeiten

Komlósy wurde in eine alte ungarische Familie im Banat geboren.[3] In Wien war er Privatschüler Waldmüllers, ab 1839 studierte er an der Akademie der bildenden Künste. Ab 1848 war er Mitglied des „Pester Kunstvereins“, er soll eine Vorläuferin der Postkarte erfunden haben, als er mit Friedrich Uhl die Gegend um Herkulesbad besuchte.[3] Nach Angaben des Künstlerbiographen István Berkeszi veröffentlichte er später 18 Lithographien in Wien als ein Ergebnis dieser Reise, für die der Text von seinem Reisebegleiter verfasst wurde. Er lebte zeitweise in Temesvár und Prag, in den 1850er Jahren in Türkisch-Kanizsa. Ab 1861 leitete er eine Privatschule für Malerei in Temesvár.

Um 1865 übersiedelte er nach Wien. Komlósy war künstlerisch anerkannt, lebte jedoch in schwierigen materiellen Verhältnissen.[3] Obwohl er überwiegend als Landschafts- und Blumenmaler betrachtet wird, seine Bilder der Rosen im Schönbrunner Park gelten als hervorragende botanische Studien, verdiente er seinen Lebensunterhalt vor allem mit dem Malen von Heiligenbildern und Porträts, von denen einige bis heute in Privatbesitz erhalten geblieben sind. Ab 1889 litt er unter einem psychischen Leiden, er starb 1892 und wurde am Wiener Zentralfriedhof begraben.

Komlósy war seit 1847 mit Johanna Catharina „Jenny“ Bousifet de Moricourt (1818–1909) verheiratet.[3] Seine Tochter Irma sowie seine Söhne Franz (1857–1912) und Eduard (1862–1942) waren ebenfalls Maler.

Ein Teil seiner Werke befindet sich heute in der Abteilung für bildende Künste des Banater Nationalmuseums.

Literatur Bearbeiten

  • Georg Wacha: Komlósy (Komlóssy), Franz. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 4, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1969, S. 102.
  • Ilona Miklósik: Bánsági művészek biedermeier portréi. Melegh Gábor és Komlóssy Ferenc képei a temesvári Bánsági Múzeum gyűjteményében (= Magyar Régészeti és Művészettörténeti Társulat [Hrsg.]: Művészettörténeti Értesítő. Band 1–2). Akadémiai Kiadó, Budapest 2003, S. 145–151.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Franz Komlósy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Komlóssy Ferenc. In: Komlóssy család. (ungarisch).

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Die Sekundärliteratur bevorzugt einhellig den 14. Juli 1892. Die zeitgenössische Presse und die Matriken (etwa Sterbebuch Wien St. Karl, tom. XV, fol. 109 – Faksimile) nehmen ein Todesdatum am 13. Juli 1892 an.
  2. Komlósy verbrachte zwar einen großen Teil seines Lebens in Wien, war aber bei seinem Tod nach Türkisch-Kanizsa (damals ungarisch) zuständig (Sterberegister Wien, 1892, S. 4845).
  3. a b c d Marianne Baumgartner: Irma Komlósy (Johanna Maria Komlossy). In: Der Verein der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen in Wien (1885–1938). Böhlau, Wien / Köln / Weimar 2015, ISBN 978-3-205-79702-9, S. 310 f.