Filippo Azzaiolo

italienischer Sänger und Komponist

Filippo Azzaiolo (* um 1535 in Bologna; † nach 1569 ebenda (?)) war ein italienischer Sänger und Komponist.[1]

Leben Bearbeiten

Über seinen Werdegang ist wenig bekannt.[1] Man kann davon ausgehen, dass er in seiner Geburtsstadt ab etwa 1557 als Sänger aktiv war und dort auch sein gesamtes Leben verbracht hat.[1]

Werke (Auswahl) Bearbeiten

Zu seiner Zeit war in Norditalien die Villotta, ein durchkomponiertes vierzeiliges volkstümliches Lied von tänzerischem Charakter, dessen Ursprung wohl in Venedig lag, sehr beliebt. Azzaiolo schuf neben einigem anderen drei Bände dieser Werke, die darin als Villotte alla Padoana bezeichnet sind.[1] Er greift auf Melodien oberitalienischer Volkslieder zu, und stellt für diese in unserer Zeit eine wichtige Quelle dar.[2]

  • Il primo libro di Villotte alla padoana con alcune napolitane a quatro voci, Venedig, 1557 (enthält u. a. Kompositionen von Vincenzo Ruffo und B. Spontone)
    • Darin enthalten ist die Canzona E me levai d’una bella mattina in einem vierstimmigen Satz.
  • Il secondo libro di Villotte del fiore alla padoana con alcune napolitane e madrigali a quatro voci, Venedig, 1559 (enthält u. a. Stücke von Jakob Arcadelt, A. Ganassi und G. T. Lambertini)
  • Di Filippo Azaiolo bolognese il terzo libro delle villotte del fiore a quatro voci, Venedig, 1569 (enthält u. a. Stücke von P. Casanuova und B. Pifaro)
    • Darin enthalten ist die Canzona E me levai d’una bella mattina in einem achtstimmigen Satz.

Girometta, senza te ist wohl das bekannteste Beispiel. Girolamo Frescobaldi legte es seinem Capriccio sopra la Girometa zu Grunde (1639 erschienen in Fiori Musicali in Venedig)

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d Sergio Martinotti, 1973: Filippo Azzaiolo.
  2. Bernhard Janz: Aagaard, (Hans) Thorvald. In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. 2. Auflage. Personenteil 1. Bärenreiter, Metzler, Kassel/Basel/London/New York/Prag/Stuttgart/Weimar 1999, ISBN 3-7618-1111-X, Sp. 1239 f.