Feuer, Wasser und Posaunen

Film von Alexander Arturowitsch Rou (1968)

Feuer, Wasser und Posaunen (Originaltitel: russisch Огонь, вода и… медные трубы, Ogon, woda i… mednyje truby) ist ein sowjetischer Märchenfilm aus dem Jahr 1968[2], der verschiedene Figuren und Geschichten der slawischen Folklore wie Kaschtschei (Gerippe Unsterblich) und die Hexe Baba Jaga aufgreift.

Film
Titel Feuer, Wasser und Posaunen
Originaltitel Огонь, вода и… медные трубы
(Ogon, woda i… mednyje truby)
Produktionsland Sowjetunion
Originalsprache Russisch
Erscheinungsjahr 1968
Länge 81 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Alexander Rou
Drehbuch Nikolai Erdman,
Michail Wolpin
Produktion ZFfKuJf „Maxim Gorki“
Musik Nikolai Budaschkin
Kamera Dmitri Surenski
Besetzung

Handlung Bearbeiten

Es gibt ein russisches Sprichwort in Anlehnung an das angekündigte Geschehen in der Offenbarung des Johannes: „Man muss Feuer, Wasser und Posaunen überstehen.“ Das bedeutet, man muss die Herausforderungen des Lebens meistern, Erfahrungen sammeln und seinen Willen stärken.

Währenddessen möchte das Gerippe Unsterblich die Tochter der Hexe Baba-Jaga heiraten. Als er aber durch zwei magische Äpfel, ein Hochzeitsgeschenk, wieder verjüngt wird, jagt er die Braut davon. Auf der Suche nach einer Jüngeren macht ihn einer seiner Diener auf Aljonuschka aufmerksam, die er kurzerhand entführen lässt. Sie weist seine Werbungsversuche jedoch zurück und wird darauf hin ins Turmverlies gesperrt.

Aljonuschkas Liebster, der junge Köhler Wasja, und ihre Ziege Weißchen machen sich unterdessen auf den Weg, die Entführte zu befreien und kommen zufällig zum Palast des Zaren Fedul VI., der gerade in Flammen steht. Wasja kann die Zarentochter retten und soll sie deswegen heiraten. Er verzichtet, woraufhin die verkleideten Diener des Gerippes den Monarchen überreden, ihn zur Strafe ins Meer werfen zu lassen. Dort trifft Wasja auf den stets gelangweilten Meerkönig, dem zu seiner Zerstreuung jedes Jahr die schönste Jungfrau eines Küstenlandes geopfert werden muss. Wasja bringt dem Meerkönig das Lesen bei, womit er sich künftig die Zeit vertreiben kann. Dafür erringt der Köhler für sich und die Schönheiten die Rückkehr ans Land. Dort wird er vom ganzen Volk geehrt und zum künftigen Ehemann der Zarentochter erkoren. Wasja lässt sich zunächst von den „Posaunen des Ruhms“ blenden und wird eitel. Als während des Verlobungsbankettes Weißchen von einem Teller springt, erinnert er sich Aljonuschkas und macht sich wieder auf den Weg.

Von Baba-Jaga erfährt er, wie das Gerippe Unsterblich besiegt werden kann. Wasja gelingt es, ihn zu überwinden und seine Geliebte zu befreien. Als die Diener des Gerippes ihn zu dessen Nachfolger ernennen möchten, flieht er mit Aljonuschka und Weißchen.

Anmerkungen Bearbeiten

Feuer, Wasser und Posaunen hatte am 29. Dezember 1968 seine sowjetische Premiere.[3] Am 13. Dezember 1968 wurde er in der DDR erstaufgeführt und am 27. Oktober 1989 erschien er erneut in den Kinos. Im Fernsehen lief er erstmals am 9. Dezember 1984 im 2. Programm des Fernsehens der DDR und am 4. April 1994 im bundesdeutschen Fernsehen auf ORB.[4]

In den Credits der deutschsprachigen Fassung ist Wera Altaiskaja als Darstellerin der Baba Jaga genannt,[5] tatsächlich spielte sie aber deren Tochter. Zudem wurde die Handlung leicht gekürzt: In der Originalfassung beginnt der Film damit, wie Aljonuschka und Wassja von einem Wolf bedroht werden. Nachdem Wassja den Wolf verjagt hat, stellt sich heraus, dass es sich bei diesem um den Diener von Gerippe Unsterblich, Schwarzkopf, handelt. Eine weitere Szene, in der Aljonuschka im Turm singt, fehlt ebenfalls.

Die von Nikolai Budaschkin komponierte Filmmusik wurde beim vierten Allunionsfilmfestival 1970 in Minsk prämiert.

Synchronisation Bearbeiten

Den Dialog der DEFA-Synchronisation schrieb Günter Neubert, die Regie übernahm Margot Seltmann.

Rolle Darsteller Synchronsprecher
Aljonuschka Natalja Sedych Ursula Staack
Wassja Alexei Katyschew Wolfgang Ostberg
Kaschtschei, Gerippe Unsterblich Georgi Milljar Herwart Grosse
Baba Jaga Georgi Milljar Hannes W. Braun
Schwarzbart Lew Potjomkin Hans Hardt-Hardtloff
Kahlkopf Alexander Chwylja A. P. Hoffmann
Holzauge Anatoli Kubazki Werner Kamenik
Fedul VI. Leonid Charitonow Fred Mahr
Sofjuschka Musa Krepkogorskaja Ingeborg Krabbe
Hauptfeuerwehrmann Alexei Smirnow Maximilian Larsen
Meer-Zar Pawel Pawlenko Fritz Links
Zar Michail Pugowkin Helmut Müller-Lankow
Zarin Lidija Koroljowa Hilde Kneip
Zarentochter Inga Budkewitsch Irmelin Krause
Märchenerzählerin Anastassija Sujewa Else Wolz

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Freigabebescheinigung für Feuer, Wasser und Posaunen. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, August 2004 (PDF; Prüf­nummer: 72 027 DVD).
  2. Vgl. Feuer, Wasser und Posaunen auf S. 183–191 in 77 Märchenfilme - Ein Filmführer für jung und alt (Hrsg.) Eberhard Berger, Joachim Giera u. a. Henschel Verlag GmbH; Berlin 1990; ISBN 3-362-00447-4
  3. Angaben zur Veröffentlichung auf kino-teatr.ru, abgerufen am 10. Dezember 2017
  4. Feuer, Wasser und Posaunen. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 10. Dezember 2017.
  5. Filmcredit zur DVD Feuer, Wasser und Posaunen, Icestorm Entertainment GmbH, 2011