Farhot

Musikproduzent für Pop- und Rapmusik

Farhot (* 1982 oder 1983[1]; bürgerlich: Farhad Samadzada) ist ein in Afghanistan geborener[2] Musikproduzent für Pop- und Rapmusik aus Hamburg.[3] Er bildet mit Bazzazian das Produzentenduo Die Achse.

Biografie Bearbeiten

Sein erstes eigenes Tonstudio baute er einst im elterlichen Keller in Hamburg-Neuwiedenthal.[3] Er begann ein Studium der Musikwissenschaft an der Universität Hamburg, brach es aber zugunsten seiner Karriere ab. Einem größeren Publikum wurde er Anfang der Nullerjahre als Stammproduzent der Soul-Sängerin Nneka bekannt.[4] Von ihr stammt sein Spitzname Kabul Fire.[5]

2013 erschien sein Debütalbum Kabul Fire Vol. 1, das er auf Anraten eines Freundes zusammenstellte. Drei Jahre später folgte mit der EP 420 die erste Veröffentlichung seines verspielten Projekts Fuchy. Die 2021 erschienene zweite Ausgabe von Kabul Fire ist maßgeblich von afghanischen Filmen inspiriert, besonders denen von Siddiq Barmak. Dieser erlaubte ihm auch, Ausschnitte aus seinen Filmen musikalisch zu verwerten. Darüber hinaus verwendete er Sätze der Künstlerin Moshtari Hilal, Samples des Sängers Ahmad Zahir und ein vom Freiheitskämpfer Ahmad Schah Massoud eingesprochenes Gedicht.[5] Das Album wurde beispielsweise in der britischen Tageszeitung The Guardian besprochen.[6]

Er ist der Gründer von Kabul Fire Records[7] und hat unter anderem für Kano, Talib Kweli, Selah Sue, 113, LOC, Haftbefehl, Max Herre, Xatar, Audio88, Fynn Kliemann, Yassin, Lizzo und Rita Ora gearbeitet. Zu seinen Lieblingsmusikern gehören RZA, Dr. Dre und Beth Gibbons.[4]

Diskografie Bearbeiten

Als Produzent (Auswahl) Bearbeiten

Als Farhot Bearbeiten

  • 2013: Kabul Fire Vol. 1
  • 2021: Kabul Fire Vol. 2

Als Fuchy Bearbeiten

  • 2016: 420 (EP)
  • 2019: Praliné

Mit Die Achse Bearbeiten

  • 2018: Angry German (EP)
  • 2019: Hooligan (EP)

Auszeichnungen Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Frederike Arns: Chabos wissen, wer der Farhot ist. In: Hamburger Morgenpost. 4. Februar 2017, abgerufen am 9. Januar 2022.
  2. Farhot im Gespräch. 4. Oktober 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. Oktober 2016; abgerufen am 4. Juli 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.intro.de
  3. a b laut.de-Biographie Farhot. 20. Mai 2016, abgerufen am 1. Juni 2016.
  4. a b ByteFM - Farhot. Abgerufen am 1. Juni 2022.
  5. a b „Ich gehöre überall hin“. In: Der Tagesspiegel Online. 2. Februar 2021, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 1. Juni 2022]).
  6. Farhot: Kabul Fire Volume 2 review – gut-shaking sonic collage | Ammar Kalia's global album of the month. 8. Januar 2021, abgerufen am 1. Juni 2022 (englisch).
  7. Kabul Fire Records. 4. Oktober 2016, abgerufen am 6. Juli 2020.
  8. Ruth Schneeberger: Musikautorenpreis in Berlin: Wer die Hits schreibt. In: Süddeutsche Zeitung. 22. Mai 2015, abgerufen am 9. Januar 2022.
  9. Künstler des Jahres: Udo Lindenberg mit Hamburger Musikpreis geehrt. In: Rolling Stone. 24. November 2016, abgerufen am 9. Januar 2022.