Das FameLab ist ein internationaler Wettbewerb zur Wissenschaftskommunikation für Studierende und junge Wissenschaftler. Die Gewinner aus den verschiedenen Ländern treten bei einem jährlichen internationalen Finale beim Cheltenham Science Festival gegeneinander an.

Format Bearbeiten

 
Vortrag beim Regionalentscheid des FameLab Hessen im Jahr 2014

Das FameLab Vortragsformat wurde im Jahr 2005 von Cheltenham Festivals entwickelt und wird seitdem in Kooperation mit British Council weltweit organisiert. Beim FameLab treten Studierende und junge Wissenschaftler aus den Natur- oder Ingenieurwissenschaften in einem Vortragswettbewerb gegeneinander an. Sie haben jeweils nur drei Minuten Zeit, ihr Thema zu präsentieren. Es dürfen keine Präsentationsfolien verwendet werden, aber alle Hilfsmittel die die Teilnehmenden selbstständig mit auf die Bühne bringen können. Die Bewertung der Vorträge erfolgt durch eine Jury, typischerweise zusammengesetzt aus Vertretern aus Wissenschaft und Medien. Die Jury benotet nach den Kriterien Inhalt, Struktur und Charisma. Von der grundsätzlichen Ausrichtung ähnelt das FameLab in einigen Aspekten dem Science-Slam, unterscheidet sich aber durch die kürzere Vortragsdauer, dem Verbot von Folien und der Bewertung durch eine Jury anstatt durch das Publikum.[1]

FameLab International findet jährlich in ca. 30 Ländern weltweit statt. Seit 2007 haben weltweit insgesamt über 10000 Teilnehmende bei FameLab International mitgemacht.[2] In den meisten Ländern finden als erste Stufe regionale Vorentscheide statt. Die Sieger treten dann in einem nationalen Finale gegeneinander an. Die Gewinner aller nationalen Finalrunden treffen dann beim FameLab International im Vereinigten Königreich beim Cheltenham Science Festival gegeneinander an.[3]

FameLab Deutschland Bearbeiten

Seit 2011 finden auch jährliche FameLab-Wettbewerbe in Deutschland statt. Die Bielefeld Marketing GmbH organisiert das Format gemeinsam mit dem British Council in Deutschland und koordiniert die regionalen Vorentscheide und das jährliche Deutschlandfinale.[4]

Gewinner Bearbeiten

Jahr Sieger[5] Beitrag
2011 Carsten Graf von Westarp Nur die Liebe zählt[6]
2012 Timo Sieber Zellreprogrammierung mit dem Nudelholz[7]
2013 Thien Ngoc Tran Nguyen Bakterien beim Plaudern stören[8]
2014 Anna Stöckl Warum können Motten im Dunkeln eigentlich so gut sehen?[9]
2015 Dong-Seon Chang What makes humans special?[10]
2016 Hanzey Yasar Mit Nanokugeln gegen Allergien[11]
2017 Olga Sin How a brainless worm could help to cure brain diseases[12]
2018 Dr. Veli Vural Uslu crayfish against cancer[13]
2019 Thora Schubert Carbon Capture and Storage - der Retter in der Not?[14]
2020 Nicola Ganter Pimp My Part[15]
2021 Stefan Golfier Unser entknotetes Erbgut[16]
2022 Christian Scharun Methan aus der Nordsee – Ein Fall für EDGAR und WALLACE[17]

Literatur Bearbeiten

  • Science Slam: Wettbewerb für junge Wissenschaftler. Eisenbarth, Britta; Weißkopf, Markus. In: Handbuch Wissenschaftskommunikation. VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2012. S. 155–163. ISBN 978-3-531-17632-1
  • Zarkadakis, George. FameLab: A talent competition for young scientists. Science Communication, 2010, 32. Jg., Nr. 2, S. 281–287.
  • Giles, Jim. Scientists speak out in search of fame and fortune. Nature, 2005, 434. Jg., Nr. 7036, S. 947–947.

Weblinks Bearbeiten

Commons: FameLab – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Famelab Homepage (Memento des Originals vom 21. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cheltenhamfestivals.com (englisch). Abgerufen am 19. April 2016.
  2. FameLab: science communication competition. British Council. Abgerufen am 8. April 2019.
  3. Die Regionalentscheide. British Council. Abgerufen am 19. April 2016.
  4. FameLab. British Council Deutschland. Abgerufen am 8. April 2019.
  5. https://www.britishcouncil.de/famelab/finalisten/alumni
  6. Thomas GÜNtter: Nur die Liebe zählt. In: nw.de. 11. April 2011, abgerufen am 17. Februar 2024.
  7. famelabgermany: FameLab Germany Finale, 1. Platz, Dr. Timo Sieber: "Zellreprogrammierung mit dem Nudelholz" auf YouTube, 5. April 2012, abgerufen am 25. Februar 2024 (Laufzeit: 4:34 min).
  8. famelabgermany: FameLab Germany Finale 2013 - Thien Ngoc Tran Nguyen - Erster Platz auf YouTube, 14. Mai 2013, abgerufen am 25. Februar 2024 (Laufzeit: 3:17 min).
  9. famelabgermany: FameLab 2014 - Siegerin Anna Stöckl im Finale auf YouTube, 16. Mai 2014, abgerufen am 25. Februar 2024 (Laufzeit: 3:42 min).
  10. famelabgermany: FameLab 2015 - Dong-Seon Chang gewinnt das Deutschlandfinale auf YouTube, 22. Mai 2015, abgerufen am 25. Februar 2024 (Laufzeit: 3:34 min).
  11. famelabgermany: Mit Nanokugeln gegen Allergien - Hanzey Yasar gewinnt FameLab Germany 2016 auf YouTube, 18. Mai 2016, abgerufen am 25. Februar 2024 (Laufzeit: 3:12 min).
  12. British Council Germany: How a brainless worm could help to cure brain diseases - Olga Sin wins FameLab Germany Final 2017 auf YouTube, 4. Mai 2017, abgerufen am 25. Februar 2024 (Laufzeit: 3:46 min).
  13. British Council Germany: crayfish against cancer - Uladzimir Barayeu - FameLab Final 2018 auf YouTube, 24. Mai 2018, abgerufen am 25. Februar 2024 (Laufzeit: 3:36 min).
  14. British Council Germany: Thora Schubert - Carbon Capture and Storage – der Retter in der Not? - FameLab Bielefeld 2019 auf YouTube, 10. Mai 2019, abgerufen am 25. Februar 2024 (Laufzeit: 3:53 min).
  15. famelabgermany: FameLab Finale 2020 Nicola Ganter, Institut für Produktentwicklung iPEG Leibniz Universität Hannover auf YouTube, 19. Juni 2020, abgerufen am 25. Februar 2024 (Laufzeit: 2:59 min).
  16. famelabgermany: Stefan Golfier, Max Planck Institute of Molecular Cell Biology & Genetics: How to untangle your DNA auf YouTube, 18. Mai 2021, abgerufen am 25. Februar 2024 (Laufzeit: 3:45 min).
  17. famelabgermany: Platz 1 und Publikumspreis "Methan aus der Nordsee..." Dr Christian Scharun "FameLab Karlsruhe 2022" auf YouTube, 28. April 2022, abgerufen am 25. Februar 2024 (Laufzeit: 3:20 min).