Félix Bédouret

Schweizer Fussballspieler

Félix Bédouret (* 1897; † 30. Juni 1955 in Genf) war ein Schweizer Fussballspieler. Er gewann mit dem Servette FC zweimal den Schweizer Meistertitel. Zudem absolvierte er zwei Spiele für die Schweizer Nationalmannschaft und gewann mit dieser bei den Olympischen Sommerspielen 1924 die Silbermedaille.

Félix Bedouret (sitzend ganz rechts), Teil der Servette-Meistermannschaft von 1922.
Félix Bédouret
Personalia
Geburtstag 1897
Geburtsort Saint-Gervais, Frankreich
Sterbedatum 30. Juni 1955
Sterbeort GenfSchweiz
Position Linker Flügelstürmer
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1915–1923 Servette FC
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1921–1924 Schweiz 2 (0)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Karriere Bearbeiten

Bédouret debütierte für Servette am 12. September 1915 in einem Freundschaftsspiel gegen Club Athlétique de Genève[1], ehe er im Startspiel zur neuen Saison 1915/16, am 3. Oktober 1915, beim 7:1-Heimsieg gegen Stella Fribourg seinen Einstand in der Serie A gab[2]. Im französischen Saint-Gervais, im Schatten des Mont-Blanc, geboren, wo seine Mutter ein Café betrieb. Er sang nicht ohne Talent den Tenor und spielte leidenschaftlich Theater, während er beruflich erfolgreich für eine Genfer Bank tätig war. Und er spielte Fussball für Servette. Ein stämmiger, aber laufstarker[3] linker Flügelspieler, der bald nach seinem Debüt Stammspieler wurde. Servette war zu dieser Zeit bereits eine hochdekorierte Mannschaft um die Veteranen Marcel Henneberg, Maurice „Kiki“ Henneberg und Otto Fehlmann, die schon über ein Jahrzehnt für die Grenats ihre Knochen hingehalten hatten. Er feierte mit den Genfern 1918 den Schweizer Meistertitel, nachdem er im entscheidenden Finalspiel in Zürich gegen den Ostmeister St. Gallen zum 4:0-Endstand getroffen hatte. Es folgten zwei weitere Westschweizer Meistertitel, er musste mit den Genfern aber in den Finalspielen 1919 Etoile La Chaux-de-Fonds und 1920 den hochfavorisierten Berner Young Boys den Vortritt überlassen.

Bédouret stand im Januar 1920 erstmals im erweiterten 30-Mann-Kader der Schweizer Nationalmannschaft[4], sein Länderspiel-Debüt machte er dann am 6. November 1921 in der heimischen Charmilles beim 1:1 gegen Italien, Schweizer Torschütze war sein langjähriger Sturmpartner bei Servette, Robert Pache. 1921 folgte unter dem neuen, hauptberuflichen Trainer Teddy Duckworth, ein Engländer, der vierte Westschweizer Meistertitel in Serie, in den Finalspielen blieben die Grenats gegen YB und den neuen Meister GC aber chancenlos. Der Schweizer Meistertitel folgte ein Jahr später, 1922, nachdem sich Servette gegen Luzern und die Blue Stars durchgesetzt hatte. Er erzielte beim 2:0-Sieg gegen Luzern auf dem Basler Landhof vor 6‘000 Zuschauern das zweite Tor nach einem Sololauf und sicherte so den Genfern den Meistertitel. 1923 stand Servette erneut in der Finalrunde, wo die Grenats allerdings den Young Fellows und dem FC Bern unterlagen.

Im Herbst 1923 siedelte der Devisenhändler berufshalber nach Paris um. 1924 stand er im Schweizer Aufgebot für die Olympischen Spiele in seiner neuen Wahlheimat. Er kam im zweiten Spiel, beim 1:1 gegen die Tschechoslowakei, zum Einsatz, es war sein zweites und letztes Länderspiel. Die Schweiz holte sich schliesslich die Silbermedaille.

Im Januar 1930 fahndete die Pariser Polizei öffentlich nach ihm[5]. Er sollte zusammen mit einem Geschäftspartner Kunden veruntreut und ungedeckte Checks über beträchtliche Summen ausgestellt haben. In der Westschweizer Presse wurde geschrieben, dass die Tat nicht überraschen konnte. Er habe schon immer von einem Platz an der Sonne der Finanzwelt geträumt und ging deshalb nach Paris, wo er dann auch eine brillante Karriere machte und eine eigene Bank gründete, ehe dem schnellen Vermögen der rasche Absturz folgte. Im gleichen Jahr wurde auch sein ehemaliger Sturmkollege Pache, der mittlerweile in Deutschland für den FSV Frankfurt spielte, in Frankfurt wegen einer Kokain-Affäre verhaftet. Seit 1928 verheiratet, verstarb Bédouret am 30. Juni 1955 in Genf.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. La Tribune de Genève. 4. September 1915, S. 3 (französisch): „Au Servette les frères Gonçalvès dont on dit grand bien et Bédouret un jeune feront leurs débuts (…)“.
  2. La Tribune de Genève. 2. Oktober 1915, S. 3 (französisch).
  3. Spielbericht Etoile - Servette (0:1). In: La Sentinelle. 13. November 1922, S. 2 (französisch): « Bédouret, quoique corpulent, possède une belle course et donna fort à faire à Probst. »
  4. Notre équipe nationale de football-association. In: L'Impartial. 17. Januar 1920, S. 3 (französisch).
  5. Deux banquiers en fuite. In: Gazette de Lausanne. 10. Januar 1930, S. 6 (französisch).