Eva Poll

deutsche Galeristin und Kuratorin

Eva Poll (* 12. August 1938 in Aachen) ist eine deutsche Galeristin und Kuratorin.

Eva Poll (2009)

Leben und Werk Bearbeiten

Eva Poll wuchs in Aachen auf, wo sie nach dem Abitur an der Pädagogischen Hochschule Aachen eine Ausbildung zur Grundschullehrerin abschloss. Von 1959 bis 1963 war sie im benachbarten Stolberg an einer Volksschule für Jungen tätig. 1963 heiratete sie Lothar C. Poll und zog nach Berlin. Dort unterrichtete sie als Lehrerin an einer Grundschule in Berlin-Neukölln, bis 1966 ihre Tochter Nana geboren wurde. 1968 gründete sie mit ihrem Ehemann in der Charlottenburger Niebuhrstraße die Galerie Poll, die aus der Freundschaft mit den Künstlern von Großgörschen 35 hervorging.

Kunst- und kulturpolitisches Engagement Bearbeiten

 
Eva Poll (2012)

1969 war Eva Poll Mitbegründerin und von 1976 bis 1982 Vorsitzende der Interessengemeinschaft Berliner Kunsthändler (der Vorgängerin des heutigen Landesverbandes), die Ende der 1960er Jahre parallel zu Köln in Berlin die ersten Messen für zeitgenössische Kunst veranstaltete. Danach war sie einige Jahre im Kunstbeirat des Senats tätig, hat die Vergabe des Otto-Nagel-Preises, mit Ausstellung und Förderstipendium, mit initiiert. Sie arbeitet u. a. im Vorstand des von Günter Grass gestifteten Daniel-Chodowiecki-Preises, in der von ihr 1986 mit gegründeten Kunststiftung Poll und hat als Kuratorin zahlreicher Ausstellungen in Museen in Deutschland und im europäischen Ausland sowie in Goethe-Instituten weltweit Zeichen gesetzt.[1] Des Weiteren sitzt sie auch im Vorstand der Morgenstern-Stiftung.

Auszeichnungen Bearbeiten

  • 1993: Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland als „Wegbereiterin der realistischen Malerei“ (so der ehemalige Kultursenator Ulrich Roloff-Momin zur Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik).[2]
  • 2008: Ehrenpräsidentschaft des Landesverbandes Berliner Galerien[3]

Herausgeberschaft (Auswahl) Bearbeiten

Mitgliedschaften Bearbeiten

Neuer Berliner Kunstverein (N.B.K.), Freundeskreise des Deutschen Theaters, des Hauses am Waldsee, der Berlinischen Galerie.

Literatur Bearbeiten

  • Viele Krokodile - 25 Jahre Kunst in Berlin. Berlin 1993.
  • Thea Herold: Die Poll-Position. In: Berliner Zeitung, 25. August 2009.
  • Christiane Meixner, Weil sie an die Künstler glauben. Die Galerie Poll gibt es seit fast 50 Jahren, inzwischen ist sie ein Generationenprojekt: ein Gespräch zur Situation in Berlin. In: Der Tagesspiegel, Nr. 22875, 10. September 2016, S. 29.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Veit Stiller: Politisches Denken bleibt – Die Galerie Eva Poll ist eine Institution über Berlin hinaus. In: Die Welt, 14. Juli 2006.
  2. Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland für die Berliner Galeristin Eva Poll. In: Wochendienst, Pressestelle der Senatsverwaltung für kulturelle Angelegenheiten Berlin, 14. Mai 1993, Nr. 19/93, S. 9. Realismus ist doch nicht passé.@1@2Vorlage:Toter Link/www.poll-berlin.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Berliner Zeitung, 7. Mai 1993. Verdienstkreuz für Berliner Galeristin Eva Poll.@1@2Vorlage:Toter Link/www.poll-berlin.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF) In: Berliner Morgenpost, 4. Mai 1993.
  3. poll-berlin.de@1@2Vorlage:Toter Link/www.poll-berlin.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF)