Eugen Fischer (Chemiker)

deutscher Chemiker und Fabrikant

Eugen Fischer (* 13. Juli 1854 in Wiblingen; † 2. August 1917 in Tirol) war ein deutscher Chemiker und Fabrikdirektor.

Eugen Fischer

Leben Bearbeiten

Eugen Fischer studierte Chemie in Stuttgart und Zürich. In Stuttgart wurde er Mitglied der Burschenschaft Alemannia Stuttgart. Nach einer Promotion habilitierte er sich in Stuttgart.

Von 1881 bis 1887 arbeitete er bei den Hoechster Farbwerken im Bereich Indigofarbstoffe. Hier trat er als Erfinder von Verfahren zur Erzeugung von künstlichem Indigoblau hervor.

1887 wechselte er wieder kurz zur TH Stuttgart und wurde bald von Wilhelm Kalle in die Chemische Fabrik Kalle geholt. Bewährt durch den Aufbau einer fabrikmäßigen Herstellungskette von Indigosalz wurde Fischer 1894 zum Leiter der Fabrikationsbetriebe berufen. Unter ihm als technischen Leiter der Firma wurden insbesondere neue Azofarbstoffe entwickelt.

1904 wurde die Firma in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, in der Wilhelm Ferdinand Kalle als kaufmännischer Vorstand und Fischer als technischer Vorstand die Leitung innehatten. Die Umwandlung erfolgte bereits in Erwartung von zukünftigen Fusionen, wie sie schließlich 1926 mit der Eingliederung in die I.G. Farben vollzogen wurde.

Während eines Urlaubs in den Tiroler Alpen verunglückte Fischer bei einer Wanderung zum Hohen Riffler. Sein Sohn Hans Fischer, der spätere Nobelpreisträger, konnte ihn zwar sichern, aber nicht alleine retten. Eugen Fischer verstarb, ehe sein Sohn Hilfe holen konnte.

Fischer war Senator der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften.

Ehrung Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Otto Renkhoff: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten. 2. Auflage. Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 1992. ISBN 3-922244-90-4, S. 191, Nr. 1073.
  • Alfred Treibs: Das Leben und Wirken Hans Fischers (PDF; 22,1 MB), verlegt von der Hans-Fischer-Gesellschaft e. V.
  • Heinrich Voelcker: 75 Jahre Kalle: ein Beitrag zur nassauischen Industrie-Geschichte 1863–1938, Wiesbaden-Biebrich, 1938

Weblinks Bearbeiten