Emil Lode (* 2. August 1906 in Haida, Österreich-Ungarn; † 19. April 1986 in Waldkraiburg[1]) war ein deutscher Unternehmer und Mitgründer der Stadt Waldkraiburg.

Leben und Wirken Bearbeiten

Nach der Schulausbildung und Lehre gründete er 1932 in Böhmisch Leipa in der Tschechoslowakei eine Spedition, deren Sitz er nach der Bildung des Reichsgaus Sudetenland und der Zerschlagung der Tschechoslowakei 1939 nach Prag verlegte.

Er war Mitglied der SdP, die 1938 von der NSDAP übernommen wurde.[2]

Nach Kriegsende 1945 wurde er inhaftiert, ihm gelang die Flucht nach Bayern. Im März 1946 besuchte er das in einem Waldgebiet bei Kraiburg gelegene Werksgelände des früheren Rüstungsunternehmens Deutsche Sprengchemie GmbH (DSC), das den Namen Werk Kraiburg trug. Im darauffolgenden Monat April 1946 legte er eine Denkschrift über die Zukunft dieses früheren Werksareals vor und wurde somit zu einem der Gründer der späteren Stadt Waldkraiburg. 1947 gründete er mit sieben anderen Unternehmern die „Arbeitsgemeinschaft der Industrien im Werk Kraiburg“, aus der später die „Industriegemeinschaft Werk Kraiburg/Inn“ hervorging.

Im November 1947 lud er gemeinsam mit Walter Brand sieben ehemalige sudetendeutsche politische Aktivisten und frühere SdP-Mitglieder nach Waldkraiburg ein. Sie gründeten die Vorläuferorganisation des Witikobundes, um Vertreter der völkischen Sudetendeutschen zusammenzuführen. 1950 trat Lode in den neugegründeten Witikobund ein.

Er gehörte 1953 zu den Mitbegründern der Ortsgruppe Waldkraiburg der Sudetendeutschen Landsmannschaft.

1959 gründete Lode seine Speditionsfirma wieder, nachdem er zuvor in Waldkraiburg eine Knopffabrik aufgebaut und betrieben hatte. Für die Spedition Lohse wurde 1977 ein neues Betriebsgebäude eingeweiht.

Ehrungen Bearbeiten

1971 erhielt er das Bundesverdienstkreuz verliehen. Außerdem erhielt er den Bayerischen Verdienstorden. In Waldkraiburg wurde eine Straße nach ihm benannt.

Literatur Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 20. September 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/igw-waldkraiburg-aschau.de Chronik der Industriegemeinschaft Waldkraiburg die wichtigsten Daten zur Waldkraiburger Wirtschaftsgeschichte
  2. Georg Herde, Alexa Stolze: Die Sudetendeutsche Landsmannschaft: Geschichte, Personen, Hintergründe, eine kritische Bestandsaufnahme. 1987, S. 114.