Eberhard Karl Seifert (* 17. Oktober 1945 in Erfurt) ist ein Bio-Ökonom und arbeitet zum Schwerpunkt Nachhaltigkeit, Ökologische Ökonomie und Umweltmanagement. Seine wirtschaftswissenschaftliche Laufbahn begann er mit dem Studium an der Universität Hamburg (Diplom-Volkswirt) und seiner Dissertation 1985 an der Bergischen Universität Wuppertal mit einem Thema zur Arbeitszeitentwicklung.[1]

Leben Bearbeiten

Er war 1992 Gründungsmitglied des neuen Wuppertal Instituts und damit in die Agenden des Präsidialbereich bei Ernst Ulrich von Weizsäcker eingebunden.[2] Darüber hinaus ist er Mitbegründer des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (iöw) Berlin und der European Association for Bioeconomic Studies (EABS). Seit 1992 ist er in der internationalen Umweltmanagement-Normung in diversen Funktionen tätig, unter anderem als Vorsitzender des Deutschen Industrienorm (DIN)-Ausschusses für „climate change“. Er lehrte an mehreren Hochschulen, »Ecological Economics and Environmental Management« an der Wirtschaftsuniversität Wien sowie an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Berlin, ist Mitglied im Institut für ökologische Betriebswirtschaft der Universität Siegen.

Eberhard K. Seifert ist Präsident der Deutschen Gesellschaft für Warenkunde und Technologie (DGWT).[3] Er ist Mitglied in internationalen Netzwerken und Arbeitsgruppen, Lenkungsausschüssen und Institutionen sowie im deutschen VDI-Ausschuss zur Erarbeitung von Richtlinien zu Umweltkosten. Seine Forschungsbereiche umfassen sowohl nationales und unternehmensweites Green Accounting als auch Leistungsmessung, Nachhaltigkeitsindikatoren und Berichterstattung.

Schriften Bearbeiten

  • Entropiegesetz und ökonomischer Prozess im Rückblick. Institut für Ökologische Wirtschaftsforschung (iöw), Berlin 1987, ISBN 3-926930-01-2. (pdf).
  • Ökonomie und Zeit. Beiträge zur interdisziplinären Zeitökonomie. Verlag Haag + Herchen, Hanau 1988. ISBN 3-89228-263-3
  • mit Reinhard Pfriem (Hrsg.): Wirtschaftsethik und ökologische Wirtschaftsforschung. Haupt Verlag Bern, Stuttgart 1989. ISBN 978-3-258-04091-2
  • mit Birger Priddat (Hrsg.), Neuorientierungen in der ökonomischen Theorie: Zur moralischen, institutionellen und evolutorischen Dimension des Wirtschaftens. Metropolis Verlag, Marburg, 2. Aufl. 1997, ISBN 978-3-926570-89-5
  • mit Seidel, E.; Clausen, J. (Hrsg.) Umweltkennzahlen : Planungs-, Steuerungs- und Kontrollgrößen für ein umweltorientiertes Management. Vahlen, München 1998, ISBN 3-8006-2008-1
  • mit Richard Kiridus-Göller: Evolution – Ware – Ökonomie. Bioökonomische Grundlagen zur Warenlehre. oekom Verlag, München 2012, ISBN 978-3-86581-317-6.
  • Bioökonomik – Wider Mechanistische Weltbilder. Zu Hundertjährigen Jubiläen von L. Boltzmann und N. Georgescu-Roegen, in: BIOSKOP – Zeitschrift der Austrian Biologist Association, Ausgabe 4/2006, Wien, S. 16–20.
  • Natur – Denken – Schöpfung: Drei Exkurse zu Grundfragen für Biokratie. Schriftenreihe “Rechte der Natur / Biokratie”, Bd. 3., Hrsg.: Haus der Zukunft Hamburg. Metropolis Verlag, Marburg 2017, ISBN 978-3-7316-1180-6.

Literatur Bearbeiten

Djordje Pinter, Uwe Schubert (Hrsg.): Wirtschaft – Gesellschaft – Natur. Ansätze zu einem zukunftsfähigen Wirtschaften. Festschrift für Prof. Dr. Eberhard K. Seifert. Metropolis, Marburg 2011. ISBN 978-3-89518-841-1

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. „Genese und Entwicklung industrieller Arbeitszeitentwicklungen bis zu Kampf um die 35-Stunden-Woche“ (Forschungspreis des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB))
  2. u. a. zu den Studien 'Nachhaltiges Deutschland' und 'Nachhaltiges Europa', zu Beratungen des BMU im Stat. Beirat zu den 'Umweltökonomischen Gesamtrechungen' (UGR) und Initator/Co-Autor des Club of Rome Report (Taking 'Nature into Account'; dt. „Mit der Natur Rechnen“)
  3. Wir über uns. Deutsche Gesellschaft für Warenkunde und Technologie (DGWT), abgerufen am 6. März 2024.