Als eine Durchsage bezeichnet man eine allgemeine, nicht gezielte Ansprache über sprachverstärkende Systeme, elektroakustische Anlagen oder Megaphone.

Beispiel einer Durchsage
Mitarbeiterin bei der Deutschen Reichsbahn bei einer Durchsage am Hauptbahnhof Dresden (Foto ca. 1975–1980)

Technik Bearbeiten

 
Druckkammerlautsprecher, die häufig für Durchsagen verwendet werden.

Durchsagen werden überwiegend durch elektroakustische Anlagen wiedergeben. Sie sind in der Regel nicht aufgezeichnet, bei ständig wiederkehrenden Meldungen, wie z. B. das Schließen eines Kaufhauses, werden jedoch oft in einem Tonstudio vorproduziert und nur mehr abgespielt. Dieses kann auch automatisch zeitgesteuert erfolgen. Für den mobilen Einsatz, beispielsweise bei den Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben, kommen auch Megaphone zum Einsatz.[1][2]

Einsatzgebiete Bearbeiten

Durchsagen werden hauptsächlich zum Benachrichtigen, Alarmieren oder Warnen von Personen eingesetzt. Einsatzgebiete sind zum Beispiel Flughäfen, Bahnhöfe, öffentliche Gebäude, Kaufhäuser, Schulen und Sportplätze. In der Vergangenheit sind sie auch bei sogenannten Ortsrufanlagen[3] im Einsatz gewesen.

Verschlüsselte Durchsagen Bearbeiten

Einige Durchsagen werden auch „verschlüsselt“, um Panik zu vermeiden. Diese Art ist beispielsweise nur für Mitarbeiter einer Einrichtung gedacht, wogegen die Kunden den Inhalt nicht mitbekommen sollen. Die Verschlüsselung basiert auf der Verwendung von Begriffen, mit denen Laien nichts anfangen können. So bedeutet z. B. im Möbelhaus IKEA die Meldung „Herr Brandel bitte 149 rufen“, dass ein Brand in der Feuermeldergruppe 149 ausgebrochen ist, und der nächstgelegene Mitarbeiter prüfen soll, ob es sich um einen Fehlalarm handelt. Weitere Anwendungsbereiche sind der Hinweis auf Ladendiebe oder das Versagen von Maschinen und Einrichtungen. Besteht jedoch eine unmittelbare Gefahr für Personen, so ist eine unverzügliche Evakuierung gesetzlich vorgeschrieben. Ein weiteres prominentes Beispiel ist die Durchsage Frau Koma kommt, welche beim Amoklauf von Winnenden zum Einsatz kam.[4]

Sonstiges Bearbeiten

Oft werden Durchsagen mit einem Ton eingeleitet, um beispielsweise das Beenden von lautstarken Tätigkeiten zu ermöglichen. Am bekanntesten war hierbei das „Philips-Ankündigungssignal“, heutzutage kommt meistens ein einfacher oder mehrstufiger Gong zum Einsatz, der vom Verstärker oder direkt im Mikrofon elektronisch erzeugt wird.[5][6]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Der Berliner Kessel (Memento vom 2. Dezember 2009 im Internet Archive), auf squat.net, abgerufen am 3. Juni 2018
  2. Zürich: Präventionskampagne der Stapo „Vorsicht Taschendiebe – Sicherheit beginnt bei Ihnen!“, auf polizei-schweiz.ch, abgerufen am 3. Juni 2018
  3. Chronik Widdershausen/Werra: Der Ausscheller von Bernd Koch, abgerufen am 3. Juni 2018
  4. „Frau Koma kommt“ auf faz.net, abgerufen am 3. Juni 2018
  5. Schneller als die Polizei erlaubt auf stern.de, abgerufen am 3. Juni 2018
  6. Aspire Programmierhandbuch - 31 Externer Lautsprecher und Durchsagen. Archiviert vom Original am 5. März 2016; abgerufen am 3. Juli 2018.