Dorfkirche Oberseifersdorf

Kirche mit Kirchhof, Grabmale an der Kirchenwand, Grufthaus, Aufbahrungshalle, Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges, Nebengebäude, Denkmal für die Gefallenen von 1870/71 und Friedenseiche mit Gedenkstein in Oberseifersdorf

Die evangelische Dorfkirche Oberseifersdorf ist eine ursprünglich barocke Saalkirche im Ortsteil Oberseifersdorf von Mittelherwigsdorf im Landkreis Görlitz in Sachsen. Sie gehört zur Kirchengemeinde Siebenkirchen Dittelsdorf im Kirchenbezirk Löbau-Zittau der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens.

Dorfkirche Oberseifersdorf
Panorama-Aufnahme des Innenraums
Orgel

Geschichte und Architektur Bearbeiten

Die Saalkirche mit „reizvoller“[1] Innenausstattung stammt aus dem Jahr 1717; der Westturm wurde nach einem Blitzschlag im Jahr 1820 neu aufgebaut. Restaurierungen wurden in den Jahren 1884 und 1899 durchgeführt. Das schlichte Bauwerk ist mit halbrundem Ostschluss und einem stattlichen Turm mit achteckigem Glockengeschoss sowie Haube und Laterne gestaltet; die Gliederung des Äußeren erfolgt allein durch Rundbogenfenster.

Das ebenfalls harmonisch gestaltete Innere ist durch die vollständig erhaltene Ausstattung und Ausmalung „von einnehmender Wirkung“[1] geprägt. Die flachgedeckte Saalkirche ist mit zweigeschossigen Emporen an drei Seiten umgeben und wurde im Innern in den Jahren 1753/54 vom Maler Bernhardt aus Großschönau gefasst. Auf den unteren Emporenfeldern sind Szenen aus dem Leben Christi gemalt, von der Geburt bis zur Auferstehung sowie das Jüngste Gericht. Die oberen Brüstungen sind mit Blumenornamenten bemalt, die Rahmen und Stützen der Emporen mit ornamentalem Dekor.

Ausstattung Bearbeiten

Das Hauptstück der Ausstattung ist ein nahezu bis zur Decke reichender Flügelaltar aus Holz, der im Jahr 1751 von Daniel Martin aus Marienthal geschaffen wurde. Das Relief in der Mitte zeigt die Himmelfahrt Christi, seitlich davon je zwei gedrehte Säulen auf hohem Postament; das Ganze wird von einer Strahlenglorie mit der Dreifaltigkeit sowie zwei Figuren eines Altars von 1498 als Assistenzfiguren bekrönt. Die Innenseiten der Altarflügel sind mit den zwölf Aposteln, die Außenseiten mit der Verkündigung und der Geburt Christi rechts sowie der Heimsuchung und von Jesus im Tempel links gestaltet. Die ebenfalls von diesem Altar stammenden Holzfiguren zwischen den Säulen sind Darstellungen der Heiligen Gallus und Martin; parallel dazu sind die barocken Figuren der Apostel Petrus und Paulus aufgestellt. Die Kanzel aus Holz und eine Sandsteintaufe im Chorraum stammen von 1716. Mehrere Grabdenkmale des 17. Jahrhunderts sind außerdem erhalten.

Die Orgel ist ein später verändertes Werk des Orgelbauers Leopold Kohl aus dem Jahr 1864 mit 19 Registern auf zwei Manualen und Pedal.[2]

Literatur Bearbeiten

  • Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen I. Regierungsbezirk Dresden. Deutscher Kunstverlag, München 1996, ISBN 3-422-03043-3, S. 664.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Kirche Oberseifersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Siehe Dehio-Handbuch Sachsen I, S. 664.
  2. Informationen zur Orgel auf der Website des Oberseifersdorfer Musiksommers. Abgerufen am 4. September 2023.

Koordinaten: 50° 56′ 40,8″ N, 14° 48′ 0,2″ O